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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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nachdenklich fest. »Ah, Sie haben das Tier schon gesehen, habe ich Recht, Miss Jerome?«
    Sie sah kurz zu Jude.
    »Und Sie hatten kein bisschen Angst, vermute ich.«
    Nein, hatte sie nicht gehabt, als sie ihn in Tigergestalt sah. Erin war nicht einmal einen halben Schritt zurückgewichen. Nein, sie hatte nicht ängstlich ausgesehen. Sie wirkte eher …
    Fasziniert.
    Erregt.
    Nicht im Mindesten wie eine Frau, die sich vor Gestaltwandlern fürchtete.
    Und als er nach der Jagd zu ihr zurückkam, hatte sie eine Hundertachtzig-Grad-Wendung vollzogen und ihn verführt.
    Von wegen »Finger weg von …«
    Nein, definitiv Finger drauf.
    Keine Angst.
    Bedachte man, dass ihr ein richtig übler Gestaltwandler nachstellte, war ihr Verhalten ein wenig … überraschend gewesen, gelinde ausgedrückt.
    »Ich fürchte mich nicht vor einer kleinen Katze«, sagte Erin leise.
    Klein?
    Zanes lautes Lachen hallte durch die Kneipe, und Jude wollte schwören, dass er Catalina nasal kichern hörte.
    Der Dämon konnte gar nicht aufhören zu lachen. Dann, nach mehreren Atemzügen, japste er: »Tja, ich schätze, wenn ich die Kraft hätte, ihn quer durch einen Raum zu schmeißen, hätte ich auch keinen Schiss.«
    Der Mann konnte Jude quer durch einen Raum schmeißen! Hatte er schon. Jude fielen mindestens drei Gelegenheiten ein, und zwei von ihnen waren hier im Delaneys gewesen. An manchen Abenden ging es hier recht wild zu.
    Erin warf einen Blick auf Mickey. Die Hyäne war immer noch weggetreten. »Ich muss die Wache anrufen, dass eine Streife ihn abholt«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Ich … ich brauche …« Ihre Stimme klang belegt, als sie eine Hand hob und die Finger gegen ihre Schläfe presste. »Das … ahh…«
    Jude erschrak und sah zu Zane. Das Dämonenlachen war fort, und Zane konzentrierte sich vollkommen auf Erin.
    Mistkerl! Er hatte abgewartet, bis er sie in einem Moment erwischte, in dem sie nicht auf der Hut gewesen war.
    Das richtig Üble bei Dämonen war deren hellseherische Kraft. Sie konnten sich direkt in das Denken von Menschen einschleichen.
    Falls Erin zur Hälfte menschlich war, könnte Zane also …
    »Raus mit dir!«, befahl Jude ihm wutbebend. Erins Kopf ruckte in Zanes Richtung, und sie bleckte ihre Zähne. Teuflisch scharfe Zähne.
    Im nächsten Augenblick entfuhr Zane ein tiefer, schmerzerfüllter Schrei. Seine Lippen waren plötzlich weiß, und seine Knie knickten unter ihm ein. Ehe er mit dem Gesicht voran auf dem Boden aufschlug, war die Hexe bei ihm, die beide Arme fest um ihn schlang und ihn auffing.
    Dann starrte Catalina ängstlich zu Erin.
    Ach du Sch…

Achtes Kapitel
    Was hatte er gesehen? Was hatte er gesehen?
    Erins Pulsschlag hämmerte in ihren Ohren, während sie um Fassung rang. Der Dämon – ja, der große, dunkle, gut aussehende Mistkerl musste ein Dämon sein – hatte sich in ihren Verstand geschlichen. Mit einem solchen Angriff hatte sie nicht gerechnet. Sie war zu sehr auf Jude konzentriert gewesen, so dass der Dämon sich direkt an ihren Barrieren vorbeimanövrieren konnte.
    Gebrochen.
    Beschädigt.
    Wenn er es nun wusste? Wenn er in sie hineingesehen hatte, kannte er ihre Geheimnisse. Und wenn er es Jude erzählte …
    »Ihr verschwindet aus meiner Bar!« Eine Frau mit so blonden Haaren, dass sie weiß aussahen, wiegte den Dämon in ihren Armen. Ihre grünen Augen glitzerten vor Angst und Wut. Diese Mischung kannte Erin. »Raus hier, und du lass dich nie wieder blicken, egal was du bist!«
    Jude stellte sich vor sie. »Ganz ruhig, Catalina. Ich würde sagen, unser guter Zane hat angefangen. Und er kann uns erklären, was das eben sollte. Jetzt.«
    Das Feuer in Erins Schläfen ließ nach, aber der Schmerz blieb, und ihr wurde speiübel. Eine Dämonenberührung! Ihr Dad hatte sie vor Dämonen und deren Tricks gewarnt. Einige von ihnen konnten mühelos in das Denken von Menschen eindringen. Manche vermochten sogar, deren Gedanken zu durchschauen, in ihren Träumen zu wandeln und sie auf diese Weise zu kontrollieren.
    Ich bin keine Beute!
    Zane sah nicht ganz so sonnengebräunt aus wie vorher. Er lehnte sich auf diese Frau, Catalina, die unter dem fast zwei Meter großen Mann nicht einmal einknickte.
    Schließlich räusperte er sich. »Ich wollte … ja bloß mal das Terrain für dich checken, Jäger.«
    Wie bitte? »Tu das nie wieder«, sagte Erin.
    In Zeitlupe hob Zane seinen Arm von Catalinas Schultern. »Keine Bange. Mach ich nicht.«
    »Nein, das wirst du ganz sicher nicht«,

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