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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Schrank. » Sie sind allerdings so verblichen, dass man die interessanten Stellen kaum mehr erkennen kann.« Er zögerte. » Die Damen tragen keine Waffen, also werden sie dich vermutlich ohnehin nicht interessieren.«
    Waxillium schnaubte verächtlich.
    » Diese Zigarrenkiste ist von der teuren Sorte«, sagte Marasi und stand auf. » Sie stammt bestimmt nicht von einem der gewöhnlichen Diebe, es sei denn, dieser hat sie einem anderem gestohlen. Sehen Sie nur. Jemand hat Zahlen auf die Innenseite des Deckels geschrieben.«
    » Tatsächlich«, erwiderte Waxillium. Er kniff die Augen zusammen und sah Wayne an, der ihm zunickte.
    » Was ist los?«, fragte Marasi. » Sie wissen etwas?«
    Waxillium warf Wayne die Kiste zu, der sie in die Innentasche seines Mantels steckte. Der Behälter war so groß, dass er hervorlugte. » Haben Sie jemals den Namen Miles Dagouter gehört?«
    » Natürlich«, sagte sie. » Miles Hundertleben. Er ist ein Gesetzeshüter draußen im Rauland.«
    » Ja«, sagte Waxillium ernst. » Kommt. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir einen kleinen Ausflug machen. Und auf dem Weg werde ich Ihnen ein paar Geschichten erzählen.«

Kapitel 11
    M iles stand am Geländer und zündete sich eine Zigarre an. Er zog ein paarmal an ihr, damit sie nicht wieder ausging, und stieß dann zwischen den Lippen einen Strom durchdringenden Rauchs aus.
    » Man hat sie gesehen, Boss«, sagte Tarson, während er an Miles herantrat. Tarson trug den Arm in einer Schlinge. Die meisten Menschen hätten nach einer Schussverletzung wie der seinen noch im Bett gelegen. Aber Tarson war ein Weißblecharm und hatte Kolossblut in sich. Seine Wunden heilten schnell.
    » Wo?«, fragte Miles und betrachtete sein neues Versteck. Neben Tarson befand sich hier oben bei ihm nur noch Klamp, der Dritte in der Befehlskette.
    » Sie sind in der alten Gießerei«, sagte Tarson. Er trug noch immer Waynes Hut. » Haben dort mit den Bettlern gesprochen.«
    » Wir hätten das ganze Gesindel in den Kanal werfen sollen«, brummte Klamp und rieb über die Narbe an seinem Hals.
    » Ich werde nicht auch noch damit anfangen, Bettler zu töten, Klamp«, sagte Miles sanft. Er trug zwei Aluminium-Revolver, die im elektrischen Licht des großen Raumes glitzerten. » Du wärest überrascht, wie schnell ein solcher Schuss nach hinten losgehen kann. Wenn du die Unterschicht der Stadt gegen dich aufbringst, finden alle Informationen über dich ihren Weg zur Polizei.«
    » Ja, klar«, sagte Klamp. » Natürlich. Aber, ich meine, diese Bettler … sie haben was gesehen, Boss.«
    » Wax hätte es auch allein herausgefunden«, meinte Miles. » Er ist wie eine Ratte. Wo immer du ihn am wenigsten haben willst, wirst du ihn antreffen. In gewisser Weise macht ihn das berechenbar. Ich nehme an, deine Sprengfallen, die doch angeblich narrensicher waren, haben nichts bewirkt?«
    Klamp hustete in seine Hand.
    » Schade«, sagte Miles. Er steckte sein silbernes Feuerzeug, mit dem er die Zigarre entzündet hatte, in die Hosentasche zurück. Es trug das Siegel des Gesetzeshüters von Treumadil. Die anderen Männer sahen es nicht gern, aber er behielt es trotzdem.
    Der Raum vor ihnen war vollkommen fensterlos. Große, glänzende elektrische Lichter hingen von der Decke, darunter stellten die Männer die Werkzeuge zum Schmelzen und Gießen auf. Miles war misstrauisch. Eine Gießerei unter der Erdoberfläche? Aber Meister Schick hatte versprochen, dass die Lüftungsschächte und elektrischen Ventilatoren den Rauch ableiteten und die Luft umwälzten. Zusätzlich stießen die elektrischen Gussöfen, die sie hier unten benutzten, viel weniger Rauch aus.
    Dieser Raum war sehr seltsam. Ein großer Tunnel führte an der linken Seite in die Finsternis hinein, Eisenbahnschienen waren in ihm verlegt. Meister Schick hatte gesagt, dies sei der Beginn einer unterirdischen Eisenbahnlinie durch die Stadt. Aber wie sollte sie die Kanäle überwinden? Sie musste darunter verlaufen, vermutete Miles. Das war eine seltsame Vorstellung.
    Doch bisher war der Tunnel nur ein Versuch. Er führte auf einer kurzen Strecke zu einem großen hölzernen Haus, in dem Miles den Rest seiner Männer einquartieren konnte. Er verfügte über noch etwa dreißig. Im Augenblick schleppten sie Truhen mit Vorräten und den Resten des Aluminiums herbei. Es war nicht mehr viel. Mit einem einzigen Schlag hatte Wax die Verschwinder beinahe ausgelöscht.
    Nachdenklich zog Miles an seiner Zigarre. Wie immer berührte er

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