Jäger der Nacht (German Edition)
wieder wach zu werden. Doch der Traum folgte ihr. Ihre Lippen brannten. Ihr Körper explodierte vor Hitze. Eine noch stärkere Flamme hüllte sie ein, Haut, die noch heißer war als ihre, brannte in ihrem Nacken, ihren Wangen, harte männliche Muskeln an ihren Schenkeln.
Sie versuchte, Atem zu holen, aber etwas hatte von ihrem Mund Besitz ergriffen. Ihre Augenlider hoben sich flackernd. Goldverhangene Augen sahen sie an, animalisch, wil d … und doch beschützend. Vaughn gab ihre Lippen sekundenlang frei, damit sie Atem holen konnte, und presste dann wieder seinen Mund auf den ihren. Ihre Hand lag auf seiner Schulter, hielt sich fest, hielt ihn fest.
Ihrem Verstand schwindelte bei der Flut der Empfindungen, aber jene entsetzliche Dunkelheit wäre viel schrecklicher und in ihrem halb bewussten Zustand war sie sich nicht sicher, ob diese nicht zurückkehren würde, wenn sie sich aus der Flut löste. Deshalb hob sie die Arme, legte sie um den Nacken des gefährlichen männlichen Wesens in ihrem Bett und ließ ihren Körper mit dem seinen verschmelzen.
Wenn schon wahnsinnig, dann lieber in diesem Feuer verbrennen als jener grausamen, quälenden Dunkelheit anheimfallen. Die Frau in ihr wusste, dass die großen, starken Hände, die auf ihrem Rücken lagen und sie an sich pressten, ihr kein Leid antun würden. Dann schwemmte die riesige Woge der Empfindungen auch diese Gedanken fort und sie war nur noch Körper, nicht mehr Geist, nicht mehr Verstand.
Hinter ihren geschlossenen Augen spürte Vaughn Faiths völlige Hingabe. Die Katze hätte sich genommen, was ihr Eigentum war, aber der Mann wusste, dass ihn diese Selbstaufgabe nie befriedigen und er Faith nur verletzen würde. Sie gab sich ja nicht ihm hin. Sie benutzte ihn nur, um der Dunkelheit zu entkommen. Es machte ihm nichts aus, dass Faith ihn benutzte, aber er wollte, dass ihr bewusst war, an wen sie sich klammerte.
Er ließ ihre Lippen los und spürte zu seinem Vergnügen, dass sie ihre Nägel in seine Haut grub, damit er zu ihr zurückkehrte. „Faith.“
Ihre Augen blieben geschlossen und sie presste sich noch stärker an ihn.
„Faith!“ Er legte ein Knurren in diese Forderung, zeigte damit, wie schwer es ihm fiel, das Tier zurückzuhalten. Faith würde lernen müssen, damit umzugehen, aber noch nicht heute. Heute wollte er sie nur in Sicherheit bringen. „Mach die Augen auf!“
Sie schüttelte den Kopf, löste aber die Arme von seinem Hals und legte ihre Fäuste auf seine Brust.
Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Ich bin nicht nackt.“ Er nahm eine kleine Faust und legte sie auf seine Hüfte, wo sie die Faust löste und ein Strom sexuellen Begehrens durch seine Lenden schoss.
„Bist du wirklich?“
Unvermittelt und abrupt wurde ihm klar, wie tief sie sich nach innen zurückgezogen hatte, ehe er sie da herausholte. Er beugte sich vor und küsste sie in den Nacken. Sie zuckte zusammen und schlug endlich die Augen auf. Wild und lebendig zuckten silberne Blitze in den nachtschwarzen Tiefen.
11
„Was ist?“, fragte sie, als er den Blick nicht von ihr lösen konnte.
„Ich sehe Blitze.“
„Wi e … ?“ Sie schüttelte den Kopf, blieb aber auf seinem Schoß sitzen, und das genügte ihm. „Vielen Dank.“
„Gern geschehen.“
Sie sah ihn misstrauisch an. „Warum bist du so vernünftig?“
Weil die Katze sie gerne ärgerte. „Ich bin immer vernünftig.“
Erst Misstrauen, dann ungläubiges Staunen. „Du treibst Katzenspielchen mit mir.“
Er zuckte die Schultern, überrascht, wie schnell sie das mitbekommen hatte. „Ich bin eine Katze.“
„Da hast du recht.“ Dann tat Faith etwas, das ihn total überraschte. Sie richtete sich auf, atmete tief durch und küsste ihn ganz zart auf den Mund. „Danke. Allein wäre ich da nicht rausgekommen.“
Der reine Ärger stieg jetzt in ihm hoch. „Was zum Teufel hat dich geritten, überhaupt in so eine Vision einzusteigen?“
„Du weißt doch, dass ich sie nicht kontrollieren kann.“
Er war kurz davor, die Krallen auszufahren, zog Faith näher zu sich und starrte auf die Blitze in ihren Augen. „Dann lern das gefälligst.“
Faith blinzelte, unsicher, wie sie Vaughn in diesem Zustand begegnen sollte. Aber alles, was sie bisher über Raubtiere, über ihn, erfahren hatte, sagte ihr, dass sie diese Unsicherheit nicht zeigen durfte. „Es fällt mir schwer, etwas zu lernen, ohne Regeln dafür zu haben“, versuchte sie ihm klarzumachen. „Und wir V-Medialen haben dafür
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