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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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ist da passiert?«
    Von heißem Sex zurück zum Geschäft. Nicht die bevorzugte Art, wie sie sich die Momente vorstellte, in denen sie noch ganz unter dem Eindruck des erlebten Hochgefühls stand. Erin schluckte. »Nicht heute Nacht, Jude, okay? Ich will jetzt nicht darüber reden.« Nicht solange ihr Leib bebte von den Wonnen, die er ihr bescherte. Nicht solange sie ihn schmeckte, ihn fast noch in sich zu spüren glaubte.
    Jetzt gerade wollte sie nicht die Erinnerungen an jene Nacht wiederbeleben.
    Jude starrte sie an, und ein Muskel zuckte in seiner Wange.
    »Nicht heute Nacht«, wiederholte sie.
    Schweigen. Schließlich, als ihr Herz schon vor Furcht brannte, sie müsse jene Bilder heraufbeschwören, nickte er. »Aber wir werden darüber sprechen, Erin. Ich arbeite für dich an diesem Fall, da muss ich alles wissen, was passiert ist.«
    Sie benetzte ängstlich ihre Lippen. »Morgen, okay? Morgen.«
    Seine Hände ließen sie los, und Erin bückte sich nach dem Laken. Er würde zurück in das Gästezimmer unten gehen, sie wieder ins Bett, wo sie versuchen sollte zu schlafen. Zumindest versuchen.
    Erin drängte sich an ihm vorbei. »Morgen früh reden wir.« Eine Abfuhr, weder sexy noch subtil.
    Eigentlich hatte Erin das Subtile nie gelegen.
    Sie stieg ins Bett, streckte sich auf der Matratze aus und bemühte sich, seinen Duft zu ignorieren, der sie hier erst recht umgab.
    »Rutsch rüber, Süße.«
    Sie hielt den Atem an. »Gehst du nicht nach unten?«
    »Nee, so funktioniert das nicht«, antwortete er kopfschüttelnd. »Jedenfalls nicht bei mir.«
    Er legte sich neben sie und nahm sie in die Arme.
    Prompt verkrampfte Erin sich.
    »Entspann dich. Ich halte dich bloß fest. Nichts weiter. Ich möchte dich nur halten und schlafen.«
    Was gut klang, wie Erin fand.
    Seine rechte Hand bog sich über ihrem Bauch, wobei die Fingerspitzen ihre Narbe streiften.
    »Es gibt etwas, das du wissen solltest«, sagte er leise.
    Sie wartete.
    »Wenn ich ihn finde, töte ich ihn.«
    Wäre der Mistkerl dort draußen doch so einfach zu töten! Wäre er solch eine leichte Beute, hätte sie ihn selbst schon vor langer Zeit umgebracht.
    Es dauerte eine Weile, bis Erins Atem in den langsamen, ruhigen Schlafrhythmus fiel.
    Jude hielt sie sanft in den Armen und lauschte.
    Und zähmte seine Wut.
    Der Schweinehund hatte sie gezeichnet!
    Er war ihr nahe genug gekommen, um sie zu zeichnen, also so nahe, dass er sie hätte töten können.
    Warum zur Hölle hatte Erin ihm nicht die Wahrheit gesagt?
    Sie bewegte sich im Schlaf, so dass ihre Nasenspitze an seinem Hals rieb.
    Schlafend war sie ganz weich und wunderschön. Zart. Eine Frau, die Schutz brauchte.
    In der Hitze der Leidenschaft war sie vollkommen anders gewesen. Wunderschön, keine Frage, mit ihren strahlenden Augen und den gierigen Lippen. Ja, Erin war die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte.
    Aber nicht zart. Dazu hatte sie ihn zu fest umklammert, zu wildes Verlangen gezeigt; ein Verlangen, das seinem in nichts nachstand.
    Und die Bestie in ihm war sehr, sehr hungrig gewesen.
    Hungrig nach ihr.
    Immer noch war sein Schwanz hart, bereit, denn er wollte mehr. Aber als er den Anflug von Furcht in ihrem Blick bemerkte, war ihm klar gewesen, dass es mit der Leidenschaft vorbei war. Fürs Erste.
    Er hatte sie einmal gehabt und würde sie wieder haben. Und dann sorgte er dafür, dass sich diese Angst nie mehr zeigte.
    Jude würde das Arschloch aufhalten. Ohne Zweifel.
    Das Tier in ihm konnte es nicht erwarten, Blut zu schmecken.
    Wieder regnete es. Tropfen fielen durchs zerbrochene Glas.
    Platsch.
    Platsch.
    Benzingeruch hing in der Luft, schwer und scharf, und vermengte sich mit dem Kupfergestank von Blut.
    Platsch.
    Platsch.
    Erin sah den Haufen zerbeulten Metalls an. Glasscherben knirschten unter ihren Füßen, aber sie fühlte keinen Schmerz. »Hallo?«
    Donner grollte.
    Vorsichtig näherte sie sich dem entsetzlichen Autowrack. Das Dach war eingedrückt, die vorderen anderthalb Meter vom Baum zusammengequetscht.
    Der Blutgeruch wurde stärker.
    Das Wageninnere lag in dunklem Schatten, doch sie wusste, dass jemand drinnen war.
    Tot oder lebendig?
    Sie streckte die Hand nach dem eiskalten Türgriff aus und zog, aber nichts rührte sich.
    Jemand war in dem Wagen.
    Blut.
    Noch ein Ziehen, diesmal beidhändig.
    Nichts.
    Ihre Handflächen waren nass vom Regen und ihrem Schweiß.
    Sie sollte Hilfe holen.
    Ja, ja, das war eine gute Idee! Sie würde loslaufen und Hilfe holen.
    Und sowie sie

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