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Jackpot - wer traeumt, verliert

Jackpot - wer traeumt, verliert

Titel: Jackpot - wer traeumt, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Knoesel
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Gesicht, wobei der Mantel von seinen Schultern zu Boden fiel.
    »Kriebl wird heute um Punkt sechs nach Stadelheim überführt. Das ist unsere letzte Chance, die Wahrheit in einer – sagen wir mal – familiären Atmosphäre aus ihm rauszukitzeln. Ganz unbürokratisch. Der Kerl ist liebeskrank!«
    »Eher geisteskrank, das Mädchen ist gerade mal sechzehn.«
    »Ja, eben. Und das müssen wir ausnutzen! Ich hab dir gesagt, Montag um acht liegt das Geld auf meinem Schreibtisch.« Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr. »Das sind an die sechsundfünfzig Stunden bis dahin – die Wette gilt noch, wenn du willst.«
    Afrim seufzte. »Was ist, wenn ich verliere?«
    »Dann habe ich hundertmal kostenlos Babysitter gut.«
    »Und wenn ich gewinne?«
    »Musst du nicht babysitten.«
    Sabrina lag in seinem Arm, den Kopf auf seiner Brust, und hörte sein Herz schlagen, das langsam wieder runterkam, ruhiger wurde. Es gefiel ihr, wie selbstverständlich seine Hand ihren Rücken streichelte, fast gedankenverloren. Als wäre dies nicht ihre erste Nacht zusammen. Überhaupt hatte sie noch keinen Jungen kennengelernt, der so unverkrampft war. Er war scharf auf sie gewesen, ohne sich dessen zu schämen. Aber weder benutzte er sie wie eine Sexpuppe, noch war er rücksichtsvoller als nötig. Es war alles wie von selber gegangen: eine Bewegung von ihr ergab die nächste von ihm.
    So musste es sein, wenn man sich schon lange kennt und immer noch begehrt. Auch ihre Körper passten perfekt zusammen. Als wäre sie wie gemacht dafür, in seinem Arm zu liegen, so wie jetzt gerade.
    »Ich glaub, wir sollten langsam mal schlafen, wenn du den Wecker auf vier Uhr gestellt hast«, sagte sie.
    Die Spannung zwischen ihnen war kaum auszuhalten gewesen, nachdem Chris endlich wieder eingeschlafen war.
    »Bist du müde?«, fragte Phil.
    Sie lachte leise. »Überhaupt nicht.«
    »Ich auch nicht. Ich hab das Gefühl, ich könnte einmal um die Welt rennen und wär immer noch nicht müde.«
    Das erste Mal waren sie fast übereinander hergefallen, im Badezimmer, als er ihr ein frisches Handtuch gebracht hatte und eine verpackte Reisezahnbürste, die er noch irgendwo gefunden hatte.
    »Einmal um die ganze Welt?«, fragte sie.
    »Ja – wenn’s hier nicht gerade so gemütlich wäre.«
    »Dir ist klar, dass die Welt zu drei Vierteln aus Ozeanen besteht?«
    »Schwimm ich eben auch ein bisschen.«
    »Und wenn dir ein Hai in die Quere kommt?«
    »Dann hat er Glück, dass ich so gute Laune hab und ihn am Leben lasse.«
    »So fühlst du dich?«
    »Eigentlich noch besser. Und du?«
    »Hm. Lass mich mal überlegen. Vielleicht wie – ein Ehepaar, das gerade Sex hatte, aber aufpassen musste, dass nebenan das Kind nicht aufwacht.«
    Phil stützte sich auf dem Ellbogen ab. »Du fühlst dich wie ein Ehepaar ? Ist das ein Kompliment – oder der Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich noch Nachhilfe brauche?«
    Sie küsste ihn auf die Brust. Und lächelte. »Nein, die brauchst du nicht. Aber wenn du unbedingt welche haben willst, geb ich sie dir gerne.«
    »Vorsicht, ich nehm dich beim Wort.«
    »Das will ich hoffen.«
    Phil fasste mit der rechten Hand ihr Bein und zog Sabrina auf sich. Sie lachte leise. Er hob den Kopf und küsste sie. Dann betrachtete er sie wieder. Es war, als könne er sich in ihre Augen hineinfallen lassen. Er wollte nicht mehr aufhören, sie anzuschauen.
    »Was ist?«, fragte Sabrina.
    Phil räusperte sich. »Ich frag mich gerade, ob ich jemals so glücklich war. Es tut fast schon weh. Dabei weiß ich gar nicht, ob ich glücklich sein darf.« Er streckte die Hand aus und strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
    »Wegen deiner Mutter?«, fragte Sabrina. »Ich bin mir sicher, dass sie sich darüber freuen würde. Dass du jetzt glücklich bist, meine ich.«
    Phil konnte nicht sagen, von wem die erste Bewegung ausging: Er drückte Sabrina an sich und zugleich schmiegte sie sich an ihn. »Ich weiß, das sagt man nicht so einfach«, flüsterte er. »Und dass das eigentlich noch viel zu früh ist, aber –«
    Sabrina schaute ihm in die Augen. Er war sich sicher, sie wusste, was er meinte. Trotzdem sagte sie ganz leise: »Was? Sag’s!«
    »Ich liebe dich.«
    Sie lächelte. »Und ich liebe dich!«, sagte sie.
    Dann küssten sie sich und hörten nicht mehr auf. Sie waren zwei, die sich gefunden hatten, endlich. Sabrina berührte ihn, und er spürte, wie ihre Beine auseinandergingen. Wieder sagte sie: »Ich liebe dich!«
    Jetzt wusste er, warum der Tod seiner

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