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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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ungebeugt und erhaben. »Ich fechte deinen Anspruch an«, sagte er. Langsam wandte sich Warano, der erste Sohn des Häuptlings, zu Solomon um. Ganz offensichtlich hatte er mit keinem Herausforderer gerechnet. Er musterte Solomon von Kopf bis Fuß, dann schnaubte er spöttisch und rief laut etwas in die Menge.
    Diane Cassidy übersetzte: »So sei es. Auf zum Kampfstein!«
    Holzplanken wurden ausgelegt, über die Warano und Solomon auf den Kampfstein traten, die große, rechteckige Plattform am Rande des Sees.
    Das Podest war niedriger als die der Gefangenen, kaum dreißig Zentimeter ragte es aus dem Wasser. Mehrere große Krokodile umlagerten es aufmerksam.
    Die Neetha-Dorfbewohner schwärmten zu den Stufen, die den Kampfstein säumten, um sich einen guten Platz zu sichern und dem blutigen Spektakel beizuwohnen.
    Zwei Schwerter wurden auf den Kampfstein geworfen.
    Entsetzt beobachtete Lily, wie Solomon seine Klinge aufhob. Er hielt sie ganz falsch, so als ob er noch nie in seinem Leben ein Schwert im Kampf erhoben hätte. Und soweit Lily wusste, stimmte das auch.
    Warano dagegen wirbelte seine Klinge elegant und flüssig mit einer Hand herum. Ein erfahrener Kämpfer.
    Ono tauchte neben Lilys Podest auf und rief ihr über die drei Meter Abstand hinweg zu: »Das ist verrückt! Selbst wenn dünner Mann schlägt Warano, er wird verurteilt in Irrgarten, weil er getötet Sohn von König. Dein Freund ist erfahrener Kämpfer?«
    Lilys Augen füllten sich mit Tränen. »Nein.«
    » Dann warum dünner Mann herausfordert Warano um dich ?«
    Lily konnte nicht antworten. Sie starrte nur zu Solomon hinüber, der um ihretwillen auf dem Kampfstein stand.
    Zoe beantworte Onos Frage: »Wo wir herkommen, da tritt man manchmal für seine Freunde ein, selbst wenn man nicht gewinnen kann.«
    Ono runzelte die Stirn. »Ich sehe keinen Sinn darin.«
    In diesem Moment wurde eine große Trommel geschlagen, und der fettleibige Häuptling der Neetha nahm seinen Platz in einer königlichen Loge ein, die auf den Kampf stein blickte. Er rief: »Kämpft!«
    Es sollte das schrecklichste Schauspiel werden, das Lily je gesehen hatte.
    Mit einer Serie von mächtigen Hieben drang Warano auf Solomon ein, und Solomon - der nette Solomon, der Lily als Baby auf seinen Knien geschaukelt hatte - parierte sie, so gut er konnte, und taumelte dabei immer weiter zum Rand des Kampf steins.
    Aber es war offensichtlich, wie ungleich der Kampf war.
    Das Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzerrt, entwaffnete Warano Solomon mit fünf mächtigen Schlägen. Und dann stieß er ohne mit der Wimper zu zucken zu, bis die blutige Klinge aus Solomons Rücken ragte.
    Lily schnappte nach Luft.
    Solomon fiel auf die Knie, das Schwert hatte ihn durchbohrt. Er blickte hinüber zu Lily, und als ihre Blicke sich trafen, stammelte er: »Es tut mir leid. Ich habe es versucht.« Im nächsten Moment trennte Warano ihm den Kopf vom Rumpf.
    Solomons kopfloser Körper sackte zu Boden.
    Die Menge grölte.
    Lily liefen die Tränen über die Wangen. Zoe drückte sie an sich und hielt sie fest umklammert. Wizard und Alby standen einfach nur auf ihrem Podest und sahen in blankem Entsetzen zu.
    Triumphierend riss Warano die Fäuste hoch, die Augen stierten wild. Danach wischte er lässig seine Klinge an Solomons Körper ab.
    Dann stieß er die Leiche mit dem Fuß vom Kampfstein herunter, wo die Krokodile darum kämpften.
    »Gibt es sonst noch Herausforderer?«, dröhnte er. »Wagt es noch jemand, mich herauszufordern?«
    Die Menge der Eingeborenen jubelte.
    Lily schluchzte.
    Aber in diesem Moment drang langsam eine seltsame Stimme aus Onos Funkgerät in ihr Bewusstsein: »... haben vor einer halben Stunde ein Restwärme-Signal auf gefangen. Sieht aus wie ein abgestürzter Huey. UN-Emblem. In der Nähe eines komisch aussehenden Urwaldes. Schicke Ihnen jetzt die Koordinaten, Sir...«
    Der Jubel verebbte, und von einem Moment auf den anderen herrschte rund um den Kampfstein Stille.
    Eine lange Stille.
    Das einzige Geräusch war das schreckliche Knirschen der Krokodilzähne, die Solomons Körper zerrissen.
    »Es gibt also niemanden sonst!«, brüllte Warano wieder, rasch übersetzt von Diane Cassidy. »Sehr gut! Dann nehme ich jetzt meine neue Frau und erfreue mich an ihr.« Aber dann sprach doch jemand.
    »Ich fordere dich heraus!«
    Diesmal war es Zoe.
    Die Reaktion der versammelten Neetha sagte alles. So etwas hatten sie noch nie erlebt. Eine Frau forderte einen Sohn des Königs

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