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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Ich vermute, ich sollte dich an Schick ausliefern, Mädchen. Du stehst auf seiner Liste, und du kannst die Frau ersetzen, die Waxillium befreit hat. Wahrscheinlich fällt mir die Aufgabe zu, sie aufzuspüren.«
    » Warum müssen kleine Geister immer das zerstören, was größer und besser ist als sie?«, fragte Marasi wütend.
    » Besser als ich?«, fragte Miles. » Der hier? Er ist kein großer Mensch, mein Kind.«
    » Der größte Mensch kann durch die einfachsten Dinge zu Fall gebracht werden. Eine bloße Kugel ist imstande, das Leben des mächtigsten, fähigsten und selbstsichersten Menschen zu beenden.«
    » Nicht bei mir«, sagte Miles. » Kugeln bedeuten nichts für mich.«
    » Nein«, erwiderte sie. » Du wirst durch etwas noch viel Unbedeutenderes zu Fall gebracht werden.«
    » Und was soll das sein?«, fragte er belustigt, während seine Stimme näher kam.
    » Ich«, antwortete Marasi.
    Miles lachte. » Ich würde gern sehen …« Er verstummte.
    Waxillium öffnete die Augen einen Spaltbreit und schaute den Tunnel hinunter bis dorthin, wo die Decke mit dem darüber erbauten Haus eingestürzt war. Licht drang von oben durch das Loch und wurde rasch heller.
    » Wen hast du hergelockt?«, fragte Miles und klang kaum beeindruckt. » Sie werden nicht schnell genug hier sein.« Er hielt inne. Waxillium rollte den Kopf zur Seite und sah das plötzliche Entsetzen in Miles’ Miene. Endlich hatte er es bemerkt: eine schimmernde Grenze ganz in der Nähe, eine kleine Störung in der Luft – wie eine Verzerrung, die von der Hitze verursacht wird, die von einer heißen Straße aufsteigt.
    Eine Zeitblase.
    Miles rannte um Marasi herum zur Grenze der Blase, weg vom Licht. Er versuchte zu fliehen.
    Das Licht am anderen Ende des Tunnels wurde heller, verschwommene Schemen bewegten sich so rasch in ihm, dass es unmöglich war herauszufinden, was sie verursachen mochte.
    Marasi löste ihre Blase auf. Das Sonnenlicht des hellen Tages strömte durch das ferne Loch herunter, im Tunnel befand sich um die Stelle herum, wo die Blase gewesen war, eine Streitmacht von mindestens hundert Polizisten in Uniform. Wayne führte sie an. Er grinste, trug eine Polizeiuniform und einen passenden Hut und hatte sich einen falschen Schnauzbart an geklebt.
    » Schnappt ihn euch, Jungs!«, rief er und deutete auf Miles.
    Sie hatten keine Schusswaffen, sondern Keulen dabei. Miles schrie widerspenstig auf und versuchte an den ersten Männern vorbeizulaufen, dann schlug er auf eine Gruppe ein, die ihn packen wollte. Er war aber nicht schnell genug, und es waren einfach zu viele Polizisten. Schon nach wenigen Minuten hatten sie ihn auf den Boden gedrückt und schlangen Seile um seine Arme.
    Vorsichtig setzte sich Waxillium auf. Das eine Auge war zugeschwollen, seine Lippen bluteten, und die Seite schmerzte. Beängstigt kniete Marasi neben ihm.
    » Sie hätten sich ihm nicht entgegenstellen sollen«, sagte Waxillium und schmeckte Blut. » Hätte er Sie bewusstlos geschlagen, wäre es das Ende gewesen.«
    » Pst«, sagte sie. » Sie sind nicht der Einzige, der Risiken auf sich nimmt.«
    Der Notfallplan war zwar klar, aber schwierig umzusetzen gewesen. Er hatte damit begonnen, Miles’ Gefolgsleute auszuschalten. Selbst ein einziger Überlebender hätte die Zeitblase erkennen und Waxillium und Marasi von draußen erschießen können. Es wäre ihnen nicht möglich gewesen, etwas dagegen zu unternehmen.
    Aber wenn alle Gehilfen fort waren und Miles lange genug abgelenkt wurde, bis sich die Blase geschlossen hatte, konnte Wayne eine große Streitmacht um Miles herum aufstellen, während dieser nichts davon bemerkte. Er hätte es niemals zugelassen, wenn er etwas vermutet hätte. Aber innerhalb der Zeitblase …
    » Nein!«, schrie Miles. » Bindet mich los! Ich trotze eurer Unterdrückung!«
    » Du bist ein Narr«, sagte Waxillium zu ihm und spuckte dann Blut aus. » Du hast es zugelassen, abgelenkt und isoliert zu werden, Miles. Du hast die erste Regel des Raulandes vergessen.«
    Miles kreischte, und einer der Polizisten band ihm einen Knebel über den Mund.
    » Je einsamer du bist«, sagte Waxillium leise, » desto wichtiger ist es, dass du jemanden hast, auf den du dich verlassen kannst.«

Kapitel 20
    D er Hauptmann hat entschieden, Ihren Gefährten nicht anzuklagen, obwohl er sich das Amt eines Polizisten angemaßt hat«, sagte Reddi.
    Waxillium betupfte sich die Lippe mit einem Taschentuch. Er saß in der Polizeistation, die dem Unterschlupf der

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