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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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nicht«, antwortete Zoe.
    Spät in der Nacht, irgendwann lange nach Mitternacht, als alle Dorfbewohner schon schliefen, wachte Lily auf. Sie sah, wie eine Prozession von Mönchskriegern, angeführt vom Zauberer, den See über die Zugbrücke überquerte und mit hoch erhobenen Fackeln dem runden Irrgarten auf der anderen Seite zustrebte.
    Sie sah auch, dass einer von ihnen mit ehrerbietig ausgestreckten Armen den Feuerstein trug. Ein anderer trug mit ebensolcher Ehrfurcht den Stein des Philosophen. Ein dritter Mönchskrieger hinter ihm trug die erste Säule.
    Lily bemerkte, dass Zoe schon wach war. Sie hatte Wache gehalten. Die beiden zischten zu Wizard und den anderen auf dem zweiten Podest hinüber, um sie zu wecken.
    Gemeinsam beobachteten sie, wie der Zauberer sich von der größeren Gruppe trennte und über eine hölzerne Brücke, die sich aus der plätschernden Wasseroberfläche erhob, auf die dreieckige heilige Insel in der Mitte des Sees trat. Dort ruhten stolz auf ihrem Dreistuhl die Delphi-Kugel und die zweite Säule.
    Mit großer Ehrfurcht hob der Zauberer die Delphi-Kugel von ihrem Podest und reichte sie einem der Mönche, der damit zurück zur Prozession eilte.
    Der Zauberer blieb auf der Insel, und zu ihm traten die zwei Mönche mit dem Stein des Philosophen und dem Feuerstein.
    Lily und die anderen sahen ehrfürchtig zu, wie der Zauberer sehr feierlich die Säule seines Volkes - die zweite Säule - in den Stein des Philosophen schob.
    Als er den Feuerstein daraufsetzte, leuchtete wie schon einmal ein weißer Blitz aus dem Inneren des Steins des Philosophen, und als der Zauberer die Säule der Neetha wieder herausnahm, war sie nicht mehr trübe und matt. Ihre rechteckige Form war vollkommen klar.
    Gereinigt.
    Der Zauberer sah aus wie ein Mann, der seinem Gott begegnet war.
    Als die Zeremonie beendet war, setzte er die zweite Säule wieder auf ihr Podest. Den Feuerstein und den Stein des Philosophen hingegen übergab er seinen Mönchen. Während er selbst auf der heiligen Insel blieb, nahmen sie beide Steine sowie die erste Säule mit in den Irrgarten.
    Etwa zwanzig Minuten später erschienen die Mönchskrieger mit dem Feuerstein, dem Stein des Philosophen und der ersten Säule auf der schmalen Steintreppe, die sich aus der Mitte des Irrgartens erhob.
    »Sie wissen, wie man da durchfindet?«, fragte Lily verwirrt.
    »In der Antike gab es viele solcher Irrgärten«, erklärte Wizard. »Das Labyrinth in Ägypten, der Palast von Knossos. Aber diese Irrgärten wurden nicht so gebaut, dass sie vollkommen undurchdringlich waren. Jeder besitzt ein geheimes Lösungsprinzip, und wenn man dieses Prinzip kennt, kann man ziemlich schnell durch so einen Irrgarten kommen.«
    Zoe ergänzte: »Meistens kannten nur die Könige oder die königlichen Priester die Lösung. Es ist eine schlaue Methode, um seine Schätze vor dem gemeinen Volk sicher zu verbergen.«
    Die Mönche erklommen die große Treppe und verschwanden an ihrem Ende in dem trapezförmigen Einlass in einer Art Allerheiligstem, wo der Feuerstein und der Stein des Philosophen sowie die erste Säule sicher sein würden.
    Ein leiser Gesang ertönte. Die Lichter ihrer Fackeln tanzten.
    Ein paar Minuten später erschien in einer mit Bedacht herausgeschnittenen Lücke des Blätterdachs über ihnen ein Feuerschein am Himmel. Er schien sich direkt über dem Aller-heiligsten zu befinden. Einer der Mönche musste durch einen inneren Schacht hochgeklettert und auf dem Gipfel des Vulkans zweihundert Meter über ihnen wieder herausgekommen sein.
    Plötzlich aber war da statt des Feuerscheins ein vollkommen unwirkliches rotes Leuchten.
    »Das ist die Kugel«, flüsterte Wizard. »Sie müssen auch den Feuerstein mit hinaufgenommen haben. Sie haben die Kugel auf den Feuerstein gesetzt und seine besondere Macht freigesetzt.«
    »Und worin besteht die?«, fragte Solomon.
    »In der Fähigkeit, den Dunklen Stern zu sehen«, antwortete Alby feierlich. »Seht mal!« Er deutete hinüber zu dem Zauberer, der immer noch auf der dreieckigen Insel stand. Jetzt aber war der bucklige alte Mann über den Neigungsmesser gebeugt und spähte durch ein daran befindliches Okular, das genau auf den roten Schimmer der DelphiKugel oben am Gipfel des Vulkans gerichtet war.
    »Das ist ja ein Teleskop!«, staunte Alby. »Ein Teleskop ohne Fernrohr, so ähnlich wie das Gregory-Teleskop, das Hooke im 17. Jahrhundert gebaut hat. Eigentlich braucht man für ein Teleskop kein Fernrohr, nur zwei Linsen,

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