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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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wollen; so sind Sie nun einmal. Aber wir befinden uns hier nicht im Rauland. Sie müssen das alles nicht allein machen.«
    » Das habe ich auch nicht vor. Ich verspreche Ihnen, dass ich die Polizei einbeziehen werde. Miles ist aber kein gewöhnlicher Verbrecher. Er weiß, was die Polizei unternehmen wird, und er wird nach ihr Ausschau halten. Alles muss zur rechten Zeit und auf die rechte Art eingefädelt werden.« Waxillium tippte gegen seine Notizen an der Wand. » Ich kenne Miles. Ich weiß, wie er denkt. Er ist wie ich.«
    Sie waren sich zu ähnlich.
    » Das bedeutet, dass er Ihre Handlungen ebenfalls vorhersehen kann.«
    » Das wird er zweifellos tun. Aber ich bin besser darin.«
    Seit dem Augenblick, in dem Waxillium seinen Revolver gezogen und auf die Verschwinder geschossen hatte, gab es kein Zurück mehr. Wenn er sich einmal in etwas verbissen hatte, ließ er nicht mehr los.
    » Sie haben Recht, was mich angeht«, sagte er.
    » Recht? Ich glaube nicht, dass ich etwas über Sie gesagt habe, Großherr Waxillium.«
    » Sie denken es aber«, entgegnete er. » Sie glauben, dass ich überheblich bin, weil ich dies hier auf meine Weise erledigen will und mich weigere, die Sache der Polizei zu übergeben. Und Sie glauben, es sei töricht, sich nicht nach Hilfe umzuschauen. Sie haben Recht.«
    » Ganz so schlimm ist es nicht«, sagte sie.
    » Es ist überhaupt nicht schlimm«; entgegnete er. » Ich bin anmaßend und töricht. Ich verhalte mich tatsächlich so, als wäre ich noch draußen im Rauland. Aber ich habe Recht.« Er hob die Hand und zeichnete ein kleines Viereck auf das Papier und einen Pfeil, der von dort auf das Polizeirevier zeigte.
    » Ich habe einen Brief geschrieben, den Ranette an die Polizei schicken soll«, fuhr er fort. » Darin steht alles, was ich herausgefunden habe, sowie meine Vermutung, was Miles tun wird, falls es mir nicht gelingen sollte, ihn zu besiegen. Ich werde heute Nacht nichts unternehmen, bis wir uns nicht weit von der Eisenbahn und den Passagieren entfernt haben. Heute werden die Verschwinder keine Geisel nehmen. Sie werden versuchen, so schnell und so leise wie möglich zu sein.
    Aber es wird trotzdem gefährlich werden. Es könnten Unschuldige sterben. Ich werde mein Bestes geben, damit niemand zu Schaden kommt, und ich glaube fest daran, dass ich größere Aussichten als die Polizei habe, Miles zu Fall zu bringen. Mit ist klar, dass Sie studieren, um Anwältin oder Richterin zu werden und Ihre Ausbildung Ihnen vorschreibt, mit Ihrem Wissen zur Obrigkeit zu gehen. Werden Sie in Anbetracht meiner Pläne und meiner Versprechen trotzdem davon absehen und stattdessen mir helfen?«
    » Ja.«
    Einträchtiger, dachte er. Sie vertraut mir. Vielleicht sogar zu sehr. Er rahmte einige Notizen mit Bleistiftstrichen ein. » Das ist Ihr Teil.«
    » Werde ich nicht mit Ihnen im Zug sein?« Sie klang besorgt.
    » Nein«, sagte Waxillium. » Sie und Wayne werden vom Hügelkamm aus zusehen.«
    » Sie werden allein sein.«
    » Ja.«
    Sie schwieg eine Weile. » Sie haben gewusst, was ich über Sie gedacht habe. Und was denken Sie über mich, Großherr Waxillium?«
    Er lächelte. » Wenn es das gleiche Spiel sein soll, darf ich Ihnen meine Gedanken nicht mitteilen. Sie müssen sie erraten.«
    » Sie denken, dass ich sehr jung bin«, sagte sie. » Und Sie wollen mich nicht mit einbeziehen, damit ich nicht verletzt werde.«
    » Das war wohl nicht schwer zu erraten. Bisher habe ich Ihnen drei Gelegenheiten gegeben, aus dieser Sache auszusteigen und sich in Sicherheit zu bringen, oder?«
    » Und Sie sind froh, weil ich weitermache, denn ich kann Ihnen noch nützlich sein«, fuhr sie fort. » Das Leben hat Sie gelehrt, alle Mittel zu benutzen, die Sie in der Hand haben.«
    » Schon besser«, sagte er.
    » Sie denken, dass ich klug bin, denn das haben Sie bereits gesagt. Aber Sie befürchten, dass ich zu schnell nervös werde, denn das könnte gegen Sie arbeiten.«
    » Steht in den Berichten, die Sie gelesen haben, auch etwas über Paclo den Staubigen?«
    » Natürlich. Er war einer Ihrer Untergebenen, bevor Sie auf Wayne gestoßen sind.«
    » Er war ein guter Freund«, sagte Waxillium. » Und ein prächtiger Gesetzeshüter. Aber ich habe niemals einen anderen Menschen getroffen, der so leicht durcheinanderzubringen war wie Paclo. Er hat schon aufgeschrien, wenn eine Tür leise ins Schloss gezogen wurde.«
    Sie runzelte die Stirn.
    » Ich vermute, darüber hat in den Berichten nichts gestanden«, sagte

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