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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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grüne Augen, letztere allerdings nur vorgetäuscht, denn in Wahrheit waren sie dämonenschwarz. Und Wynter hatte eine Vorliebe für übernatürliche Mörder. Er liebte es, auf der dunklen Seite zu spielen.
    Dee blickte Jude an. »Hat das hier irgendwas mit dem Trubel bei der Staatsanwaltschaft letzte Nacht zu tun?«
    Bei Pak wusste Jude nie, woher er seine Informationen kriegte, bei Dee schon. Tony erzählte der Frau zu viel, und Jude war zu zwanzig Prozent sicher, dass die zwei einst ein Paar waren.
    »Die Staatsanwaltschaft?« Zane streckte sich, dass der Boden unter ihm knarzte. »Was hat Prichard jetzt wieder?«
    »Nicht Prichard«, erwiderte Dee seufzend. »Die Neue. Judes Freundin.«
    »Sie ist nicht meine Freundin.« Noch nicht.
    »Aha.« Zanes Mundwinkel bogen sich nach unten. »Ist sie menschlich?«
    Diese Frage stellte Zane immer als Erstes. Er zog es vor, Andere zu jagen, besonders gern Dämonen, die sich eine Grenzübertretung geleistet hatten.
    Der Kerl mochte es, seinesgleichen umzubringen. Aber egal, das war nicht Judes Problem.
    Erin war sein Problem. »Der Durchgeknallte, der hinter ihr her ist, ist es nicht.« Ich habe dich vermisst.
    Nun merkte Zane auf, wie nicht anders zu erwarten gewesen war.
    »Was genau war da letzte Nacht eigentlich los?«, fragte Dee, die sich den Nacken rieb.
    »Erin hat einen Stalker. Irgendein Arschloch, das sie seit Monaten verfolgt.«
    »Und er ist ihr hierher nachgereist?« Zane stieß einen leisen Pfiff aus. »Hartnäckig ist der Typ schon mal.«
    »Ein Psychopath«, entgegnete Jude. »Das ist er.« Er warf die Akte, die er zusammengestellt hatte, auf den Konferenztisch. »Hier sind die Tatortfotos. Der Kerl ist eingebrochen und hat eine Nachricht an ihre Wand geschrieben – mit Blut.«
    Dee blätterte die Mappe durch und zog ein Foto heraus, auf dem die Botschaft stand. »Tierblut?«
    »Nein.«
    »Ist das Arschloch ein Vampir?«
    Das war Dees eine Schwäche: Sie ließ sich Vampirfälle zu nahegehen. Eines Tages könnte sich dieser Fehler böse rächen.
    »Nein, ein Gestaltwandler.« Er strich mit dem Daumen über die Narbe an seiner Oberlippe. Dann nahm er die Hand wieder herunter und sagte: »Jedenfalls denkt Erin das.«
    »Hat sie ihn gesehen?«, fragte Zane.
    Jude zögerte. »Sie sagt nein, aber …« Aber er glaubte ihr nicht.
    Und er traute ihr nicht.
    Du hast keine Ahnung.
    Waren hier noch Faktoren im Spiel, von denen er nichts ahnte? »Seien wir vorsichtig, okay?« Die beiden wussten Bescheid, und sie verstanden, was er sagte und was nicht.
    »Wo willst du anfangen?«, fragte Dee.
    »Bei Erin«, antwortete er, denn alles drehte sich um sie. »Wir müssen in ihrer Vergangenheit graben.«
    »Und ihr Leben zerpflücken«, ergänzte Zane, der noch nie etwas für Takt übriggehabt hatte.
    Außerdem hatte er Recht. »Ja, das tun wir, allerdings nur ihr früheres Leben.« Die Frau hatte hart für ihren Neuanfang gearbeitet, und Jude wollte nicht, dass ihre Geheimnisse in der Öffentlichkeit breitgetreten wurden. »Sprecht mit niemandem, der heute mit ihr zusammenarbeitet. Finden wir erstmal alles über Erin raus, bevor sie nach Baton Rouge kam.«
    Beschädigt.
    Er würde nachforschen, was sie damit meinte.
    Und er würde den Typen aufhalten, der hinter ihr her war.
    »Die Kaution wird hiermit auf zweitausend Dollar festgesetzt.«
    »Euer Ehren!« Erin sprang auf. Zwei Riesen? Die nahm Lorenzo Coleman aus der Portokasse. Wieso schenkten sie ihm nicht gleich ein Flugticket? »Es besteht Fluchtgefahr.«
    »Der Angeklagte ist eine Stütze der Gemeinde«, tönte Lee Givens, sein Verteidiger, der ebenfalls aufgestanden war. »Trotz der Versuche der Staatsanwältin, meinen Klienten in Misskredit zu bringen, gibt es kaum Beweise.«
    »Hinreichend für eine Anklage«, konterte Erin. Bei den Drogenschäften in Baton Rouge hatte der gute alte Lorenzo definitiv das Sagen. Seit Jahren handelte er munter mit dem Zeug, und endlich hatte die Sitte einen Treffer gelandet. Sie entdeckten einen Haufen Kokain hinten in Lorenzos Büros.
    Jetzt wollte die Richterin ihn für eine lächerliche Kaution von zweitausend Dollar laufen lassen?
    Erst Burrows, dann das hier. Waren die Richter alle wahnsinnig? In Lillian hatte sie schon einen fast so schlimmen Richter erlebt. Richter Lance Harper , ein Alptraum im Gerichtssaal. Jedes Mal, wenn sie vor ihm erscheinen musste, hatte sich Erins Bauch verknotet, weil sie wusste, dass er irgendwas völlig Absurdes entscheiden würde.
    »Eine Anklage,

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