Jack West 03 - Der fünfte Krieger
Schwimmschnellbrücken, die unmittelbar hinter dem Eingang umgekippt waren, riesige Amphibienfahrzeuge und seltsamerweise auch eine Reihe altertümlicher Kanonenlafetten.
Am auffälligsten waren jedoch zwei hochmoderne Konsolkräne, gewaltige T- förmige Hebevorrichtungen, die an strategisch wichtigen Punkten der Straße errichtet waren: einer nicht weit vom Eingangsportal, einer auf halbem Weg die spiralförmige Straße hinunter.
Beide Kräne waren mit Stahlkörben ausgestattet, die mehrere Personen fassten. Sie ließen sich am Arm des Krans ausfahren und auf eine tiefere Ebene der Spirale absenken.
Die zwei Kräne standen auf massiven Betonfundamenten, die auf der dem Berg zugewandten Seite der Straße mit dicken V-förmigen Betonbarrieren gesichert waren.
Die Kräne und ihre seltsam geformten Schutzbauten verrieten Jack einiges. »Ich rate jetzt einfach mal«, sagte er. »Wenn man sich diese Straße hinunterwagt, betätigt man einen unsichtbaren Auslösemechanismus, und ein Schwall - keine Ahnung - Meerwasser rauscht die Straße hinunter und reißt alles - ob Mensch oder Fahrzeug - mit sich, bis es auf dem Grund dieses riesigen Lochs ankommt. «
Bonaventura sah ihn erstaunt an. »Wie sind Sie darauf gekommen ...?«
»Die umgestürzten Amphibienfahrzeuge sind der erste Hinweis - nur ungeheure Wassermassen könnten diese Monsterdinger umkippen. Ein noch augenfälligerer Hinweis sind die Betonverbauungen zum Schutz der Kräne. Infolge ihrer V-Form leiten diese Sperren das Wasser um den Kran herum. Und dass es Meerwasser ist, habe ich einfach daraus geschlossen, dass wir hier auf so einem Scheißatoll mitten im Meer sind, Sie Trottel. «
»Was sind denn das für Ausdrücke!«, zischte Lily.
Bonaventura steckte die Beleidigung weg wie nichts. »Diese Kräne ermöglichen uns, die Stätte gründlicher zu erforschen. Wir nehmen Untersuchungen an der Pyramide vor, insbesondere an den uralten Schriftzeichen, die in ihre Seiten und in die Straße geritzt sind. Ich habe im Korb des unteren Krans unzählige Stunden damit verbracht, die Pyramide aus nächster Nähe zu untersuchen. So sind wir zu wichtigen Einsichten über die Orte gelangt, an denen sich die anderen Eckpunkte befinden, und haben neue Aufschlüsse über das Wesen einiger Belohnungen gewonnen.«
»Aber ohne die Säule hilft Ihnen das alles nichts«, sagte Jack. »Wie vor Ihnen schon Franzosen und Engländer feststellen mussten.«
»Die Kenntnisse, die wir hier gewonnen haben, haben uns ermöglicht, verschiedene Dinge vor Ihnen zu finden«, konterte Bonaventura.
Jack sah auf die Uhr.
Es war 04:50 Uhr.
Sie hatten noch einundvierzig Minuten. Er machte sein Funkgerät an. »Pooh Bear? Wie sieht's bei euch aus?«
Sein Kopfhörer knackte, dann ertönte lautes Rauschen, gefolgt von Pooh Bears atemloser Stimme.
»Hier ist gerade schwer was los, Huntsman! Sorry! Kann gerade nicht reden! Muss die Zwillinge durch das Labyrinth lotsen! Rufe dich zurück!«
Das Signal war weg.
Jack sah Lily an, dann wandte er sich General Dyer zu. »Ich brauche ein Motorrad.«
Ein Militärmotorrad wurde den Eingangstunnel heruntergebracht und Jack übergeben.
Jack stieg auf. Lily nahm hinter ihm auf dem Sozius Platz. Sie hielt die doppelt gereinigte Säule.
Bonaventura war fassungslos. »Wollen Sie etwa nicht die Kräne benutzen?« Er schaute hilfesuchend zu Iolanthe. »Sie sind die sicherste Möglichkeit, um nach unten zu kommen ... «
Der erste Kran befand sich auf einer Höhe mit ihnen; der hintere Teil des Arms mit dem Gegengewicht war nur wenige Meter von ihnen entfernt.
Jack schüttelte den Kopf. »Sie haben es immer noch nicht kapiert, wie? An einem Ort wie diesem kommt man mit Mogeln nicht weiter, man kann die Fallen nicht umgehen. Ist Ihnen noch nie der Gedanke gekommen, dass der Eckpunkt die Person, die sein Fallensystem durchschaut, belohnen könnte?« »Na ja, ich ...«
»Diese Fallensysteme sind genauso konzipiert wie die der Ägypter, Chinesen und Maya: Sie dienen dazu, die Unwissenden fernzuhalten. Das heißt, sie sind so gebaut, dass sie nur die Leute durchlassen, die auch Zutritt erhalten sollen. Wenn man die Säule in den Händen hält, lässt einen das System unbehelligt passieren. Wenn man es aber zu betrügen versucht, schlägt es gnadenlos zu.« Bonaventura und General Dyer sahen Iolanthe an, als läge die endgültige Entscheidung bei ihr.
Sie zuckte bloß mit den Achseln. »Lassen Sie ihn einfach machen. Er weiß schon, was er tut.«
»Danke«,
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