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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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verschieben sollen, bis wir ein paar mehr Informationen haben.«
    Von Kyler waren keine Informationen zu erwarten. »Der Wolf ist nicht hier.« Wieder hatte er mit Jude gespielt. Gespielt!
    Und Jude hatte Erin alleingelassen.
    Er holte sein Handy hervor und wählte ihre Nummer.
    Ein Klingeln.
    Zwei.
    Dann … verdammt! IHR GESPRÄCHSTEILNEHMER IST LEIDER NICHT ERREICHBAR.
    Er zerdrückte den kleinen Apparat beinahe. »Versuch, Dee zu erreichen«, knurrte er und sah sich nochmals in der Hütte um. Spärlich möbliert. Ein Stuhl, ein Bett, ein Tisch. Zu sehr wie bei mir.
    Mit Ausnahme des gerahmten Fotos von Erin.
    Dieser Mistkerl!
    »Es klingelt«, sagte Zane, und Jude blickte zu dem Dämon, der sein Handy am Ohr hatte.
    »Sag ihr, sie soll Erin in die Hütte bringen und die Tür verriegeln. Wir sind unterwegs.«
    Dieses Bild …
    Jude drehte sich wieder um und ging langsam näher.
    Ihr Haar war länger. Lächelnd schlenderte sie durch eine Art Park.
    »Sie meldet sich nicht.«
    Jude griff nach dem Rahmen und fühlte zerbrochenes Glas. Es sah aus, als hätte jemand mit der Faust auf das Bild eingeschlagen.
    »Wir haben ein Riesenproblem«, sagte er zu Zane. Weder Dee noch Erin waren zu erreichen. Die Glasscherben schnitten Jude in die Hand, so dass Blut auf das Bild tropfte.
    Auf Erin.
    Blut war in der Luft. Intensiv und ekelerregend frisch.
    »Ich glaub, das Vieh ist tot!« Dee blieb mitten auf der Straße stehen, direkt vor dem regungslosen Körper des riesigen schwarzen Wolfs.
    »Zurück!«, schrie Erin, die so schnell rannte, wie sie irgend konnte. Ein verwundeter Wolf war gefährlich. Jeder Wolf war gefährlich, aber ein verwundeter fiel jeden an, der sich ihm näherte.
    Mit einem Sprint war sie bei Dee und zog sie weg.
    »Erin, halt! Der Wolf atmet kaum noch. Es ist vorbei, du …«
    Doch Erin stieß Dee weg, auf sicheren Abstand hinter sich. Dann fiel sie neben dem Wolf auf die Knie. So viel Blut. Ein Knurren rumpelte in der Brust des Tiers, und es fletschte die Zähne.
    »Ganz ruhig«, flüsterte sie.
    »Bist du wahnsinnig?«, rief Dee. »Weg von ihm! Lass ihn sterben! Dann wird dein Leben um ein Vielfaches besser.«
    Erin streckte eine Hand nach dem Wolf aus, der zuschnappte und nur knapp ihre Finger verfehlte.
    »Erin!«
    »Alles wird gut«, flüsterte sie, auch wenn es gelogen war. Eine Träne lief ihr über die Wange. Nein, so hätte es nicht enden dürfen.
    Sie ignorierte die Zähne und die Krallen, die nach ihr ausholten. Ein verwundeter Wolf fiel jeden an, der sich ihm näherte. Sogar sie. Sie tauchte die Finger in das blutige Fell. Beide Hinterläufe waren gebrochen, nein, zertrümmert.
    Halt durch.
    »Ruf Hilfe«, wies sie Dee an, ohne sich umzusehen.
    »Klar, ich muss Hilfe für denjenigen rufen, der in dem Geländewagen ist, aber nicht für diesen räudigen Wolf, und ich … oh, Mist, mein Handy liegt noch im Wagen!«
    Erin wollte schreien.
    Sie hörte Dees Schritte, als sie zu ihrem Auto lief. »Erin, was ist denn? Ich dachte, du hasst diesen Typen?« Das klang misstrauisch. Besorgt.
    Der Wolf drehte seinen Kopf zu ihr und stieß ein langes, klägliches Heulen aus. Dann zuckten die Augen nach links, und er wimmerte.
    Was für leuchtende gelbe Augen!
    »Das ist nicht das Arschloch, das hinter mir her ist.« Die Wandlung setzte ein, sehr schnell, weil der Wolf schwach war, und dasselbe galt für die Frau. »Dies ist meine Mutter.«
    Und sie starb.
    »Wo zur Hölle sind sie?« Judes Fuß knallte noch fester aufs Gas, und der Wagen preschte vorwärts. Es war Zanes Auto, das Jude sich geliehen hatte, während der Dämon Kyler fesselte.
    Der Mistkerl kommt gern sehr nahe an seine Beute heran. Für ihn ist das Töten was Persönliches. Und deshalb hatte er Order gegeben, dass man ihm Jude lebend brachte. Wenn er in der Dämonenhöhle gewesen war und erfahren hatte, was geschehen war …
    Mist!
    Jude riss das Steuer nach links. Sein Instinkt sagte ihm, dass der Typ abgehauen war, aber nicht aus der Stadt. Er würde zu Erin gehen.
    Für einen Sportwagen war Zanes »Baby« nicht schnell genug, wie Jude fand. Er schaltete in den höchsten Gang, und der Motor heulte auf. Zane würde ihm so schnell wie möglich auf dem Motorrad folgen, das sie bei der Hütte entdeckt hatten.
    Erin, Süße, pass auf dich auf! Seine Krallen schoben sich aus den Fingerspitzen.
    »Ich habe mit Antonio gesprochen. Er schickt Hilfe.« Dee kniete sich neben Erin. »Ich hatte die hier noch im Wagen.« Sie reichte Erin eine weite

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