Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
gschickt /
Ein Menschen / dem alles wol glückt /
Ist trew / verstendig / klug vnd weis /
Vor andern wirdig lobs vnd preis /
Also das ich auff dieser erdn /
Nichts köstlichers wüst zu begern /
Sein leben jm / mein Gott / behüt /
Mir sagt zu jm mein gantzes gmüt
Vnd bin so gar on allen graus /
Wenn ich gleich selbs nicht bin zu Haus /
Als sey ich aller dienst enthebt /
Hab frölicher mein tag nie glebt /
Lass mich das redn zu guter stund /
Bit dich / mein Gott / von hertzen grund.
Scena qvarta.
Iosephi captiuitas, thalamum heri sui foedare renuentis.
MOLECH.
Avff Belial / vnd tummel dich /
Ein schantz gewinst / sey listiglich.
Da ist ein bös verhurtes Weib /
Mach dich hinzu / vnd jr einpfeiff /
Das sie mit Ioseph treib den schertz /
Den sy schon hat in jrem hertz /
Was gilts? sie wird dir volgen gern.
BELIAL.
O schweig / die Kunst thu mich nicht lern /
Sey frölich / vnd gehab dich wol /
Weis was ich jr einpfeiffen sol.
Nu tritt er hinzu / vnd spielet zu rucks / dieweil sie redet.
IEZABEL.
Wie ist mir vmb mein hertz so weh /
In einer grossen brunst ich steh /
Seit Ioseph ist komen ins Haus /
Darff mein anlign nicht sprechen aus /
Vnd kans doch lenger nicht wol tragn /
Ich mus jm in vertrawen sagn.
BELIAL
mit halber stimme.
O ja / er wird dirs nicht versagn /
Nur bald heraus / wirds geren thain /
Sunderlich weil jr seid allain.
IEZABEL.
Ioseph meins Herrn Diener frum /
Las sagen dir / zu mir her kum.
IOSEPH.
Hie bin ich Fraw / sagt / was jr wölt /
Wil thun was meinem Herren gfelt.
IEZABEL.
Das ist gar recht / must weiter fragn /
Wolstu auch mir was nicht versagn?
IOSEPH.
Was nicht ist wider meinen Gott /
Vnd daraus möcht eruolgen spot /
Darmit dien ich von hertzen gern /
Gleich euch so wol als meinem Herrn.
IEZABEL.
O das ich dörfft vertrawen dir /
Vnd dein hertz stünd recht gegen mir /
Wie meins ist gegen dir ertzint /
Wolt dir mein gmüt entdecken gschwind.
IOSEPH.
An wo ligts denn / sagt frölich her /
Seid jr bedürfftig meiner Lehr /
Mit Gotts wort ich euch vnterweis.
IEZABEL.
Ich dancke dir für solchen vleis.
Ein anders ists / das ligt mir an /
Ich wolt / das du solt sein mein Man /
Im sinn du mir ligst nacht vnd tag /
Darümb so wende jetzt mein klag /
Weil dein Herr nicht verhanden ist /
Vnd schlaff bey mir / jetzt zu der frist /
Oder wirst schüldig an meim todt.
IOSEPH.
Darfür bhüt mich mein lieber Gott /
Das ich da handle wider Ehr /
Anderst weist er mich durch sein Lehr /
Ein Gottloser Mensch müst ich sein /
So ich das thet dem Herren mein /
Der so viel auff mein frumbkeit bawt /
Vnd mir hat alls im Haus vertrawt /
Wolt sterben ehe / hie an der stat /
Als thun ein solche missethat.
IEZABEL.
Weil du hast gwalt vber das Haus /
Hat er mich auch nicht gnomen aus /
Darumb ergib dich frölich drein /
Mein leib sol gantz dein eigen sein.
IOSEPH.
Ich thue es nicht / O frawe mein.
Hie sol sie jm nach dem Mantel greiffen.
Laß mich zu fried / Ich bit durch Gott.
IEZABEL.
Erst wil ich dich bringen in not /
Darzu sey mir dein Mantel gut.
Alda schreiet sie.
Ah wer ist hie / der hülffe thut /
Ist niemands da / der mir beysteht.
THAMAR.
Mein liebe Fraw / sagt wies euch geht.
SELPHA.
O Fraw / was ist das für ein gschrey /
Ich meint euch brech das hertz entzwey.
IEZABEL.
Secht zu den Hebreischen Man /
Was er mir hat für gwalt gethan /
Meinr Ehren er mich brauben wolt /
Die ich nicht geb vmb rodes Golt /
Zum zeugnis / hab ich hie sein Kleid /
Schenckts jm mein Herr / es wird jm leid.
THAMAR.
Schweigt liebe Fraw / man find wol weg /
In ein Gefengnis man jn leg /
Darin er mag werden gereckt /
Wer weis / was alles in jm steckt /
Kleins gfallen wird haben mein Herr.
SELPHA.
Ich hör jn schon / er ist nicht verr.
POTIPHAR
zu Ioseph.
Was magst hie Ioseph an ein Rock?
IOSEPH.
Ich kan nicht redn vor grossem schreck /
Las mich / Herr / sein befohlen dir.
IEZABEL.
Mein lieber Herr / kumpt her zu mir /
Wie mügt jr so lang bleiben aus?
Kümmerlich stets in diesem Haus /
Den jr darüber habt gesetzt /
Het mich meinr Ehren schier verletzt /
Trutzlich trat er zu mir herein /
Begert ich sol sein Schlaffbuel sein /
Alda zu schreien ich anfieng /
Der Böswicht zu der Thür ausgieng /
Liess in der flucht fallen sein Kleid /
Das mag ich sagn bey meinem eid.
POTIPHAR.
Schweig stil / es sol jm werden leid /
Sein gunst hat schon bey mir ein end /
Gehört dem
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