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Jackpot - wer traeumt, verliert

Jackpot - wer traeumt, verliert

Titel: Jackpot - wer traeumt, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Knoesel
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Zeit. Dann sagte sie: »Versteh ich das richtig? Er soll denken, dass uns niemand hört. Aber Sie haben ein Mikro in dem Zimmer versteckt.«
    Katrin lächelte. »Und eine Kamera.«
    »Ist das denn legal?«
    »Sabrina. Denkst du, wir drehen irgendwelche krummen Dinger? Aber wir brauchen eben deine Hilfe.«
    Die Kleine schaute auf die Einverständniserklärung ihrer Mutter, die sie immer noch in der Hand hielt.
    Katrin sagte: »Es tut mir leid, Sabrina. Aber in der Welt, in der deine Mutter lebt, hast du ihr den Liebhaber ausgespannt. Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen. Was ich dir aber verspreche, ist meine Hilfe – wenn du uns hilfst. Ich habe Kontakte zum Jugendamt. Es gibt ein Programm, das es Mädchen wie dir ermöglicht, alleine zu leben. Ohne Heimunterbringung. In einer netten, kleinen Wohnung.«
    Das Mädchen reichte ihr den Wisch, den ihre Mutter unterschrieben hatte, dann sagte sie: »Wieso ist er eigentlich nicht schon im Gefängnis?«
    Katrin faltete das Papier sorgfältig und steckte es in ihre Handtasche. »Die Krankenstation dort quillt über. Norovirus. Gab sogar schon einen Toten. Was wir uns von dem Gespräch erhoffen, sind Hinweise auf die Beute. Wenn wir Glück haben, verrät er dir auch mehr. Die Sache ist doch die – der Typ ist liebeskrank. Du hast ihm schon mal erfolgreich vorgespielt, dass du ihn liebst. Sag einfach, dass es dir leidtut. Du hast ihn auf die Idee mit dem Raub gebracht – jetzt wandert er ins Gefängnis. Das sei alles deine Schuld. Du hast versucht, das der Polizei zu erklären, aber die wollen dir nicht glauben. Versuch nicht, zu spielen. Sei einfach du selbst. Der Typ ist so verliebt, der wird alles, was du sagst, in Rosa sehen. Du kannst nichts falsch machen – und wenn es nicht klappt, bin ich auch nicht böse, Sabrina. Aber ich erwarte von dir einen guten Willen. Hast du den, bring ich dich danach persönlich zu deinem Prinzen zurück. Der dir wahrscheinlich gerade ein Schloss aus reinem Marmor baut – so verliebt, wie er ausgesehen hat.« Katrin lachte. »Du hast es echt raus mit den Männern!«
    Ein weißes Schild mit rotem Kreuz wies an der Ampel neben der Trambahn-Endhaltestelle den Weg zum Krankenhaus. Afrim bog auf die Linksabbiegerspur, hielt vor der Kreuzung und wartete, dass es Grün wurde.

25. DEZEMBER
2:39 UHR

Phil lehnte neben dem Küchenfenster an der Wand, mit verschränkten Armen, unruhig. Er schaute immer wieder runter zur Straße. Es war alles gepackt, sie waren startklar.
    »Wir können nicht mehr länger warten«, sagte Chris, der zwischen Herd und Spülbecken saß, genauso angespannt.
    »Wenn du den Zug nehmen willst, bitte! Ich fahr vor vier nicht los.«
    Chris rutschte kopfschüttelnd von der Arbeitsplatte runter. »Oh Mann!«
    Phil waren schon lange die Argumente ausgegangen. Er wusste, dass er sich wiederholte. »Die Bullen waren vor zwei Stunden hier. Vor zwei Stunden! Es wäre einfach nicht fair! Ohne Sabrina wärst du nie über das Geld gestolpert!«
    Chris nahm seinen alten Skianorak von der Stuhllehne und pfefferte ihn gegen die Wand. »Fair? Da fällt mir noch was anderes ein, was nicht fair ist, eine ganze Menge sogar! Hätte nicht gedacht, dass ich dich mal daran erinnern müsste!«
    Phil hielt es für besser, Chris’ kleinen Wutausbruch zu ignorieren. Er schaute wieder zur Straße runter und sagte: »Wir hatten eine Pechsträhne in letzter Zeit! Aber da kann Sabrina nichts dafür.«
    Chris kam jetzt auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. »Eine Pechsträhne – das ist gut! Klar kann sie nichts dafür. Aber wir auch nicht! Und jetzt haben wir endlich mal Glück!«
    »Dafür verkauf ich doch nicht meine Seele!«
    »Was? Sind wir jetzt hier im Schultheater? Seele? Du meinst wohl eher deinen Schwanz und ihre Möse!«
    Phil packte Chris am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. Er machte den Mund auf, sagte aber nichts. Er wollte nichts Falsches sagen. Es half überhaupt nichts, jetzt zu streiten. Er musste ruhig bleiben.
    »Wir reden hier von vier Millionen Euro, Phil! Sag mir bitte nicht, dass deine …« Chris malte ein Paar Anführungszeichen in die Luft. »... Seele mehr wert ist!«
    Phil ließ ihn wieder los. »Sabrina ist nicht irgendein Mädchen, mit dem ich zufällig mal im Bett gelandet bin!«
    »Ach ja? Du hast sie gerade erst kennengelernt! Willst du etwa sagen, sie ist deine große Liebe? Ich wiederhole mich ja nur ungern! Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass du da was Wichtiges vergessen hast. Deswegen

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