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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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für diesen Raubzug erhalten würden.
    Klamp hingegen wirkte sehr besorgt und betastete die Narben an seinem Hals. Er war ein Anhänger des Überlebenden, und die Narben waren sein Zeichen der Hingabe. Tarson riss die grauen Lippen zu einem Gähnen auseinander und ließ die Fingerknöchel knacken.
    Die gesamte Plattform erzitterte, geriet in Bewegung und senkte sich in die Gießkammer hinab. Sobald die Hebebühne unter der Erde war, schlossen sich über ihr die Schiebetüren. Der Aufzug bebte ein wenig, als er den Boden erreichte. Miles warf einen Blick seitwärts in den langen Tunnel, von dem Meister Schick behauptete, eines Tages würden Züge durch ihn hindurch unter der Stadt fahren. Jetzt wirkte er hohl, leer und leblos.
    » Ketten anbringen«, befahl Miles und sprang von der Plattform. » Waggon sichern.«
    » Kann das nicht warten?«, fragte Tarson und runzelte die Stirn. » Er öffnet sich doch erst in zwölf Stunden, oder?«
    » Ich habe vor, in zwölf Stunden weit weg zu sein«, sagte Miles. » Wax und seine Leute sind mir zu nahe. Wir brechen den Wagen sofort auf, kümmern uns um seinen Insassen, schnappen uns das Aluminium und verschwinden. An die Arbeit, wir öffnen die Tür.«
    Hastig gehorchten seine Männer. Sie verbanden den großen Wagen mit Hilfe etlicher Ketten und Klammern mit der Wand. Weitere Ketten wurden an der Tür des Unausraubbaren befestigt; diese Ketten waren um die mächtige elektrische Winde geschlungen, die die Plattform hob und senkte. Die Plattform wurde durchgeschüttelt, als die Last vor ihr genommen wurde und die Motoren nun die Kettenräder antrieben.
    Miles ging zu einem Waffenständer und nahm zwei Handfeuerwaffen aus Aluminium heraus, die mit denen in seinen Halftern identisch waren. Beunruhigt bemerkte er, dass sich nur noch eine weitere Waffe auf dem Ständer befand. An Waffen hatten sie ein Vermögen verloren. Nun würde Waxillium dafür bezahlen müssen. Miles schritt durch den Raum. Die Ketten klirrten auf dem Boden, während die Männer ächzten.Die Luft roch nach der Kohle aus den erkalteten Gießereien.
    » Anlegen!«, befahl Miles. » Macht euch bereit, auf die Person im Wagen zu schießen, sobald wir ihn aufgebrochen haben.«
    Die Verschwinder sahen einander verwirrt an, doch dann nahmen sie ihre Waffen und zielten auf die Tür. Etwa ein Dutzend Männer befand sich hier; die anderen hielt er in Reserve – für alle Fälle. Man sollte niemals alle Kugeln in dieselbe Waffe stecken, wenn Waxillium in der Nähe war.
    » Aber Boss«, rief einer der Verschwinder, » im Bericht stand doch, dass der Zug ohne die Wachmänner in diesem Wagen abgefahren ist!«
    Miles spannte den Hahn seiner Waffe. » Wenn du ein Haus ohne Ratten findest, Sohn, dann weißt du, dass etwas wesentlich Gefährlicheres sie in die Flucht geschlagen hat.«
    » Glauben Sie, dass er da drin ist?«, fragte Drücker mit monotoner Stimme und trat hinter ihn. Offensichtlich hatte er Miles’ Gespräch über Wax auf dem Boot nicht mitgehört.
    Miles nickte.
    » Und Sie haben ihn hergebracht.«
    Miles nickte noch einmal.
    Drückers Miene verdüsterte sich. » Das hätten Sie uns sagen müssen.«
    » Sie beide sind mir zur Seite gestellt worden, damit Sie mir helfen, mit ihm fertigzuwerden«, sagte Miles. » Ich wollte bloß dafür sorgen, dass Sie auch die Gelegenheit dazu bekommen.« Er drehte sich um. » Werft den Motor an!«
    Einer der Männer zog an einem Hebel, und die Ketten wurden gespannt. Sie ächzten und zogen an der Tür. Der Waggon erbebte, wurde aber durch die anderen Ketten an Ort und Stelle gehalten.
    » Macht euch bereit!«, rief Miles. » Wenn die Tür aufgeht, feuert ihr auf alles, was sich im Innern des Wagens bewegt. Bewaffnet euch ausschließlich mit Aluminium und geht nicht sparsam mit der Munition um. Wir werden die Kugeln später einsammeln und neu gießen.«
    Die Tür des Wagens zitterte in den Angeln, das Metall ächzte. Miles und seine Männer wichen zur Seite und gingen den Ketten aus dem Weg. Drei Banditen bestückten rasch das Schnellfeuergewehr, aber Miles gebot ihnen Einhalt. Dafür gab es keine Aluminiumkugeln, und deshalb konnte es zur Katastrophe kommen, wenn mit dieser Waffe auf einen vorbereiteten Münzwerfer gefeuert wurde.
    Miles richtete seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf den Wagen mit dem Kuppeldach. Er hielt den Atem an und spürte, wie sein Körper wärmer wurde, als er seinen Metallgeist berührte und Kraft aus ihm saugte. Er musste nicht atmen. Sein Körper

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