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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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ihn ansah, bevor sie aus der Bar stürmte, war sie stinksauer deshalb. Sie glaubte, dass Jude sie hereingelegt hatte.
    Habe ich das nicht?
    Oh Mist!
    Er ließ den Dämon fallen, und der wendige Idiot landete sanft auf den Füßen. »Wieso tat dein Blick ihr weh?« Er hatte Zane schon unzählige Male erlebt, wie er in die Köpfe von Menschen sah. Normalerweise hatten die keinen Schimmer, was mit ihnen passierte. Zanes seherische Fähigkeiten, sein Talent, Geheimnisse zu entdecken, hatten ihnen oft bei ihren Fällen geholfen.
    Sie beide waren meistens ein ziemlich gutes Team. Meistens.
    »Wieso tat es ihr weh?«, wiederholte Jude strenger.
    Zane hob die Schultern und senkte sie wieder. »Keine Ahnung. So was ist mir noch nie untergekommen.« Er atmete langsam aus. »Aber die mentale Abwehr der Frau hat sich gewaschen.«
    Physisch und psychisch überdurchschnittlich stark. Ausgeschlossen, dass sie eine schwache Hybride war.
    Ob sie sich nun wandeln konnte oder nicht.
    »Da ist etwas, das du wissen solltest …«
    Ein Stöhnen vom Fußboden unterbrach Zane. Mickey kam allmählich wieder zu sich.
    Jude sah hinunter und runzelte die Stirn.
    »Ich bin nicht weit vorgedrungen«, fuhr Zane fort. »Sie hat mich abgewehrt, ehe ich es konnte, aber ich sage dir, da drinnen war es finster.«
    Jude blickte wieder zu dem Dämon auf.
    »Finster?«
    Was zum Geier sollte das heißen?
    »Ich konnte eine Menge Kraft spüren. Richtig viel. Sei lieber vorsichtig bei ihr.«
    Wie bitte? »Sie ist das Opfer, Zane, nicht der Perverse! Mein Job ist es, für ihre Sicherheit zu sorgen.« Er sollte sie nicht zur Strecke bringen, denn Erin hatte nichts verbrochen. Und was bedeutete dieser »Finster«-Mist?
    »Ich weiß nicht genau, was sie ist … noch nicht.«
    Jude tippte Zane mit dem Zeigefinger an die Brust. »Aber ich. Sie ist die Klientin, und unser Auftrag lautet, sie zu beschützen.«
    »Tja, ich frag mich bloß«, sagte Zane seufzend, »was kann der Frau Angst machen?«
    Sirenen heulten in der Ferne auf. Offenbar rückte Erins Verstärkung an. Wenn die Staatsanwältin rief, konnten die Jungs richtig schnell sein.
    Jude streckte den Arm nach unten, schnappte sich Mickey und zog ihn auf seine Füße. Der Hyäne kippte der Kopf nach hinten, und die glasigen Augen öffneten sich flatternd.
    »Wie roch die Frau für dich?«, fragte Jude ihn. Ihm blieb nicht viel Zeit.
    Der Mistkerl bleckte seine Fangzähne. »Wie Beute.«
    Nein, das ergab überhaupt keinen Sinn. Klar, manchmal rochen Menschen für einen Jäger wie Beute, vor allem für einen solch durchgeknallten Arsch wie Mickey. Aber Erin hatte Gestaltwandlerblut, was die Hyäne erkennen müsste.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Jude den Streifenwagen draußen, der quietschend bremste. Die Polizisten sprangen heraus.
    Dann zögerten sie vor der Bar. Sie blickten sich nach links und rechts um, dann wollten sie an der Bar vorbeigehen.
    Erin nahm den Größeren der beiden beim Arm und zog ihn zum Eingang. Dort stieß sie die Tür auf. »Da drinnen!«, hörte Jude sie sagen.
    Der Cop blinzelte kopfschüttelnd.
    Menschen!
    Der Zauber verwirrte sie. Seufzend schob Jude den Gestaltwandler zur Tür. »Wird wohl meine Festnahme.« Ein paar Tausend würde ihm Mickeys Verhaftung bringen, aber leider hatte er nicht die Informationen bekommen, die er wollte.
    Die feuchte Luft klatschte ihm entgegen, als Jude aus dem Delaneys trat. Erins Wangen hatten wieder ein wenig Farbe, so dass ihre Haut einen sanften Goldschimmer bekam. Ihre Augen waren warm, vielmehr sengend heiß, als sie zu ihm sah, die Hände zu Fäusten geballt.
    Jude half, Mickey in den Streifenwagen zu bugsieren, und musste sich zusammennehmen, ihm nicht noch einen saftigen Tritt zu verpassen. Binnen weniger Minuten fuhr die Streife mit der Hyäne weg.
    Jude wandte sich zu Erin um. Zane war ihm nicht aus der Bar gefolgt. Immerhin besaß der Dämon so viel Feingefühl, denn drinnen zu bleiben, war eindeutig klüger.
    Als Jude auf Erin zuschritt, wich sie keinen Millimeter zurück. Jude zog eine Braue hoch und stellte die Frage, die ihn halb um den Verstand brachte. »Warum konnte Mickey deinen Geruch nicht erkennen?«
    Sie blickte ihn fragend an.
    »Der Hyänen-Gestaltwandler. Du hast ihn erkannt, aber wieso konnte er dich nicht erkennen?« Bei ihrer ersten Begegnung war Jude ihr Duft seltsam vorgekommen, eine Mischung, die ihn lockte und reizte, aber er hatte gleich gewusst, dass sie nicht menschlich war. Zumindest nicht ganz. Mickey jedoch hatte

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