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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Schwache und nehmen ihnen alles weg: Tiere, Früchte, Töchter.
    Aber Kriegermönche auch haben Macht, weil sie bewachen Irrgarten. In ihr Festung sie lernen von klein auf, lernen Zauberformeln und auch gut kämpfen. Und wenn sie sind groß, sie töten.«
    Lily warf einen verstohlenen Blick auf die Tempelburg. Mit ihren hohen Zinnen, den Stoßzähnen und den Zugbrücken sah sie furchterregend aus.
    »Ist die Festung der einzige Weg, um in den Irrgarten und auf die Heilige Insel zu kommen?«, fragte sie.
    Ono nickte. »Ja. Seit Hunderte Jahre Herrscherfamilie und Priester finden es ... nützlich ... Macht vom anderen zu anerkennen. Königsfamilie befielt Leuten zu ehren Macht von Priestern. Priester billigen königliche Verheiratungen und unterstützen Königsfamilie, weil sie bestrafen jeden, der König angreift.«
    »Was ist die Strafe, wenn man den König angreift?«, fragte Lily.
    »Man wird verurteilt in Irrgarten«, antwortete Ono und blickte hinüber zu der riesigen, kreisrunden Anlage jenseits des Sees. »Da lauern Tiere. Manchmal wird Verurteilter da von Priestern gejagt. Manchmal von Hunden. Dann wieder Verurteilter wird allein in Irrgarten zurückgelassen und sucht, bis er stirbt aus Hunger oder umbringt sich selbst. Kein Mensch ist je entkommen aus Irrgarten.«
    Traurig schaute Ono in die Ferne.
    »Liebe Lily. Ich nicht stark bin. Bin schwach, aber habe schlauen Kopf. Aber schlauer Kopf hier bedeutet nichts. Streit wird ausgetragen auf Kampfstein.« Er deutete mit dem Kinn auf ein großes viereckiges Steinpodest, das zwischen Lilys Steinplatte und
    der dreieckigen Insel im See lag. »Ich könnte nie besiegen meine Brüder im Kampf, deshalb ich lebe im Schatten. Leben in meinem Stamm nicht schön, Lily, auch wenn man ist siebter Sohn von Häuptling.«
    Ono senkte den Kopf und Lily sah ihn freundlich an.
    Plötzlich aber klirrte irgendwo etwas und Ono sprang auf.
    »Morgendämmerung kommt. Dorf wird wach. Ich muss gehen. Danke für sprechen, liebe Lily. Du mir tust leid für das, was heute bevor dir steht.«
    Lily setzte sich auf.
    »Was mir bevorsteht? Was soll das heißen?« Aber Ono war schon davongeflitzt und im Schatten verschwunden.
    »Was steht mir denn heute bevor?«, fragte sie noch einmal.
    Der Morgen kam.
    Die Sonnenstrahlen kämpften sich gerade durch das Blätterdach über den Schluchten der Neetha, da versammelte sich eine große Menschenmenge vor den beiden Podesten der Gefangenen.
    Der riesige Krieger, der vorher Lily und Zoe taxiert hatte, stand jetzt vor der versammelten Menge. Neben ihm stand stolz der fette Neetha-Häuptling, der offensichtlich billigte, was jetzt folgen würde.
    Mit einer laut dröhnenden Stimme wandte sich der massige Krieger an die Menge. Lily übersetzte leise.
    »Untertanen des Ehrwürdigen Häuptlings Rano, unseres großen und ehrenwerten Königs, Meisters des Irrgartens, Bezwingers weißer Männer und Herr einer weißen Frau, hört meine Worte! Als Erstgeborener unseres glorreichen Häuptlings trete ich in die Fußstapfen meines unvergleichlichen Vaters und beanspruche diese weiße Frau!« Lily schrak zusammen. Was?
    Dieser hässliche Neetha beanspruchte Zoe!
    »Wenn nicht ein anderer von euch es wagt, sie mir streitig zu machen, werde ich sie jetzt und unverzüglich in mein Lager bringen und sie als meine Frau betrachten!«
    Die Menge schwieg.
    Niemand, so schien es, wagte es, diesen Bär von einem Mann herauszufordern.
    Hinten in der Menschentraube entdeckte Lily Ono, er hatte traurig den Kopf gesenkt. Auch Diane Cassidy sah sie, die entsetzt wegschaute und die Hand auf den Mund gepresst hatte.
    Dann wandte sich Lily zu Zoe um. Ihr Gesicht war leichenblass.
    Verwirrt legte Lily die Stirn in Falten.
    Ruckartig drehte sie sich wieder um und sah jetzt, dass alle Neetha-Frauen in der Menge auf sie selbst zeigten, sie von oben bis unten musterten und zustimmend nickten.
    Da wurde es ihr auf einen Schlag klar.
    Der Mann beanspruchte gar nicht Zoe.
    Er beanspruchte sie!
    Lilys Blut gefror zu Eis.
    Die Menge schwieg immer noch. Der älteste Sohn des Häuptlings beäugte sie lüstern und mit leicht geöffnetem Mund, was eine Reihe verfaulter gelber Zähne zum Vorschein brachte.
    Die Frau von dem? Aber ich bin doch erst zwölf!, schrie sie innerlich.
    »Ich werde um sie kämpfen«, meldete sich eine ruhige Stimme auf Englisch und drang in Lilys Gedanken. Sie drehte sich um.
    Sie sah Solomon auf der Plattform stehen, groß, dünn und schlaksig, und doch in seiner Haltung

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