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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Wolf fuhr fort: »Du kämpfst für deine lahmarschigen Freunde. Ich kämpfe, um zu gewinnen. Und wie du gerade einsehen musstest, ist das hier eine Nummer zu groß für dich! Du bist kein Held, also hör endlich auf, einer sein zu wollen! Betrachte deinen Mut als gebrochen, mein Sohn!«
    An die Stelle von Wolfs Stimme traten rasche Schritte.
    Jack konnte sich mit Wizard nur hinter die schützende Säule drücken und ins Leere starren, während sich Wolfs Schritte immer weiter entfernten, bis sie schließlich gar nicht mehr zu hören waren. In der gewaltigen Höhle, die jetzt vom Korditgeruch unzähliger Geschosse und explodierter Granaten erfüllt war, trat totale Stille ein.
    Als Wolf, Rapier und Bonaventura dreißig Minuten später den Turm über der Schatzkammer verließen, kamen sie, ohne sie zu bemerken, an Zoe und Lily vorbei, die sich im dunklen unteren Teil des senkrechten Schachts vor dem Eingang zur Schatzkammerhöhle versteckt hatten.
    Die drei Amerikaner überquerten die Hängebrücke und gingen aus dem überdachten Krater auf das verschneite Plateau hinaus, wo sie zu Oberst Mao Gongli an der Spitze seiner chinesischen Truppen stießen.
    »Haben Sie das Ei?«, fragte Mao.
    »Nein, aber wir haben Fotos davon«, sagte Wolf. »Mein abtrünniger ältester Sohn ist noch in der Schatzkammer, Mao. Betrachten Sie es als eine kleine Aufmerksamkeit meinerseits: Er gehört Ihnen. Machen Sie mit ihm, was Sie wollen.«
    Mao grinste. »Wie zuvorkommend. Ich werde mir seinen Kopf als Trophäe an die Wand hängen.«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte Wolf. »Aber ich muss jetzt los. Nach Hokkaido.«
    Diesen Wortwechsel beobachtete eine einsame Gestalt an der Treppe, die in den Krater hinabführte. Als Wolf nach oben gekommen war, hatte sich Sky Monster - von einem kurzen Funkspruch Zoes gewarnt - unter einem der verlassenen Fahrzeuge versteckt.
    Von dort verfolgte er, wie Wolf und seine Männer zu Maos Truppen stießen. »Oh, oh, oh.« Sky Monster huschte die Treppe zum Krater hinunter.
    Jack kniete auf dem Grund der unterirdischen Höhle hinter einer Säule und hielt den zitternden Professor in seinen Armen.
    Wolfs Armbrustbolzen hatte Wizards Körper von hinten glatt durchdrungen, und an der aus seiner Brust ragenden Spitze hing ein Fetzen blutiges Fleisch. Wizard hyperventilierte heftig und stieß abgehackt hervor: » Oh, Jack, Jack ... sein Schild ... sein Schild ... und der Altar ... hast du gesehen ... es ist, es ist kein ...« Doch dann schien er aus seinem Delirium zu kommen. »Ach, Jack, ich hatte so gehofft, es würde nicht so enden.«
    »Es ist ja auch noch nicht zu Ende«, sagte Jack. »Ich werde dich hier rausschaffen.«
    »Diesmal nicht, mein Freund. Diesmal nicht... «
    Der alte Mann hustete, ein krampfartiges, von heftigem Bluten begleitetes Würgen. Der Pfeil hatte seine Lunge durchbohrt.
    »Max, du darfst jetzt nicht aufgeben, du musst durchhalten. Das ist dein Lebenswerk ... «
    »Nein, Jack.« Wizards Stimme hatte etwas seltsam Abgeklärtes. »Das ist jetzt deine Aufgabe. Deine und Zoes und Lilys.«
    Tränen strömten über Jacks Gesicht. Wizard war bei allen seinen Abenteuern dabei gewesen: als sie in einem Vulkan in Uganda Lily gefunden und sie zusammen mit den anderen Mitgliedern des Teams auf der Farm in Kenia aufgezogen hatten; als Wizard in Abu Simbel die bewusstlose Lily in Sicherheit gebracht und Dutzende feindlicher Fahrzeuge abgehängt hatte; und natürlich bei der grauenhaften Hinrichtung von Wizards Frau Doris durch Marshall Judah.
    »Ohne dich schaffe ich das nicht«, sagte Jack mit tränenerstickter Stimme. »Und ob du das schaffst. Du hättest es immer schon gekonnt. Und dein Vater täuscht sich ganz gewaltig in dir - du bist so viel besser als er, aber nicht, weil du so clever bist oder dich nicht unterkriegen lässt, nein, weil dir etwas an den Menschen liegt. Die Menschen sind dir nicht gleichgültig, und genau das macht dich für mich zu einem Helden. Jack, es war mir eine Ehre, all die Jahre an deiner Seite zu stehen.«
    In diesem Moment erreichten sie Zoe und Lily, die durch die Schatzkammerhöhle gekommen waren.
    »O Gott, Max ...«, entfuhr es Zoe, als sie den Pfeil und das Blut sah.
    »Wizard!«, stieß Lily hervor. »Nein!«
    »Lily.« Wizards Stimme war ungewöhnlich heiter. »Meine liebe Lily. Du bist für mich die Enkelin, die ich nie hatte. Ich mag dich sehr.«
    Schluchzend schloss Lily den sterbenden Professor in die Arme.
    »Und du, Zoe.« Wizard lächelte mit

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