Jackpot - wer traeumt, verliert
brauchen, kaufen wir in Österreich. Aber wenn dir die passt, okay. Chris hat noch mehr Jeans im Schrank.«
Sabrina strich das Etikett mit den Pflege- und Größenangaben in der Hose glatt. »In der Länge passt sie vielleicht«, sagte sie. »Aber zu krieg ich die nicht.«
Man konnte fast meinen, sie hätte seinen Versprecher überhört. Aber das war sehr unwahrscheinlich.
Tat sie vielleicht nur so cool?
»Willst du eine von mir anprobieren?«, fragte Phil.
Sabrina legte Chris’ Jeans zurück auf den Couchtisch, neben dem die drei Rucksäcke lagen, die Phil aus dem Schrank gezogen hatte. »Hm, Boyfriend Cut – warum nicht?«
Phil deutete auf die andere Jeans. »Na dann.« Er griff nach seinem Handy. »Ich stell den Wecker auf vier. Dann haben wir noch Zeit für einen Kaffee.«
Sabrina hielt seine Jeans prüfend hoch. »Ihr habt doch keinen mehr.«
»Stimmt«, sagte Phil. »Also können wir ’ne Viertelstunde länger schlafen. Hauptsache, wir kommen früh genug los, dass die Straßen noch leer sind und ich mich ein bisschen einfahren kann.« Er legte das Handy zurück.
»Lee Jeans.« Sabrina lächelte. »Ein echter Cowboy!«
Phil wartete darauf, dass Sabrina ihn aufforderte, sich umzudrehen. »Ist bestimmt auch was für Cowgirls«, sagte er.
Aber sie forderte ihn nicht auf. Sie ließ seine Jeans auf das Schlafsofa fallen und öffnete an ihrer Hose Gürtel, Knopf und Reißverschluss. Sie trug eine dieser hautengen Jeans, bei denen Phil sich schon öfter gefragt hatte, wie die Mädchen da überhaupt reinkamen.
Nachdem Sabrina die Daumen links und rechts am Hosenbund eingehakt hatte, hielt sie inne. Wahrscheinlich wartete sie darauf, dass er sich von selber umdrehte.
Oder würde sie ihn für einen Feigling halten, wenn er das tat? Mann! Was macht man in so einer Situation?
Im Zweifel sich die Show nicht entgehen lassen, oder?
»Was schaust du so?«, sagte Sabrina. »Noch nie ein Mädchen gesehen, das sich auszieht?«
»Nicht im Winter.«
Sabrina lachte. »Was?«
»Fällt mir auch gerade erst auf: Beziehungsmäßig bin ich anscheinend mehr der Sommertyp. Plus minus ein bisschen Frühling oder Herbst.« Er schob die Klamotten beiseite und setzte sich auf den Tisch. Und lehnte sich an die Wand. Sich auf die Couch zu flegeln, um ihr beim Ausziehen zuzuschauen, schien ihm dann doch ein wenig dreist.
»Na, dann hab ich ja nichts zu befürchten«, sagte Sabrina. »Drehst du dich trotzdem mal um?«
»Ich kann nicht. Ich sitz mit dem Rücken an der Wand. Außerdem wollt ich schon immer mal wissen, wie ihr Mädels aus so einer Wursthaut wieder rauskommt.«
Sabrina lächelte. Zum Ohnmächtigwerden. »Der Sommertyp«, sagte sie, »so, so. Wie soll ich mir das denn vorstellen? Beutezug am Baggersee? Oder bist du eher im Freibad unterwegs, führst ein paar Kunststücke auf dem Drei-Meter-Brett vor und dann lässt du ’ne Currywurst springen? Bist du so einer?«
Phil verschränkte die Hände hinter dem Nacken, um mit einer kurzen Kopfdrehung möglichst unauffällig zu kontrollieren, ob er unter den Achseln roch. Dann sagte er: »Eigentlich bin ich mehr so der Eisbach-Englischer-Garten-Typ. Aber das mit der Currywurst merk ich mir. Obwohl ich nicht gedacht hätte, dass du da anbeißen würdest.«
Sabrina machte ein paar Schritte auf ihn zu. »Das hängt davon ab, was für ’ne Figur du in der Badehose abgibst. Da bin ich ganz oberflächlich.«
Heilige Scheiße. »Was? Innere Werte zählen überhaupt nicht? Ich bin schockiert! Nicht dass ich welche hätte.«
Sie streckte die Hand nach ihm aus. »Wie wär’s damit? Du ziehst dich auch aus. Dann darfst du mir beim Ausziehen zuschauen.«
»Ist das dein Ernst?«
»Traust du dich nicht?«
Phil ergriff ihre Hand. »Ich frag mich eher, ob du dich das traust.« Er fing an, sein Hemd aufzuknöpfen. Als er den untersten Knopf gelöst hatte, zog Sabrina den Reißverschluss ihrer Kapuzenjacke langsam runter, dann ließ sie die Jacke von ihren Schultern gleiten.
»Wollen wir wirklich das Auto nehmen?«, fragte sie. Unter ihrer Jacke hatte sie nur noch ein T-Shirt an – und keinen BH, wie Phil feststellen konnte. Na ja, war ja auch Weihnachten. Also gab es doch noch Geschenke.
Er sagte: »Die Karre steht in der Garage, ist vollgetankt und hat noch einen Monat TÜV. Das schaff ich schon, ich hatte genug Fahrstunden.« Er warf sein Hemd auf das Schlafsofa. »Wie geht’s jetzt weiter?«
Sie deutete auf seine Hose. Er wollte seinen Gürtel aufmachen. Aber den hatte
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