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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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dass ich es aus ihm rausprügel?«, fragte Dee. »Wenn ich schon nicht mit auf die Jagd kommen darf, gönnt mir wenigstens den kleinen Spaß.«
    »Kyler.«
    Jude schnaubte. »Okay, Kyler, es läuft folgendermaßen. Du tust genau, was ich dir sage, oder du erlebst, wie es sich anfühlt, von einem Tiger gerissen zu werden.«
    Der Kerl verzog keine Miene.
    »Verstanden?«
    Ein langsames Nicken.
    »Ich behalte dich im Auge, Dämon, jede deiner Bewegungen.« Falls es aussah, als machte der Dämon Anstalten, ihn zu verkaufen, würde er die volle Wut eines Gestaltwandlers zu spüren bekommen.
    Erin stand stumm und fühlbar angespannt neben Jude.
    »Du hast mich für diesen Job angeheuert«, erinnerte er sie. »Also lass ihn mich auch machen.«
    Ihre goldenen Augen hatten einen leicht glasigen Glanz. »Hier geht es nicht bloß um einen Job. Hier geht es um dein Leben!«
    Und um ihres. »Das ist mein Job«, wiederholte er. Er musste es tun, für sie. Zu beschützen, was ihm das Kostbarste war, entsprach seiner Natur.
    »Aber du kriegst nicht den kleinsten Kratzer ab, verstanden? Nicht einen einzigen! Geh dahin, stopp den Freak und komm wieder zu mir zurück.«
    Er atmete langsam aus. »Ich muss schon sagen, Süße, das klingt fast, als würde dich interessieren, was mit mir passiert.«
    »Sei kein Blödmann.« Sie piekste ihm den Zeigefinger in die Brust. »Du weißt, dass ich …«
    Oh, nein, sie hörte doch jetzt nicht auf!
    »Dass es mich interessiert«, ergänzte sie leise. »Also, verlass mich nicht, ja?«
    Sie verlassen? Das kam überhaupt nicht infrage, jetzt nicht und nie. »Okay.«
    Sie küsste ihn und entfachte sein Verlangen aufs Neue.
    Dann sah sie ihn an. »Ich warte auf dich.«
    Im nächsten Moment stieg sie die Treppe hinauf, die Schultern gerade und den Kopf hocherhoben. Oben quietschte die Metalltür.
    Jude bemerkte, dass er den Atem angehalten hatte. So viel zu Power-Frauen.
    Sie zwang ihn viel zu leicht in die Knie.
    »Oh, verdammt.« Zane klang nachdenklich und verwirrt, was gar nicht zu ihm passte. »Diese Frau ist … echt was Besonderes. Mann, hast du gesehen, wie sie gekämpft hat?« Zane hatte schon immer ein Faible für Frauen gehabt, die im Bedarfsfall hemmungslos zuschlagen konnten.
    »Ja, hab ich.« Wie hätte ihm das entgehen sollen? Und ein kluger Mann behielt eine Frau, die so kämpfen konnte, an seiner Seite.
    Ein kluger Mann sagte ihr, was er für sie empfand, und setzte alles daran, dass sie seine Gefühle erwiderte.
    »Ähm, Jude …« Tonys Stimme war wieder ganz die alte. »Bist du sicher, dass das ein guter Plan ist? Du weißt nicht, womit dieser Mistkerl aufwartet.«
    »Er hat keinen Schimmer, was auf ihn zukommt.« Und Jude würde nicht kneifen. »Keine Bange, Tony, ich habe keine Angst vorm großen bösen Wolf.« Nein, der Wolf sollte Angst vor ihm haben.
    Die Sonne begann unterzugehen, als Erin zwanzig Minuten später die Dämonenhöhle verließ. Rotgoldenes Licht strahlte über den Himmel, das an Blut erinnerte.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Komm ja in einem Stück zu mir zurück, Jude.«
    Er stand hinter ihr, gleich im Eingang des Hauses. »Das werde ich, keine Sorge.«
    Klar. »Du bist mir heute schon mal fast weggestorben.« Nicht nochmal.
    »Ich habe Verstärkung.«
    Der Dämon.
    Sie blickte hinauf zum Himmel und strengte sich an, gefasst zu wirken. Ich stehe das durch.
    Könnte sie mit ihm gehen, würde sie es sehr viel besser durchstehen. Dürfte sie ihm Rückendeckung geben …
    Aber Erin wusste, dass er Recht hatte. Der Wolf würde ihren Duft sofort erkennen.
    Erin machte einen Schritt vorwärts. Dee stand neben einem grauen Geländewagen und wartete auf sie. Jude hatte sie angewiesen, bei Erin zu bleiben, bis Zane und er zurück waren.
    Eine menschliche Frau? Zu ihrem Schutz? Ernsthaft, sie könnte Dee in weniger als zehn Sekunden plattmachen.
    Wäre sie der Typ dafür.
    »Eines sollst du noch wissen, Süße.«
    Sie zögerte, drehte sich aber nicht um.
    »In diesem Dreckloch sind mir ein paar Dinge klargeworden.«
    Ja, auch ihr waren ein paar verdammt wichtige Dinge klargeworden. Als sie ihn sah und er sich nicht regte, hatte sie eines sehr schnell begriffen. Ich darf ihn nicht verlieren.
    »Du bist nicht mehr ein Fall für mich, ach was, du warst schon immer mehr.«
    Sie hielt die Schultern gerade.
    »Ich habe mich ziemlich schnell in dich verliebt«, sagte er.
    Was? Nein, nein, er konnte nicht meinen …
    »Ich bringe diesen Fall zu Ende, und dann komme ich zu

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