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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sein Tier so nah an der Oberfläche saß. Er führte die beiden wieder auf sicheres Gebiet und beugte sich dann zu ihnen hinunter. „Ihr kennt die Regeln. Sie sollen euch schützen und die Frauen davor bewahren durchzudrehen.“
    Das war nicht übertrieben. Einige der Kapriolen, die sich die Jungen und die Jugendlichen in letzter Zeit geleistet hatten, hatten die Mütter des Rudels bereits an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht. „Wollt ihr, dass Sascha wegen euch noch vor Sorge verrückt wird?“
    Heftiges Schütteln der Katzenköpfchen.
    „Dann bleibt innerhalb der Grenzen.“ Er wusste, dass Sascha die beiden mit ihren geistigen Kräften finden konnte, aber das machte die Regeln nicht überflüssig.
    Eine kleine krallenbewehrte Pfote kratzte über seinen Arm. Eine zweite machte sich auf der anderen Seite zu schaffen. Vaughn lachte. „Genug jetzt. Wir müssen schnell Sascha berichten, dass es euch gut geht.“ Er verwandelte sich und kämpfte noch ein paar Minuten spielerisch mit ihnen, bevor er sie zu dem Baumhaus zurückbegleitete, aus dem sie ausgerückt waren. Sascha stand am Fuße des Baums.
    „Ich glaube, ich sollte euch zwei an die Leine nehmen“, sagte sie und hörte sich dabei sehr bestimmt und sehr medial an. „Habe ich euch nicht schon einmal gesagt, dass ich euch in Ratten verwandle, wenn ihr euch nicht benehmt?“
    Die beiden Jungen erstarrten.
    „Was meinst du, Vaughn?“
    Er nickte zustimmend. Julian sah ihn an, als wäre er ein Verräter, und Roman versuchte sich hinter einem Baum zu verstecken. Lachend zog Sascha ihn am Nackenfell hoch und küsste das pelzige Gesichtchen. Julian kam sofort angerannt und knurrte, damit sie ihn auch beachtete. Sie nahm ihn ebenfalls hoch und nickte Vaughn zu. „Danke, dass du das schreckliche Duo gefunden hast. Ich schwör dir, sobald ich ihnen den Rücken zukehre, sind sie verschwunden.“
    Er knurrte tief in der Kehle, damit sie wusste, dass er ihre Meinung teilte.
    „Ich überarbeite gerade mit Zara die Zeichnungen für eines der Häuser des neuen Bauvorhabens“, erzählte Sascha. Zara war eine nicht zum Rudel gehörige Designerin. „Offensichtlich sind die Wölfe unzufrieden.“ Vaughn knurrte ärgerlich und sie sagte: „Ja, ich weiß. Verfluchte Wölfe. Aber ihr seid doch alle gleich schlimm. Keiner von euch steht völlig hinter dem neuen Vertrag.“
    Julian und Roman wanden sich in ihren Armen und sie sah sie an. „Schon gut, schon gut. Wir werden in die Stadt fahren, um Lucas und Nate zu besuchen.“ Die Jungen wurden ganz aufgeregt, als sie ihren Vater Nate erwähnte. „Ich habe die Kleider für euch Bestien im Wagen.“
    Als Vaughn sich umdrehte, um zu gehen, fragte Sascha: „Wie geht es ihr?“
    Er schüttelte nur den Kopf. Faith war nicht d a – wo er sie doch brauchte. Und er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass er jemanden so sehr brauchte.
    Faith hatte gerade eine sehr teure Vorhersage für FireFly Industries gemacht, als ihre Kommunikationskonsole läutete. Sie nahm die Fernbedienung zur Hand, aber der Anruf wurde unterbrochen, bevor sie antworten konnte. Wahrscheinlich verwählt, dachte sie, zuckte mit den Schultern und erhob sich vom Sessel. „Ich gehe spazieren“, sagte sie zu dem gerade zuständigen M-Medialen. „Geben Sie den Wachen Bescheid, sie sollen sich fernhalten.“ Das sagte sie immer, wenn sie eine besonders starke Vision gehabt hatte. Ihre Sinne schienen danach auf einem höheren Niveau zu arbeiten. Irgendwann war es so weit gewesen, dass sie schließlich alles gehört hatte, sogar das Geplapper in den eigentlich abgeschirmten Gehirnen der Wachen.
    Doch heute spürte sie keineswegs die übliche Hypersensibilität, im Gegenteil, abgesehen von den Ereignissen der letzten Nacht, hatte sie alles unter Kontrolle. Sie wollte allein sein, um darüber nachzudenken, warum das so war. In ihrem knöchellangen Kleid trat sie hinaus in die kühle Luft des Nachmittags.
    Sie konnte die Wachen nicht sehen, wusste aber, dass es sie gab. Offensichtlich waren sie nicht einmal besonders aufmerksam – Vaughn konnte problemlos ein und aus gehen. Und sie hatte nicht das Geringste dagegen. Gestern Nacht hatte sie sich ihre Angst vor den dunklen Visionen eingestanden. Heute gestattete sie sich den Gedanken, dass sie Vaughn mochte; sie mochte seine Wildheit und sogar seine Gefährlichkeit. Doch stärkere Gefühle spürte sie nicht.
    Niemand bei den Gestaltwandlern konnte nachvollziehen, wie es war, wenn plötzlich von allen

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