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Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine

Titel: Jack West 02 - Die Macht der sechs Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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heraus?
    Entgeistertes Getuschel überall.
    »Es sei denn, der Sohn des Häuptlings ist zu feige, gegen eine Frau zu kämpfen«, fügte Zoe an.
    Diane Cassidy, die die Situation sofort begriff, übersetzte den anderen rasch Zoes Worte. Jetzt war die Menge vollkommen perplex.
    Feixend rief Zoe Warano zu: »Wenn dieser Warano mich schlägt, kann er sogar zwei weiße Frauen haben.«
    Als Dr. Cassidy diese Worte übersetzte, bekam Warano Glupschaugen. Eine weiße Frau zu besitzen war ja bereits das ultimative Statussymbol, aber gleich zwei...
    »Bringt sie mir!«, rief er. »Und wenn ich sie geschlagen habe, werde ich sie behalten, aber so wie ein Herr seinen Hund.«
    Zoe wurde von ihrem Podest befreit und schritt über die lange Holzplanke, über die man zum Kampf stein gelangte.
    Sobald sie auf dem Stein war, wurde die Planke zurückgezogen, und sie stand dem riesigen Warano gegenüber.
    Zoe trug nur ein Unterhemd, Cargohosen und Stiefel, und sie war nicht besonders groß gewachsen. Doch ihre schmalen, aber muskulösen Schultern, die jetzt vor Schweiß glänzten, verrieten Drahtigkeit und Kraft.
    Als sie vor dem Erstgeborenen des Neetha-Häuptlings stand, reichte ihr blonder Kopf gerade eben bis zu seinen Schultern. Der riesige schwarze Krieger türmte sich vor ihr auf.
    Mit dem Fuß schob er ihr Solomons Schwert zu und verhöhnte sie dabei in seiner eigenen Sprache.
    »Tatsächlich?«, antwortete Zoe und hob die Klinge auf. »Aber ich glaube nicht, dass du schon mal einer Frau wie mir begegnet bist, du Arschloch. Auf zum Tanz!«
    Mit Gebrüll stürzte Warano sich auf Zoe und ließ sein Schwert heftig auf sie niedersausen. Mit einiger Mühe parierte Zoe den Schlag und machte dann einen Ausfallschritt.
    Warano stolperte und drehte sich blitzschnell wieder um, er schnaubte wie ein Bulle. Erneut griff er Zoe an und ließ eine Serie von Schlägen auf sie hinabsausen, die Zoe allesamt mit verzweifelter Kraft abwehrte. Bei jedem dieser Donnerschläge erzitterte ihr Schwert.
    Warano war ganz offensichtlich der Stärkere, und mit jeder Schlagstafette, die er losließ, schien sein Selbstvertrauen weiter zu wachsen. Zoe tat alles, was in ihrer Macht stand, um sich zu verteidigen. Es nahm sie derart in Anspruch, dass sie noch kein einziges Mal selbst hatte angreifen können. Das würde einfach werden, dachten die versammelten Neetha.
    Aber im Verlauf des Kampfes parierte Zoe immer wieder Waranos heftige Vorstöße, und bald schon wurde klar, dass dies ganz und gar nicht einfach würde.
    Aus fünf Minuten wurden zehn, aus zehn zwanzig.
    Nervös verfolgte Lily den Kampf und sah, dass sich Zoe gerade so eben behaupten und die Schläge abwehren konnte. Dann zog sie sich zurück und wartete auf die nächste Attacke.
    Und ganz allmählich wurden Waranos Angriffe immer langsamer und mühsamer.
    Er troff vor Schweiß und wurde allmählich müder.
    Lily fiel ein Film ein, den sie einmal mit Zoe angeschaut hatte. Es war ein Dokumentarfilm über einen Boxkampf zwischen Muhammad Ali und George Foreman in Afrika gewesen. Foreman war größer, stärker und jünger gewesen als Ali. Aber Ali hatte einfach acht Runden lang seine Schläge abgewehrt und Foreman dabei immer mehr ermüdet, und dann hatte Ali zugeschlagen.
    Zoe schlug zu.
    Als Warano sich erschöpft in einen neuen Angriff stürzte, sprang Zoe blitzschnell zur Seite und stieß ihm ihre kurze Klinge bis zum Heft in die fleischige Kehle, mitten durch den Adamsapfel.
    Der riesige Mann blieb wie angewurzelt stehen. Die gesamte Menge schnappte nach Luft. Der Häuptling sprang auf.
    Der Zauberer wandte sich seinen Priestern zu und nickte. Einige Priester eilten davon. Unsicher wankte Warano auf dem Kampfstein. Er lebte noch, konnte sich aber weder rühren noch sprechen, da ihm das Schwert in der Kehle steckte. Ungläubig starrten seine her quellenden Augen sie an, diese Frau - diese Frau! -, die ihn irgendwie besiegt hatte.
    Zoe blieb einfach nur vor dem bewegungsunfähigen Riesen stehen und starrte ihm unverwandt in die Augen.
    Schließlich entwand sie seiner unbrauchbaren Rechten das Schwert und hielt es ihm vor die entsetzten Augen.
    Sie sprach zur Menge: »Dieses Schwert in seiner Kehle ist für all die kleinen Mädchen, die dieser Mann im Laufe der Jahre schon >geheiratet< hat.«
    In ruhigem Ton übersetzte Diane Cassidy.
    Die Menge hörte in fassungslosem Schweigen zu.
    »Und das hier ist für meinen Freund, den er heute getötet hat«, fuhr Zoe fort. Sie umfasste den Griff des

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