Jäger der Dämmerung
es viel zu gut.«
Dann fing es an. Er zog sich zurück, stieß erneut in sie, zog sich wieder aus ihr.
Stieß.
Sie umschlang ihn mit allen vieren. Ihre Kraft floss, frei und ungehindert, während sie in seinen Rhythmus fand und jede seiner Bewegungen spiegelte.
Er sagte ihr nicht, dass sie aufhören sollte, dass sie sich nicht so fest an ihn klammern durfte.
Jude drang schlicht immer weiter in sie ein, dass ihre inneren Muskeln sich dehnten, begierig, mehr von ihm aufzunehmen.
Das Klatschen von Haut auf Haut füllte das Zimmer aus. Der Duft von Erregung waberte um sie herum. Erins Bett war stabil, ruckte auch bei den kräftigen Stößen nicht. Allerdings quietschten die Federn unter ihnen.
Atemlos umschloss sie ihn mit ihrem Scheidenmuskel. »Fester!«, verlangte sie, denn sie wollte so viel mehr.
Und er könnte es ihr geben.
Jude stützte die Arme seitlich von ihr auf und erhob sich halb auf die Knie. Seine Augen glühten, und Erin fragte sich, ob ihre eigenen ebenso hell leuchteten.
Tief in ihrem Bauch kündigte sich der zweite Orgasmus an. Sie öffnete den Mund zum Schrei.
Fleisch, so nahe. Nimm! Schmecke!
Das Ding in ihr forderte seinen Teil.
Mein.
Sein Hals war verlockend nah, und sie biss zu, so dass sie ihren Schrei dämpfte und ihn kostete, während neue Wonneschauer über sie hinwegjagten.
Er versteifte sich auf ihr, wurde noch härter und kam mit einem Beben, bei dem Erin mitvibrierte.
Inzwischen wurde das Pulsdröhnen in ihren Ohren zu Trommelwirbeln.
Sie erzitterte unter den Nachwehen.
Langsam, ganz langsam hob sie den Kopf und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Da war Blut!
Entsetzt stemmte Erin die Fäuste gegen seine Brust. »Oh, nein, Jude, ich wollte nicht …«
Er brachte sie mit einem Kuss zum Verstummen. Sein Schwanz war noch tief in ihr.
Als er sich wieder halb aufrichtete, sah sie ihn unsicher an, hoffend, bangend – entsetzlich verwirrt. »Ich wollte dir nicht wehtun.«
Bei seinem trägen Lächeln schmolz sie dahin. »Hast du nicht. Du könntest es gar nicht.« Er strich mit dem Zeigefinger über ihre Brust. »Ich könnte dich bei lebendigem Leib verschlingen, Süße.«
Er lief nicht weg, flippte nicht aus, weil sie ein bisschen … ungestüm wurde.
Tiger.
Sein Blick fiel auf ihren Busen. »Was für königliche Brüste mit solch hübschen rosa Nippeln.« Plötzlich runzelte er die Stirn und beugte sich näher zu ihr. »Was ist das denn?«
Ihre Narbe.
Wie konnte sie die vergessen? Mist, Mist! Wie konnte sie daran nicht gedacht haben?
Sie hätte das Licht ausschalten sollen.
Und was hätte das gebracht? Gestaltwandler konnten im Dunkeln sehen.
Behutsam strich er über das erhabene Gewebe unterhalb ihrer linken Brust.
Eine Krallennarbe.
Jude glitt aus ihr heraus, und Erin musste die Zähne zusammenbeißen, um ihn nicht anzuflehen, in ihr zu bleiben.
Wieder in sie einzudringen.
Die Leidenschaft war vorbei, zumindest für ihn. Er betrachtete sie ernst.
Nein, er sah sie an, als wäre sie ein Opfer!
Keine Frau.
Bis eben war sie eine Frau in seinen Armen gewesen, nun war sie ein Opfer.
Erin drehte sich von ihm weg, zurrte die Reste des Lakens los und bedeckte sich damit.
Wie konnte ich die Narbe nicht bedacht haben? Ich sehe sie schließlich jeden Tag!
»Wer hat dich gezeichnet?« Sie hörte Wut in seinen Worten mitschwingen.
Langsam, weil es nicht aussehen sollte, als würde sie fliehen, stieg sie aus dem Bett.
Obwohl sie natürlich schon floh.
Erin presste die Schenkel zusammen, zwischen denen es immer noch zitternd pochte.
Es war so gut gewesen. Aber Gutes war in ihrem Leben nun einmal nicht von Dauer.
Wenigstens war Jude nicht vor ihr weggelaufen, als sie mit Klauen und Zähnen auf ihn losging.
»Wer hat dich verdammt nochmal gezeichnet?«
Sie wandte sich zu ihm um.
Im selben Moment sprang Jude aus dem Bett, nackt und sexy, und packte ihre Arme.
Das Laken sank zu Boden.
»Das war der Mistkerl, stimmt’s? Du hast gesagt, dass du ihn nie gesehen hättest, dass er dir nie nähergekommen ist!«
Zeit für die Wahrheit. »Das war gelogen.«
Zuerst hatte die Wunde furchtbar geblutet. Erin hatte eine Blutspur auf der Straße hinterlassen, als sie floh. Aber zum Glück heilte sie auch ohne Wandlung. Also regenerierte sich ihre Haut wieder, jedenfalls weitestgehend. Bis sie in Sicherheit war, hatte die Blutung bereits aufgehört, auch wenn ihr sein Zeichen blieb. Der Schnitt war zu tief und zu lang gewesen, um vollständig zu verschwinden.
»Was
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