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Jackpot - wer traeumt, verliert

Jackpot - wer traeumt, verliert

Titel: Jackpot - wer traeumt, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Knoesel
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meisterhaft.
    »Ich will nicht ins Krankenhaus«, sagte Chris und rappelte sich ächzend wieder auf. »Nur was trinken und mich ausschlafen!«
    Phil überlegte einen Augenblick, dann nickte er. »Na gut.« Er deutete auf die Pistole, die Chris ihm schließlich in die Hand gedrückt hatte. »Wenn du mir noch sagst, woher du die hast!«
    Chris schaute skeptisch in Sabrinas Richtung und dann zu Boden. Phil konnte die Kiefermuskeln in seinem Gesicht arbeiten sehen.
    Sabrina lächelte. »Wenn ich jetzt raten müsste, würd ich sagen, aus der Geldtasche.«
    Klar, dachte Phil, woher sonst? »Hast du nicht gesagt, da hättest du nicht reingeschaut? Weil sie abgeschlossen war.«
    »War gelogen«, sagte Chris schließlich.
    Phil lachte auf. Er legte die Pistole auf den Schreibtisch. »Du hast also die Zeitungen da rein?«
    Jetzt musste sogar Chris grinsen. »Die hatten die Papiertonne nicht geleert, da hab ich mir gedacht, räum ich ein bisschen auf. Das Vorhängeschloss hab ich in Papas Werkzeugkoffer gefunden.«
    Phil schüttelte langsam den Kopf, um das Lachen aus seinem Gesicht zu kriegen, aber er schaffte es nicht. »Du hast die Bullen eiskalt angelogen?«
    Chris nickte. »Dass das so gut funktioniert, hätt ich selber nicht gedacht. Aber mir war’s in dem Moment einfach egal, ob die mir das abkaufen oder nicht.«
    Phil musterte Chris. Seinen kleinen Bruder. Phil kam nicht umhin, ihn dafür zu bewundern. So was musste man erst mal bringen.
    »Und wo ist das Geld jetzt?«, fragte Sabrina – die er fast vergessen hatte. Für ein paar Sekunden immerhin. Er machte also Fortschritte.
    »Das werd ich dir gerade sagen«, kam es von Chris.
    »Ohne mich gäb’s dieses Geld gar nicht!«
    »Und ohne mich hätten es schon längst die Bullen!«
    »Was soll denn das bitte heißen?«
    »Dass ich nichts dagegen habe, wenn wir das Geld teilen. Aber du hast sicher Verständnis dafür, dass ich euch erst morgen sage, wo es ist. Wenn ich wieder wach bin.« Chris schnappte sich das Kabel der Stehlampe und schaltete sie aus.
    »Glaubst du etwa, dass wir ohne dich abhauen würden?«, fragte Phil.
    »Du vielleicht nicht. Sie vielleicht schon!« Chris ließ sich zurückfallen und kickte sich die Schuhe von den Füßen.
    Sabrina ging aus dem Zimmer. Kurz darauf konnte man in der Küche das Wasser laufen hören. Chris drehte sich zur Wand hin. Phil stand auf und schob den Hocker zurück. »Ich lass die Tür angelehnt. Falls irgendwas ist, schreist du, ja?«
    » Anrufen werd ich bestimmt nicht.«
    Das musste ja kommen. Phil hockte sich zu Chris auf die Bettkante. »Okay, sie hat den Anruf weggedrückt. Aber da hat sie nicht gewusst, dass du in Schwierigkeiten steckst.«
    »Das hätt ich ihr schon noch gesagt – wenn sie drangegangen wäre!« Chris zog sich mit einer Hand umständlich die Bettdecke über die Schulter.
    Phil seufzte. »Chris, Mann, jetzt hör mal zu –«
    »Hey«, unterbrach Chris. »Mir musst du nichts erzählen. Die könnte sich vor deinen Augen in den Teufel verwandeln, das wär dir egal. Solang ihre Titten noch dran sind.«
    Okay, es war ein harter Tag gewesen. Unter Heiligabend stellte man sich was anderes vor. Und wahrscheinlich hatte Chris sogar recht.
    Sabrina kam mit einem Glas Wasser zurück. »Hier, du wolltest doch was trinken.«
    Chris drehte den Kopf in ihre Richtung. Er zögerte kurz. Aber dann richtete er sich auf und nahm ihr das Glas ab. »Würd mich nicht wundern, wenn da K. o.-Tropfen drin wären.«
    Sabrina lächelte. »Chris, überleg doch mal: Die verpasse ich dir natürlich erst, nachdem du gesagt hast, wo das Geld ist.«
    Eine halbe Stunde später legte Phil ein paar Klamotten auf den Couchtisch, je eine Garnitur zum Wechseln für sich und eine für Chris. Er hatte die Sachen aus dem Schrank gezogen, nachdem er nach Chris geschaut hatte. »Schläft wie ein Baby«, sagte er.
    »Und das ganz ohne K. o.-Tropfen«, sagte Sabrina.
    Phil grinste. »Nach der Nummer mit dem Telefon ist es wirklich kein Wunder, dass er dir nicht hundertprozentig traut.«
    Sabrina stellte sich neben ihn und begutachtete die Kleidung auf dem Tisch. »Ich würd mich ja schon über fünfzig Prozent freuen. Aber ich glaube, selbst das ist utopisch.« Sie hielt die Jeans von Chris hoch. »Was ist mit mir? Bekomm ich keine Wechselwäsche?«
    Phil musterte sie. »Ehrlich gesagt, je weniger du anhast, umso besser.« Er räusperte sich. »Ich meine natürlich: Je weniger wir mitnehmen, umso besser. Ich hab mir gedacht, was wir sonst noch

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