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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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ja, aber wohl kaum genug für eine Verurteilung!« Lees Gesicht war rot angelaufen. »Mein Mandant geht hier als freier Mann raus, jawohl, das wird er …«
    Der Hammer donnerte. »Das reicht!« Richterin Julia Went wies mit ihrem Hammer auf den Angeklagten. »Händigen Sie dem Gericht ihren Reisepass aus, Mr. Coleman.«
    Besser als nichts, aber … »Euer Ehren …«
    »Die Kaution wird auf zweitausend Dollar festgesetzt.« Wieder knallte der Hammer. »Wir sind hier fertig, Miss Jerome.«
    Von wegen!
    Erin nickte knapp und bemühte sich, das Pochen in ihren Schläfen zu ignorieren. Den Großteil des Vormittags hatte sie im Gericht verbracht, und weil letzte Nacht die Hölle los gewesen war, hatte sie vorher nicht eben viel geschlafen.
    Sie war todmüde – und das war keine Übertreibung.
    Erin schnappte sich ihre Aktentasche und schob ihre Akten sowie die Notizen hinein. Sie würde sich draußen irgendwo etwas zu essen kaufen, dann Jude anrufen und fragen, was sie bisher über das Blut in ihrem Haus herausgefunden hatten.
    Mit einer Hand stieß sie die Gerichtssaaltüren auf, nickte dem Wachmann zu und …
    »Wieso gehen Sie auf mich los, Jerome?«
    Givens.
    Erin blickte gen Himmel, von dem jedoch keine Inspiration kam. Nur der Anblick einer rissigen Decke.
    »Sie müssen in diesem Fall nicht auf gnadenlos machen. Lorenzo ist ein Guter, fest verankert in der Gemeinde, mit Familie, einer Frau und zwei Söhnen …«
    Erin marschierte an ihm vorbei.
    Er folgte ihr.
    Sie schlug auf den Fahrstuhlknopf und warf Givens einen Seitenblick zu. »Er ist ein Drogendealer.«
    Givens lächelte ein Schmieriger-Autoverkäufer-Lächeln. »Nur weil Drogen auf seinem Firmengrundstück gefunden wurden, ist er noch lange kein Dealer oder gehörten die Drogen überhaupt ihm.« Sein Südstaatenakzent war glatt und geschmeidig wie Honig. Er strich sich das hellbraune Haar zurück und blickte sie mit seinen aufgesetzt ernsten blauen Augen an. »Er ist ein Opfer, das …«
    Erin schnaubte. »Ich habe nicht die Zeit, mir diesen Blödsinn anzuhören.« Auf sie wartete noch ein anderer Fall, und sie wusste immer noch nichts Neues über den Mord an Burrows.
    Die Fahrstuhltüren glitten auf, und ein Schwall Leute drängte an ihr vorbei, ehe Erin in die Kabine eilen konnte.
    Die Türen schoben sich wieder zu. Wiedersehen, Givens!
    Er streckte eine Hand aus, worauf die Türen wieder aufgingen. »Sie sind neu in der Stadt, Erin. Machen Sie sich nicht zu schnell Feinde hier.«
    »Ist das eine Drohung?«, fragte sie erstaunt und mit frostiger Stimme. Lee Givens war ein attraktiver Mann. Er hatte diese feinen, ebenmäßigen Gesichtszüge, die alle Geschworenen mochten.
    Auch wenn Erins Gefühl ihr sagte, dass er eine Giftschlange sein konnte.
    Und sie konnte Schlangen noch nie leiden. Zu Hause in Lillian hatte sie einige von denen mit dem Spaten oder der Schaufel geköpft, je nachdem, was greifbarer war.
    »Nein.« Seine Hand rührte sich nicht. »Es ist bloß ein gut gemeinter Rat«, sagte er lächelnd.
    Schmieriger Gebrauchtwarenhändler.
    Nein, das war unfair. Sie hatte schon ein paar richtig nette Gebraucht- und Neuwagenverkäufer gesehen.
    Schlange.
    Eine Frau stieg in den Fahrstuhl und sah zu Givens. »Wollen Sie nach unten?«
    Er schüttelte den Kopf und nahm endlich seine Hand weg. »Bis bald, Frau Staatsanwältin.«
    Leider.
    Verfluchter Scheißkerl!
    Während Männer und Frauen in Anzügen und Kostümen an ihm vorbeitrieben, empfand er nichts als Zorn.
    Er hatte gesehen, wie dieser Anwalt Erin angeglotzt hatte: gierige Augen, vielsagendes Lächeln.
    So ein Arsch!
    Der verteidigte dieses Stück Scheiße von Drogendealer. Stand eingebildet und überheblich im Gerichtssaal, als wär’s schon was Besonderes, vor einem Richter zu erscheinen!
    Als wäre er was Besonderes.
    Und dann schlich der Kerl auch noch Erin nach und flüsterte ihr irgendwas zu.
    Für einen kurzen Moment hatte er Erins Gesicht gesehen, die mühsam unterdrückte Wut. Und er kannte seine Erin gut. Sie wäre gerne mit Zähnen und Krallen auf diesen Idioten losgegangen, aber sie hielt sich zurück.
    Weil sie weiß, dass ich hier bin und mich für sie um alles kümmere.
    Er liebte es, Erin glücklich zu machen.
    Und er liebte es, sie lächeln zu sehen, wobei sie ihre trügerisch zarten Eckzähne ganz wenig entblößte.
    Endlich zu Hause!
    Ein gelber Absperrbandstreifen versperrte ihre Tür, aber Antonio hatte Erin angerufen, bevor sie das Büro verließ, und ihr gesagt, dass die

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