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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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starrten ins Leere, als wäre sie noch nicht ganz wach. „Reden Sie mit mir, Faith.“
    Sie atmete stoßweise weiter und streckte dann zu seiner Überraschung die Hände aus und legte sie auf seine nackte Brust. Er hatte Kälte erwartet, aber ihre Berührung war heiß. Sie brannte und der Jaguar wollte mehr davon. „Ich will nicht wieder abstürzen. Bitte, Vaughn. Helfen Sie mir.“
    Er wusste nicht, was ihr solche Angst machte, aber er war ein Wächter – er konnte sie beschützen. Sein Sinn für Gefahr hatte ihn kurz zuvor geweckt, obwohl Faith keinen Laut von sich gegeben hatte. Er war lautlos in ihr Zimmer geschlichen, hatte damit gerechnet, dass sie aufwachen und ihn zum Teufel schicken würde. Stattdessen war sie schweißgebadet gewesen, hatte kaum geatmet und ihre Fäuste so stark geballt, dass Blut floss, wo ihre Fingernägel sich in die Haut gegraben hatten.
    Instinktiv nahm er sie fest in den Arm. Berührung brachte Faith durcheinander, vielleicht reichte das, um sie von dort zurückzubringen, wo sie in diesem Augenblick war.
    Völlige Schwärze.
    Jetzt wurde ihm klar, was ihn an ihren Augen so beunruhigt hatte – da waren keine Sterne mehr. Er hatte das auch schon bei Sascha gesehen, aber bei Faith war es heute Nacht anders gewesen; als gäbe es hinter der Dunkelheit, die er sah, noch eine zweite, tiefere. Mit einer Hand fuhr er ihren Rücken hinauf und legte sie in ihren Nacken. Noch vor ein paar Stunden hätte ihn diese Frau weggestoßen und gedroht, einen Anfall zu bekommen. Jetzt war sie viel zu passiv und starr.
    „Soll ich dich küssen, Rotfuchs?“ Das war eine Herausforderung. „Eine Mediale hab ich noch nie geküsst. Könnte ganz lustig werden.“
    Ihr Atem stockte und sie schüttelte den Kopf wie eine nasse Katze. Dann versuchte sie, ihn wegzuschieben. Teufel auch, er hätte sie gerne noch ein paar Sekunden länger im Arm gehalten und stellte erstaunt fest, dass ihr Körper eine unerwartete Wirkung auf ihn hatte. Sexualität war ihm nicht fremd, aber er hatte noch nie erlebt, dass er so vollkommen gegen seine Wünsche handelte. Er ließ Faith los, und sie krabbelte von ihm fort, bis sie mit dem Rücken gegen das Kopfteil des Bettes stieß. Ihre Augen waren weit aufgerissen und voller Sterne.
    Er lächelte, als wollte er sie necken. „Na, wieder zurück?“
    Sie nickte und starrte ihn immer noch so an, als wäre er ein großes, wildes Tier, das sie zum Nachtisch fressen wollte. So ganz falsch lag sie damit ja nicht. Die Katze hatte Gefallen am Duft dieser Medialen gefunden und der Mann fand sie beunruhigend faszinierend.
    „Ich habe noch nie eine Frau in Angst versetzt, weil ich sie küssen wollte“, stellte er fest und suchte in ihrem Gesicht nach Anzeichen dafür, was sie so erschreckt haben könnte, dass sogar er ihr sicher erschienen war.
    „Ich spüre keine Furcht.“
    Er zupfte an ihrem Top. „Wieder mal die Kontrolle über Ihre körperlichen Reaktionen verloren, hm?“
    Sie zog ihm den feuchten Stoff aus der Hand. „Selbst Mediale haben im Schlaf keine Kontrolle über ihre Schweißdrüsen.“
    „Geht es Ihnen wieder gut?“
    Faith wollte nicht, dass er ging, was völlig unlogisch war. Vaughn konnte die Visionen nicht aufhalten, wenn sie kommen wollten, aber irrationalerweise war sie überzeugt davon, dass die Dunkelheit wiederkehren würde, sobald er verschwand, und sie nie mehr loslassen würde. „Selbstverständlich geht es mir gut.“
    „So sehen Sie aber nicht aus.“ Er runzelte die Stirn und beugte sich vor, um ihr die Haare aus dem Gesicht zu streichen. „Möchten Sie duschen?“
    Bei seiner Berührung flammte alles in ihr auf, aber sie zuckte nicht zusammen. Sie konnte es aushalten. Es hatte sie aus der Vision geholt und sie würde lernen, mit allem umzugehen, was die Dunkelheit in Schach hielt. „Ja. Aber werde ich nicht Sascha und Lucas aufwecken?“
    „Sie sind gar nicht hier.“
    „Wir sind allein?“ Plötzlich fühlte sie sich so verletzlich, und das war völlig ungewohnt.
    „Sie haben doch nicht geglaubt, ich würde unseren Rudelführer mit seiner Frau an einem Ort übernachten lassen, den eine Kardinalmediale kennt?“, schnaubte Vaughn. „Ihr Medialen habt genügend Möglichkeiten, etwas herauszufinden, selbst wenn man euch die Augen verbindet.“
    „Sie haben gedacht, ich würde andere hierherführen?“
    „Wäre zumindest eine Möglichkeit.“
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, hatte nicht erwartet, dass Sascha sie sitzen lassen würde. Obwohl

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