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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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altmodische Tracht Prügel rechtfertigte. Jude bleckte die Zähne. Ein gezielter Biss, und er könnte …
    »Ich hab … das Gesicht von dem nie gesehen.«
    »Und wie hat er dich dann kontaktiert? Wie konnte er den Hinterhalt arrangieren?«, fragte Zane. Zane. Für ihn musste das hier die blanke Hölle sein. All die Erinnerungen. Dee wusste nichts von Zanes Vergangenheit, Jude hingegen schon. Zane hatte ihm eines Abends davon erzählt, als sie im leeren Delaneys saßen.
    »Er hat mich angerufen.« Die fette Zunge des Dämons schnellte hervor und wischte über seine blutige Lippe. »Er h-hat mir gesagt, dass du kommst.«
    Also hatte der Stalker alles inszeniert. Er hatte sie herumgeschoben wie dämliche Schachfiguren auf einem Brett!
    Mickey und sein Tipp. Jude konnte es gar nicht erwarten, die Hyäne in die Krallen zu bekommen.
    »I-ich sollte dich bei ihm abliefern … heute Nacht.«
    Jude lockerte seinen Griff ein klein wenig. »Ach, solltest du?« Das war die Chance, die er brauchte. »Und er wollte dich bei Lieferung bezahlen?«
    Ein zögerndes Nicken.
    »Wie viel?« Wie war dieser Tage der Kurs für ein Gestaltwandlerleben?
    »Z-zehn Riesen.«
    Jetzt war Jude beleidigt. Zehn Riesen?
    »Verdammt, Jude, da sind Vampire ja mehr wert«, sagte Dee, die es wissen musste. Immerhin waren Vampire ihr Spezialgebiet.
    »Diese Dämonen sind Junkies«, raunte Zane. »Für zehn Scheine bringen die ihre eigene Mutter um. Haben die meisten wahrscheinlich längst.«
    Jude ließ seine Beute nicht aus den Augen. »Der hier ist nicht auf Droge.«
    Der Dämon spuckte einen Zahn aus. »Ich … wollte bloß die Kohle. Ich kenne die andern … und ich wusste, dass die für Geld alles machen.«
    »Genau wie du.« Kein Süchtiger, aber ein Killer durch und durch. »Und du wirst auch alles machen …«
    »O-oh.« Dee seufzte. »Ich ahne, was unser Tiger vorhat.«
    »Nein, so bekloppt ist er nicht«, entgegnete Zane. »Es sei denn, die Dämonen haben ihm zu doll auf den Schädel gehauen. Dann kann es sein, dass er nicht ganz klar in der Birne ist.«
    Tony stöhnte laut, bevor er fluchte: »Du Scheißkerl! Ich wusste, was du vorhast. Konntest du nicht einen Moment warten?«
    »Nein«, antwortete Zane prompt.
    »W-was redet ihr da?«, fragte der Dämon.
    Jude lächelte ihm zu und zog seine Krallen ein. Schließlich wollte er den Dämon nicht beschädigen, vor allem nicht, wo er beschlossen hatte, ihn noch einzusetzen. »Du verdienst heute Abend noch was.«
    »Was hab ich verpasst?«, fragte Tony ein bisschen benommen.
    » Jude! «, sagte Erin streng.
    Ihr würde der Plan nicht gefallen, aber er war ihre einzige Wahl. Das Spiel musste enden. Jude würde es beenden. »Du lieferst mich an das Arschloch aus, von dem du deinen Auftrag bekommen hast. Und du holst dein Geld ab.«
    Erin packte Jude bei den Schultern und drehte ihn zu sich. »Einen Teufel wird er tun!«

Neunzehntes Kapitel
    »Das ist eine richtig blöde Idee.« Erins Blick hätte einen schwächeren Mann auf der Stelle versengt. Ja, sogar Jude fühlte sich ziemlich eingeschüchtert. »Du bist schon geschwächt. In diesem Zustand solltest du nicht mal daran denken, hinter dem Kerl herzujagen.«
    Geschwächt. Kein Wort, das er sonderlich gern hörte, auch wenn er sich fühlte, als wäre er von einem Lastwagen überrollt worden – oder einem Dutzend Dämonen. »Ich werde mit jeder Minute stärker.« Was stimmte. Er hatte immer gewusst, dass er Glück hatte, ein weißer Tiger zu sein. Ein Fuchs bräuchte Tage, um sich zu erholen. Das simple Gestaltwandlermuster funktionierte nun einmal so; je stärker und rarer die Art war, desto schneller überwand sie Verletzungen. Eine Art Überleben der Stärksten in vervielfachter Form, und es war nett von Mutter Natur, dass sie auf die Weise dafür sorgte, dass ihre höchst seltenen Gestaltwandler nicht vollständig von der Erde verschwanden.
    Wer schwer zu töten war, lebte eben länger.
    » Du kannst das nicht machen! «
    Diesen kehligen Ton hörte er zum ersten Mal bei ihr. Die Frau konnte ganz schön zornig werden. Er auch. »Ich muss, Süße. Das ist die Chance, den Dreckskerl zu schnappen und auszuschalten.« Die anderen schwiegen, beobachteten sie und warteten ab. Selbst der Dämon war klug genug, die Klappe zu halten. »Wir beenden das heute Nacht. Kein Weglaufen mehr. Keine Angst mehr.«
    »Und wenn er dich umbringt?« Ihre Hände waren zu kleinen Fäusten geballt, und Blut tropfte neben ihr auf den Boden, weil ihre Krallen ausgefahren

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