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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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geschehen ist, verborgen blieb, oder sie sind absichtlich geschwärzt worden.«
    » Klug«, sagte Waxillium.
    » Die Frage lautet also«, fuhr Marasi fort, » was haben sie durch die große Seitentür hinaus- und hereingetragen? Es muss etwas so Wichtiges gewesen sein, dass sie die Schiebetür geöffnet haben, obwohl sie sich so viel Mühe mit dem Verdunkeln der Fenster machten.«
    » Dieser Teil zumindest ist leicht zu erklären«, sagte Waxillium. » Sie haben Eisenbahnwaggons ausgeraubt, also haben sie wohl deren Ladung hier hereingetragen.«
    » Was bedeutet, dass sie das Beutegut transportieren mussten«, sagte Marasi.
    » Und das gibt uns einen Hinweis«, meinte Waxillium und nickte. » Zum Transport haben sie den Kanal benutzt. Die Kanäle könnten auch die Antwort darauf sein, wie es ihnen gelungen ist, die Ladung so einfach aus den Waggons zu bekommen.« Er ging auf die Tür zu.
    » Was haben Sie vor?«, fragte sie.
    » Ich möchte ein wenig herumschnüffeln«, sagte er. » Und Sie sehen sich zusammen mit Wayne die Schlafquartiere an. Sagen Sie es mir, wenn Sie irgendwelche … Abweichungen entdecken, wie Sie es genannt haben.« Er zögerte. » Aber lassen Sie Wayne zuerst hineingehen. Vielleicht haben wir die eine oder andere Falle übersehen. Es ist besser, wenn er statt Ihrer in die Luft geht.«
    » He!«, beschwerte sich Wayne.
    » Ich meine natürlich ein ganz sanftes In-die-Luft-gehen«, sagte Waxillium und schlüpfte durch die offene Seite des Gebäudes. Dann blickte er noch einmal um die Ecke. » Vielleicht bläst es dir das Gesicht weg, so dass wir deine Visage nicht mehr sehen müssen.« Mit diesen Worten verschwand er.
    Wayne lächelte. » Verdammt, tut das gut, ihn so zu sehen. Jetzt ist er wieder ganz der Alte.«
    » War er nicht immer so ernst?«
    » Oh, Wax ist immer ernst«, sagte Wayne und putzte sich die Nase mit einem Taschentuch. » Aber wenn er besonders gut gelaunt ist, liegt ein Grinsen darunter. Kommen Sie.«
    Er führte sie in den hinteren Teil des Hauses. Dort stand eine kleine Truhe an der Wand. Sie vermutete, dass sich darin die Sprengstoffe befanden, die die beiden entdeckt und entschärft hatten. Hier war die Decke niedriger. Wayne stieg eine Treppe hoch und bedeutete ihr, unten zu warten.
    Sie schaute sich um, sah sich alles an, was herumlag, und zuckte mehrfach zusammen, als sie glaubte, irgendwo an den Rändern ihres Blickfeldes etwas gesehen zu haben. Auf dieser Seite des Raumes war es sehr dunkel.
    Warum brauchte Wayne so lange? Sie wurde unruhig und entschloss sich schließlich, die Treppe hochzugehen.
    Hier war es wirklich dunkel. Nicht stockfinster, aber so düster, dass sie nicht sehen konnte, was sie tat. Sie blieb auf halber Höhe stehen, schalt sich eine Närrin und ging weiter.
    » Wayne?«, fragte sie und schaute am oberen Treppenabsatz nervös um die Ecke. Hier wurde der Flur nur von wenigen Fenstern erhellt, die ebenfalls rußgeschwärzt waren, obwohl in diesem Bereich nicht geschmiedet oder gegossen worden war. Das bestätigte ihre Theorie. Und gab ihr einen Grund für ihre Nervosität.
    » Er ist tot, junge Dame«, sagte eine alte, vornehme Stimme aus der Dunkelheit. » Es betrübt mich wegen Ihres Verlustes.«
    Ihr Herzschlag setzte aus.
    » Ja«, fuhr die Stimme fort, » er war einfach zu schön, zu klug und in jeglicher Hinsicht zu bemerkenswert, als dass er hätte weiterleben dürfen.« Jemand öffnete ein Fenster und ließ Licht herein. Waynes Gesicht wurde beschienen. » Es waren hundert Männer nötig, ihn zu Fall zu bringen, und er tötete alle bis auf einen. Seine letzten Worte waren: › Sag Wax … er ist ein völliger Schwachkopf … und er schuldet mit noch Geld.‹«
    » Wayne«, zischte sie.
    » Ich musste es einfach tun«, sagte er mit seiner normalen Stimme, die völlig anders klang. » Tut mir leid. Aber Sie hätten nicht hochkommen sollen.« Er deutete mit dem Kopf in die Ecke, wo einige Stäbe aus einem undefinierbaren Material gegen die Wand lehnten.
    » Noch mehr Sprengstoff?«, fragte sie und spürte, wie ihr schwindlig wurde.
    » Ja. Bei der ersten Durchsuchung haben wir sie übersehen. Sie wären explodiert, wenn wir den Deckel der Truhe drüben in der Ecke geöffnet hätten.«
    » War denn etwas in der Truhe?«
    » Ja. Sprengstoff. Haben Sie nicht zugehört?«
    Sie sah ihn verständnislos an.
    » Nein«, meinte er und kicherte. » Ich weiß nicht, was Wax an diesem Ort zu finden hofft. Sie haben ihn jedenfalls besenrein

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