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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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einmal, wo ich sie finden kann. Diese Stadt ist ziemlich groß.«
    » Sie lebt drüben im Dritten Oktanten«, sagte Wayne beiläufig. » In einem Haus aus rotem Ziegelstein. Zweistöckig.«
    Waxillium starrte Wayne erstaunt an, was Marasi merkwürdig fand. » Wer ist diese Person?«
    » Niemand«, sagte Waxillium. » Wie gut können Sie mit einer Pistole schießen?«
    » Nicht gut«, gab sie zu. » Im Schützenverein haben wir nur Gewehre.«
    » Ein Gewehr passt leider nicht in eine Handtasche«, meinte Waxillium und nahm eine Pistole aus seinem Schulterhalfter. Sie war klein und hatte einen schmalen Lauf. Die ganze Waffe war nicht größer als Marasis Hand.
    Sie nahm die Waffe widerwillig entgegen.
    » Bei einer Pistole ist es wichtig, nicht zu zittern«, erklärte Waxillium. » Benutzen Sie beide Hände und suchen Sie sich etwas, worauf Sie die Arme abstützen können. Zittern Sie nicht und warten Sie auf den richtigen Augenblick, bis Sie das Ziel deutlich im Visier haben. Es ist viel schwieriger, mit einer Pistole zu treffen, aber das liegt auch daran, dass die Leute stärker mit ihr herumfuchteln. Ein Gewehr zwingt Sie dazu, zuerst Ihr Ziel zu suchen, während die Leute eine Pistole einfach nur vor sich halten und abdrücken.«
    » Ja«, sagte sie und wog die Waffe in der Hand. Sie war erstaunlich schwer. » Acht von zehn Polizisten, die mit einer Pistole schießen, verfehlen den Verbrecher, selbst wenn er nur zehn Fuß von ihnen entfernt steht.«
    » Wirklich?«
    Sie nickte.
    » Na ja« sagte er, » dann muss sich Wayne doch gar nicht so schlecht fühlen.«
    » He!«
    Waxillium sah sie an. » Ich habe einmal zugesehen, wie er auf jemanden geschossen hat, der nur drei Schritte entfernt von ihm stand. Am Ende hat er die Wand hinter sich selbst getroffen.«
    » War nicht meine Schuld«, brummte Wayne. » Kugeln sind trügerische Mistdinger. Sie sollten nicht einfach abprallen. Metall prallt auch nicht einfach ab, und diese Wahrheit ist so unveränderbar wie Titan.«
    Sie überprüfte die kleine Pistole und vergewisserte sich, dass sie gesichert war, dann steckte sie sie in ihre angesengte Handtasche.
    Das Versteck der Verschwinder stellte sich als ein unverdächtig aussehendes Haus in der Nähe eines Kanaldocks heraus. Es war zwei Stockwerke hoch, hatte ein breites Flachdach und zahlreiche Kamine. Haufen aus dunkler Asche und Schlacke waren an der einen Wand des Gebäudes aufgeschichtet, und die Fenster sahen so aus, als seien sie seit der Letzten Erhebung nicht mehr geputzt worden.
    » Herrin Marasi«, sagte Waxillium, während er seinen Revolver überprüfte, » wären Sie schrecklich beleidigt, wenn ich vorschlüge, dass Sie im Wagen bleiben, während wir das Gebiet erkunden? Dieses Haus steht wahrscheinlich verlassen, aber es würde mich nicht überraschen, wenn die Banditen ein paar Fallen zurückgelassen haben.«
    » Nein«, sagte sie und zitterte. » Das würde mir gar nichts ausmachen. Ich glaube sogar, das wäre sehr gut.«
    » Ich gebe Ihnen ein Handzeichen, wenn wir sicher sind, dass der Ort ungefährlich ist«, sagte er, hob seine Waffe und nickte Wayne zu. Sie huschten aus der Kutsche und rannten in geduckter Haltung zur Seite des Gebäudes. Doch sie bewegten sich nicht auf die Tür zu. Stattdessen sprang Wayne. Waxillium musste mit seiner Allomantie gegen ihn gedrückt haben, denn der drahtige Mann erhob sich etwa zwölf Fuß über den Boden und landete auf dem Dach. Waxillium folgte ihm, sprang anmutiger und landete ohne das geringste Geräusch. Sie bewegten sich zur anderen Seite des Daches, wo Wayne sich hinunterließ und ein Fenster eintrat. Waxillium folgte ihm.
    Angespannt wartete sie zehn Minuten. Der Kutscher sagte nichts zu alldem, aber sie hörte, wie er in sich hineinmurmelte: » Geht mich alles nichts an.« Waxillium hatte ihm so viel bezahlt, dass er den Mund hielt.
    Keine Schüsse ertönten. Schließlich öffnete Waxillium die Vordertür und winkte ihr zu. Eilig kletterte sie aus der Kutsche und näherte sich dem Haus.
    » Also?«, fragte sie.
    » Zwei Stolperdrähte«, sagte Waxillium, » verbunden mit Strengstoff. Ansonsten haben wir nichts Gefährliches bemerkt. Zumindest nichts Schlimmeres als Waynes Körpergeruch.«
    » Das ist der Geruch der Großartigkeit«, rief Wayne von drinnen.
    » Kommen Sie«, sagte Waxillium und hielt ihr die Tür auf.
    Sie trat auf die Schwelle und blieb zögernd stehen. » Es ist leer.«
    Sie hatte Schmiedeöfen und Werkzeuge erwartet, doch stattdessen

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