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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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erneuerte sich mit jedem Augenblick. Er würde auch seinen Herzschlag anhalten, wenn es ihm möglich wäre, denn er störte fürchterlich beim Zielen.
    Doch selbst wenn er nicht atmen müsste, würde er niemals so gut schießen wie Wax. Niemand konnte das. Der Mann schien einen angeborenen Instinkt für Feuerwaffen zu haben. Miles hatte ihn Schüsse abfeuern sehen, die er zuvor für unmöglich erachtet hatte. Es war schon fast eine Schande, einen solchen Mann zu töten. Es war wie das Verbrennen eines Gemäldes, das ein einmaliges Meisterwerk darstellte.
    Aber es musste sein. Miles streckte den Arm aus und zielte mit seinem Revolver. Die Tür wölbte sich, einige Kettenglieder verformten sich unter dem Druck. Aber es gab genug von ihnen, und der Motor war ausreichend stark, so dass die Türverschlüsse allmählich nachgaben. Metallsplitter sprangen ab, Riegel rissen auf. Einer von ihnen traf Miles am Hals und scheuerte ihm die Haut auf. Schmerz war nur noch eine schwache Erinnerung für ihn.
    Dann stieß die Tür ein letztes Todeskreischen aus, sprang aus den Verankerungen und schoss durch den Raum. Sie prallte auf den Boden, schlitterte über ihn. Funken stoben auf. Der Mann am Hebel hielt die Maschine hastig an. Die Tür kam mitten zwischen den Verschwindern zur Ruhe, die ihre Waffen nervös auf das dunkle Innere des Waggons richteten.
    Komm schon, Wax, dachte Miles. Spiel dein Blatt. Du bist zu mir gekommen. In meine Höhle. In mein Versteck. Jetzt gehörst du mir.
    Armer Narr. Wax hatte sich nie im Griff, wenn eine Frau in Gefahr schwebte.
    In diesem Augenblick bemerkte Miles die Schnur. Sie war dünn, fast unsichtbar, und führte von der herausgerissenen Tür zum Innern des Waggons. Sie musste an der Tür festgebunden gewesen sein und eine Menge Spiel gehabt haben. Sie war nicht gerissen, als die Tür weggeflogen war, sondern hatte sich entrollt. Was …
    Noch einmal betrachtete Miles die am Boden liegende Tür. Klebeband. Dynamit.
    Verflucht.
    Jemand im Innern des Waggons – jemand, der sich hinter der Aluminiumkiste versteckte – zog plötzlich und heftig an der Schnur.

Kapitel 18
    D raußen erzitterte der ganze Raum. Auch der Wagen tat einen kleinen Sprung, aber anscheinend war jemand so freundlich gewesen, ihn anzuketten, so dass Waxillium nicht allzu sehr herumgeschleudert wurde. Er hielt sich an dem Seil fest, das er um die verschweißte Kiste geschlungen hatte, hielt den Kopf gesenkt und den Revolver erhoben.
    Sobald die Druckwelle verebbt war, warf er sich über die Kiste und rannte in den weiten Raum hinaus. Rauch schwebte in der Luft; Bruchstücke aus Stein und Stahl waren über den Boden verstreut. Die meisten Lichter waren durch die Explosion ausgeblasen worden, während die wenigen verbliebenen wild umherschwangen und den Raum in verwirrende Schatten tauchten.
    Waxillium betrachtete die Verwüstung und zählte rasch. Mindestens vier Männer lagen am Boden. Vermutlich hätte er mehr getroffen, wenn er die Sprengladung früher gezündet hätte, doch er hatte befürchtet, Unschuldige zu verletzen. Er schaute sich einen Moment lang um und vergewisserte sich, dass weder Steris noch die anderen Frauen in der Nähe waren.
    Waxillium drückte gegen ein Stück Metall und stieg in die Luft, bevor die Verschwinder auf ihn anlegen konnten. Im Fliegen zielte er mit seinem Revolver und erschoss einen der Männer, der gerade aufstand und den Kopf schüttelte. Waxillium landete auf dem Dach des Waggons, feuerte noch zweimal und tötete damit zwei weitere Verschwinder.
    Eine abgerissene Gestalt stand an der Seite des Raums. Waxillium hatte bereits geschossen, als er erkannte, dass es sich um Miles handelte. Die linke Seite seines Anzugs und Mantels war zwar zerfetzt, aber sein Fleisch schien schon wieder nachgewachsen, und nun hob er seine Waffe.
    Verdammt, dachte Waxillium und warf sich hinter den zerstörten Waggon. Er hatte gehofft, sich in einem gewöhnlicheren Versteck wiederzufinden, in dem es schmale Gänge und versteckte Winkel gab, nicht aber in einer so offenen Halle. Es würde schwierig sein, hier nicht in die Enge getrieben zu werden.
    Er warf einen Blick um die Seite des Waggons, und sofort befand er sich im Sperrfeuer aus fünf verschiedenen Richtungen. Er ruckte zurück und lud seinen Revolver rasch mit normaler Munition nach. Er war schon in die Ecke gedrängt. Es lief gar nicht gut.
    Ein weiteres Licht im Raum flackerte und erlosch. Nun tauchte Feuer, das von der Explosion herrührte, die Halle

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