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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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eine unten und eine oben, die sich im richtigen Brennwinkel befinden. Nur ist dieses Gregory-Teleskop da riesig, so groß wie der Vulkan.«
    »Ein Teleskop, das nur für einen einzigen Zweck gebaut wurde«, sagte Wizard. »Um damit den Dunklen Stern zu betrachten.«
    Wie auf ein Stichwort johlte der Zauberer begeistert auf, das Auge fest auf das Okular gepresst.
    »Nepthys«, schrie er. »Nepthys! Nepthys!«
    Dann intonierte er etwas in seiner eigenen Sprache.
    Lily hörte zu und übersetzte: »Großer Nepthys! Deine treuen Diener sind bereit für Deine Ankunft. Komm und ergieße dein tödliches Licht über uns. Errette uns aus diesem irdischen Dasein. «
    »Das klingt übel«, sagte Zoe. »Warum?«
    »Weil dieser Zauberer da überhaupt nicht die Absicht hat, die Welt vor dem Dunklen Stern zu retten. Er will ja, dass er kommt. Er will, dass er sein Nullpunkt-Feld auf der Erde entfesselt. Dieser Mann will unbedingt durch die Hand seines Gottes sterben.«
    Lily schlief wieder ein, aber kurz vor Sonnenaufgang geschah etwas.
    Es war schon mehrere Stunden her, seit der Zauberer und seine Mönche ihr nächtliches Treiben beendet und die heiligen Gegenstände an ihre angestammten Plätze zurückgebracht hatten. Die Delphi-Kugel und die mittlerweile gereinigte zweite Säule ruhten wieder neben dem antiken Neigungsmesser auf dem Dreistuhl auf der dreieckigen Insel. Danach hatten sich die Priester in ihre Tempelburg zurückgezogen, und das Dorf war wieder still. Die Ruhe dauerte an, bis Lily wach wurde, weil irgendwelche kleinen Gegenstände gegen ihren Körper prallten.
    »Häh?« Mit schlaftrunkenen Augen schaute sie hoch ...
    ... und sah einen jungen Neetha, der Kieselsteine nach ihr warf.
    Sie setzte sich auf.
    Er war etwa zwanzig Jahre alt und klein. Wenn man die Beule auf seiner rechten Schläfe hätte entfernen können, wäre er als kerngesunder Jugendlicher durchgegangen.
    »Hallo«, sprach er sie zögerlich an.
    »Du sprichst unsere Sprache?«, fragte Lily erstaunt.
    Er nickte. »Ein bisschen. Ich Schüler von Häuptlings achte Frau«, antwortete er und artikulierte dabei jedes Wort langsam und bedächtig. »Sie und ich, wir beide sind von Stamm unterdrückt, deshalb wir viel reden. Ich viele zu fragen an dich. Viele zu fragen.«
    »Nämlich?«
    »Wie aussieht deine Welt?«
    Lily legte den Kopf schief und besah sich den Neetha ein bisschen genauer. Sie wurde ein wenig zutraulicher. Mitten in all den heimtückischen Fallen dieses uralten kriegerischen Stammes war hier ein Mensch, so wie man sie überall auf der Welt traf: ein freundlicher und neugieriger junger Mann. »Wie heißt du?«, fragte sie.
    »Ich Ono, siebter Sohn von Verehrtem Häuptling Rano.« »Ich heiße Lily. Du sprichst meine Sprache sehr gut.« Ono strahlte stolz. »Ich fleißiger Schüler. Ich lerne gern.« »Ich auch«, sagte Lily. »Ich bin gut in Sprachen. Deine ist sehr alt, weißt du das?« »Das ich weiß.«
    Wie sich herausstellte, war Ono ein sehr neugieriger junger Mann, der viele Fragen über die Welt da draußen hatte.
    Dass man zum Beispiel fliegen konnte, faszinierte ihn. Als er noch jünger gewesen war, hatte er mitgeholfen, unten in dem geschnitzten Wald ein Wasserflugzeug zu zerstören. Nachdem man die unglückseligen Menschen aus dem Flugzeug weggebracht und schließlich getötet und aufgegessen hatte, hatte er das Flugzeug stundenlang untersucht. Aber sosehr er sich auch anstrengte, er hatte nicht herausbekommen, wie so ein schwerer Gegenstand fliegen konnte wie ein Vogel. Außerdem hatte er ein Funkgerät - Zoes Funkgerät, das er sich aus ihren Siebensachen gemopst hatte. Jetzt wollte er von Lily wissen, wie es ging, dass zwei Menschen mit so einem Ding über weite Entfernungen hinweg miteinander sprachen.
    Lily tat ihr Bestes, seine Fragen zu beantworten, und je länger sie mit ihm redete, desto mehr fand sie Ono nicht nur neugierig, sondern auch nett und freundlich.
    »Kannst du mir etwas über deinen Stamm erzählen?«, fragte sie.
    Er seufzte. »Neetha haben lange Geschichte. Macht im Stamm gründet auf - wie sagt man? - Gleichgewicht zwischen Königsfamilie und Priestern von Heiligem Stein.
    Mein Vater Häuptling, weil seine Familie viele Jahre war stark. Neetha haben Achtung vor starkem Häuptling. Aber ich denke, mein Vater ist Unmensch. Meine Brüder auch Unmenschen. Körper groß, Geist klein. Aber bei uns Starke bekommen alles, was sie wollen. Gesunde Frauen, bestes Essen. Also Starke weiter herrschen. Sie schlagen

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