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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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bezahlt ihr mir auch«, sagte Catalina. Es war mehr eine Feststellung, denn sie klang nicht, als würde sie das Chaos ernsthaft kümmern.
    Dann trat Stille ein.
    Jude sah zu Erin, die nicht einmal schwerer atmete.
    »Nicht schlecht.« Diese beeindruckten Worte kamen von – auch das noch – Zane. Er stand in der offenen Tür, die Hände in die Hüften gestemmt, und beobachtete Erin mit geschürzten Lippen.
    Tja, wenigstens wusste er jetzt, warum Erin im Delaneys aufgekreuzt war.
    Mickey rannte zur Tür, seine Krallen ausgefahren, als er auf Zane zustürzte.
    Der Dämon verpasste ihm einen beachtlichen Haken, und Mickey ging zu Boden, wo er mit einem zittrigen Pusten das Bewusstsein verlor.
    Problem gelöst.
    Jude rappelte sich hoch und blickte zur sichtlich wütenden Erin. »Du kannst nicht einfach einen Verdächtigen angreifen!«, schimpfte sie.
    Mit wenigen Schritten war er bei ihr, ergriff eine ihrer trügerisch zarten Hände und küsste sie. Die Frau hatte ihn eben drei Meter weit geworfen, das machte ihn scharf. Sie war sexy, stark und hatte diese dunkelgoldenen Augen. Mit anderen Worten: Sie war vollkommen.
    Beschädigt? Wohl kaum!
    Der Tiger in ihm leckte sich bereits die Lefzen.
    »Mickey ist schuldig in jedem Sinne der Anklage«, erwiderte er. »Wie wir beide wissen.«
    »Ja, ist er«, pflichtete Zane ihm bei, der über den ausgeknockten Gestaltwandler stieg und seine Schultern streckte. Er musterte Erin von oben bis unten, wobei sein Blick ein bisschen zu lange bei ihren Brüsten pausierte, was Jude nicht gut aufnahm.
    Erin indes ignorierte den Dämon und achtete nur auf Jude. »Es gibt Gesetze, klar?«
    »Menschliche Gesetze sind nicht immer auf uns anwendbar.« Wie sie eigentlich wissen sollte.
    »Du wolltest ihm an die Gurgel!«
    Und sie hatte den Abschaum beschützt. Mickey war ihr einiges schuldig. »Ich hätte nicht zugebissen, Süße.« Er ließ ihre Hand los, bedauerte allerdings sogleich, sie nicht mehr zu fühlen. Aber Zane beobachtete sie. Und Catalina, die vorgab, ein Glas zu spülen, bekam ebenfalls alles mit. »Ich wollte ihm lediglich ein paar Informationen entlocken.« So arbeitete er nun mal. Er würde sich sicher nicht entschuldigen, weil er die Hyäne bedrohte. Es war ja nicht so, als gehörte Mickey zu den Guten. Oh nein.
    Erin überkreuzte die Arme vor der Brust. »Mir schien deine Methode nicht besonders effektiv.«
    Mag sein. Oder nicht. »Wieso konnte er dich nicht erkennen?«
    Eine steile Falte bildete sich zwischen ihren Brauen. »Was?«
    Jude sah wütend zu Zane, der noch näher kam.
    Endlich drehte Erin sich zu dem anderen Jäger um.
    »Eindrucksvoller Schwinger, junge Frau.« Zane lächelte. Dasselbe Anbaggergrinsen, das er jeder Frau schenkte, die ihm über den Weg lief, und das normalerweise sehr erfolgreich war. Die meisten lächelten zurück, gaben ihm ihre Telefonnummern, und einige schenkten ihm auch gleich ihren Slip.
    » Sie! « Sie atmete hörbar aus. »Ich erkenne Ihre Stimme!« Kein Wunder, Gestaltwandler waren sehr gut darin, Tonlängen und Kadenzen in Stimmmustern zu erkennen. Das verdankten sie ihrem überdurchschnittlichen Gehör. »Sie sind der, der angerufen hat und sagte, ich soll hierherkommen.«
    Klar, das dachte Jude sich schon. »Hattest du nicht vor, zum Gericht zu fahren?«, fragte er Zane scharf.
    Der Dämon zuckte nur mit der Schulter. »Sie hatte heute keinen Verhandlungstermin. Da musste ich improvisieren.«
    Improvisieren. Natürlich. Zane hatte sie direkt hinter ihm hergehetzt, damit Erin ihn zum schlimmstmöglichen Zeitpunkt überraschte.
    Nun ja, technisch gesehen hätte es schlimmer kommen können. Immerhin hatte Mickey noch geatmet.
    »Sie haben behauptet, dass Jude mich braucht«, sagte Erin erbost. »Dass es dringend wäre, dass ich sofort in diese Spelunke kommen soll.«
    »Wir sind die beste Bar in der ganzen Stadt«, murmelte Catalina.
    Erin blinzelte.
    »Er hat Sie gebraucht«, verteidigte Zane sich. »Haben Sie etwa nicht verhindert, dass unser Jude eine Grenze überschreitet? Fast hätte das wilde Tier in ihm angegriffen und getötet.«
    Jude schwieg. Er hatte seine Bestie immer unter Kontrolle. Seit Jahren.
    Denn einmal war der Tiger in ihm ausgebrochen, und manchmal hörte er die Schreie bis heute. Seine Beute war nicht sang- und klanglos erlegt gewesen.
    Er schlich sich näher zu Erin.
    Zanes Kopf war leicht nach rechts geneigt, und er blickte Erin direkt ins Gesicht. »Sie scheinen nicht besonders beunruhigt«, stellte er

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