Jack und Sandra: Miniband (Angels - Auftrag des Himmels) (German Edition)
warten, bis… bis man sich besser kennt.“
„Die Vernunft…“, winkte die ältere Frau ab. „Wenn man immer nur nach der Vernunft geht, dann verpasst man sein ganzes Leben.“
Jack holte tief Luft. „Die Vernunft kann einen vor Fehlern bewahren.“
Rose Beagle nickte zustimmend. „Wenn der Mensch keine Fehler mehr macht, dann lernt er auch nichts mehr dazu.“
„Dann stimmen Sie also der Heirat zu?“
„Wieso denn nicht?“, kam es von Mrs. Beagle verwundert. „Niemand kann sagen, ob die Ehe halten wird, ob sie glücklich verlaufen wird. Im Moment jedenfalls ist meine Tochter glücklich und das ist die Hauptsache. Wir müssen lernen, im Jetzt zu leben.“
Jack hätte am liebsten die Fotos auf den Tisch gelegt, und er spielte in seinen Gedanken die Situation durch. Mrs. Beagle würde entsetzt sein und sofort zu ihrer Tochter rennen. Sandra würde in Tränen ausbrechen, und er hätte mit dieser Aktion alle Freude verdorben. Vielleicht hatte Sandras Mutter Recht, und jeder musste seine Erfahrungen selbst machen. Sandra war gerade sehr glücklich, und das war doch genau das, was Jack erreichen wollte. Wäre möglich, dass diese Freude nicht lange anhalten würde. Wäre aber auch möglich, dass diese Blondine von diesem Simon nur ein einziger Ausrutscher gewesen war und er Sandra nie wieder betrügen würde. Vielleicht bevorzugte Sandra tatsächlich eine offene Beziehung. Er hatte darauf keine Antworten und fragen wollte er ganz bestimmt nicht. Er entschloss sich, die Dinge so zu lassen wie sie waren.
Jack stand auf und schnaufte: „Ich muss jetzt gehen.“
Rose Beagle erhob sich ebenfalls vom Stuhl. „Sie haben Sandra aber noch nicht gegeben, was Sie ihr geben wollten.“
Jack holte tief Luft. „Ich wollte ihr nur einen Ratschlag geben, aber nach unserem Gespräch weiß ich, dass es gar nicht nötig ist. Ich wünsche Sandra alles Gute! Ich finde selbst raus.“
„Wie Sie meinen.“
Jack verließ die Wohnung ohne ein weiteres Wort. Draußen ging er langsam zu seinem Wagen. Tränen standen ihm in den Augen. Es war Zeit, von Sandra Abschied zu nehmen. Der Mann zog die Fotos aus seiner Jackentasche und schaute sich Mr. Foster und die Unbekannte noch einmal an. „Tu Sandra ja nicht weh!“
Dann warf Jack die Fotos in einen Mülleimer am Straßenrand. Er seufzte laut und schritt zum Wagen.
Plötzlich spürte der Mann einen heftigen Windstoß und drehte sich um. Er sah, wie die Fotos und anderer Papierkram aus dem Mülleimer herausgeweht wurden. Jack beobachtete, wie die Bilder vom Wind in alle Richtungen getrieben wurden. Er wischte sich eine Träne weg, drehte sich um und ging weiter.
Jack liebt Sandra sehr und das ist der Grund, weshalb er aufgibt. Ich werde also seinem Kollegen einen entsprechenden Impuls schicken müssen.
Bei der Arbeit
Am nächsten Tag war Jack auf der Arbeitsstelle nicht sehr gesprächig. In der Mittagspause setzte er sich erschöpft auf das Baugerüst und knabberte an einem Wurstbrötchen herum. Adam Diner nahm wenig später neben ihm Platz und verputzte sein Mittagessen, das er in einer Blechdose mitgebracht hatte. Die Baumaschinen waren in der Pause abgestellt worden, und so konnte man das beruhigende Zwitschern der Vögel hören.
„Und?“, fragte Adam mit vollem Mund.
Sein Kollege seufzte nur laut und Adam stellte seine Blechdose auf die Seite. „Du hast jetzt lange genug nichts gesagt. Wie ist es mit den Fotos gelaufen?“
„Ich habe sie weggeworfen“, brummte Jack.
„Wieso?“, wunderte sich sein Kollege. „Also doch eine offene Beziehung?“
Jack schüttelte den Kopf. „Wer weiß das schon…“
„Hast du Sandra gesehen?“
Jack holte tief Luft. „Ja, habe ich.“
Adam schnaufte: „Und da hast du dich nicht mehr getraut, ihr die Fotos zu zeigen?“
„Die beiden werden vermutlich heiraten.“
„Was?“
„Sandra ist gerade so glücklich; ich möchte ihr das nicht kaputt machen.“
Adam griff sich an den Kopf. „Was redest du denn da für einen Unsinn? Hat dieser Typ ihr einen Antrag gemacht?“
Jack schüttelte erneut den Kopf. „Bisher nicht.“
„Und das wird er auch nicht“, vermutete Adam. „Oder glaubst du etwa, dieser Schnösel wäre an einer festen Beziehung interessiert?“
„Dieser Schnösel heißt Simon Foster.“
Adam erhob sich und fuchtelte wild mit seinen Armen in der Luft herum. „Soll das etwa heißen, dass du deine große Liebe ins Unglück rennen lassen willst?“
Jetzt erhob sich auch sein Kollege und er wurde
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