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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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in der trüben grünen Flüssigkeit hängen.
    »Viel wohler sogar.« Und damit ging Diane an Carnivore vorbei nach draußen.
    Wenige Sekunden später verließ auch Karnow sein Observatorium und bestieg das startbereite Flugzeug, um seine lebenden Trophäen dem sicheren Tod zu überlassen, denn nur wenige Eingeweihte wussten, wo sich sein geheimer Stützpunkt befand.
    Neun Minuten nach Carnivores Abflug lag das Observatorium still und verlassen da.
    Das riesige Teleskop zeigte teilnahmslos in den Himmel. Das einzige Zeichen von Leben: das Blubbern der Luftblasen in den Tanks.
    Doch dann zersprang unvermittelt einer der Tanks, die stinkende grüne Flüssigkeit schwappte heraus und verteilte sich auf dem gefliesten Boden.
    Es war Wolfs Tank.
    Von Kopf bis Fuß von einem grünlich schimmernden Flüssigkeitsfilm überzogen, hing Wolf in dem mittlerweile ausgelaufenen Tank an seinen Hand- und Fußschellen, nur dass seine linke Hand unerklärlicherweise frei war. Damit befreite er sich jetzt von dem Mundstück des Lungenautomaten und sog gierig die frische, saubere Luft ein.
    Es hatte ihn unendlich viel Geduld und Konzentration gekostet, so weit zu kommen.
    Bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, dass Wolfs Collegering oben aufgeklappt war - darunter war eine winzige Menge C2-Plastiksprengstoff versteckt gewesen. Jack West jr. und Pooh Bear waren nicht die einzigen Soldaten auf der Welt, die mit solchen kleinen Befreiungshilfen ausgerüstet waren.
    Zunächst hatte Wolf den Ring mit den Fingerspitzen seiner angeketteten linken Hand ganz vorsichtig geöffnet und mit einem Teil des Plastiksprengstoffs seine linke Handschelle gesprengt. Anschließend hatte er mit seiner freien Hand etwas C 2 an der Frontscheibe des Tanks befestigt und sie zum Zerspringen gebracht.
    Von stinkendem grünem Formalin tropfend, löste Wolf jetzt vorsichtig die drei anderen Schellen, mit denen er noch festgekettet war. Schließlich plumpste er auf den Boden des leeren Tanks und stand wieder auf seinen eigenen Füßen.
    Jetzt kam der schmerzhafte Teil des Befreiungsmanövers: Er musste den Blasenkatheter aus seinem Körper entfernen. Wolf griff nach dem Lungenautomaten und steckte sich sein Gummimundstück zwischen die Zähne, bevor er sich an sein qualvolles Vorhaben machte. Unter unvorstellbaren Schmerzen musste er dreimal - beim letzten Mal wurde er fast ohnmächtig - daran reißen, bis er ihn endlich herausbekam.
    Wenige Augenblicke später stieg Jack West sen., etwas wacklig auf den Beinen, aber sonst in Ordnung, aus dem zerstörten Tank.
    Wieder frei.
    Wolf ließ nachdenklich den Blick über die anderen Tanks wandern, deren Gefangene ungläubig zu ihm nach draußen starrten. Zoe rüttelte mit einem stummen Schrei an ihren Ketten, damit er sie befreite. Auch Astro sah Wolf erwartungsvoll an.
    Aber Wolf befreite keinen von ihnen.
    Er ging nur zur Funkkonsole an der Wand und verständigte seine Leute, dass sie ihn abholen sollten. Als Nächstes setzte er einen Funkspruch nach Diego Garcia ab und erteilte dem Kommandanten des Stützpunkts Anweisung, Jack und Iolanthe auf keinen Fall lebend von der Insel entkommen zu lassen. Danach duschte er in einem Nebengebäude und schlüpfte in frische Kleider. Schließlich ging er wieder ins Observatorium zurück, zog sich einen Stuhl vor die Tanks und beobachtete die Gefangenen in der grünen Formalinlösung, während er auf das Team wartete, das ihn abholen sollte.
    Es traf einige Stunden später in Gestalt zweier F-15s ein. Und wie vor ihm schon Carnivore ging auch Wolf ohne ein Wort aus dem Observatorium und überließ die Gefangenen in den Tanks ihrem Schicksal, bis ihnen irgendwann die Luft ausging.

SECHSTE PRÜFUNG 
DAS GRAB CHRISTI
     

     
     
LUFTWAFFEN STÜTZPUNKT DUBAI VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE 
18. MÄRZ 2008, 22:00 UHR
     
    Nichts weiter als ein schwarzer Schemen vor dem nächtlichen Horizont, stand die Halicamassus in einem entlegenen Teil der VAE auf dem Rollfeld.
    Jack saß beim Licht einer einzigen Lampe in seinem Büro im Heck des Flugzeugs über seinen Schreibtisch gebeugt. Vor ihm waren alle möglichen Bücher, Unterlagen und Landkarten ausgebreitet. Horus saß, wachsam wie eh und je, auf der Sessellehne, während Lily hinter ihm auf dem Boden lag und schlief. Einer seiner zwei Speznas-Aufpasser hielt an der Tür Wache, der andere schlief in einer Gästekabine. Iolanthe duschte im Mannschaftsquartier. Jack studierte gerade den Jakobus-Brief, den die Zwillinge entdeckt hatten und der

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