Jäger der Nacht (German Edition)
Wächtern. „Wir kommen jetzt alleine klar.“
„Ich kann euch nicht mehr vertrauen“, antwortete Dorian entschieden.
Vaughn sah, welche Wirkung das auf Kit hatte – der Junge verehrte den blonden Wächter wie einen großen Bruder, man musste es ihm hoch anrechnen, dass er jetzt nur nickte und sagte: „Wir werden ihn zu Tammy bringen, das schwöre ich.“
„Ich will euch alle morgen beim Rudelkreis sehen. Die Frauen werden über eure Bestrafung entscheiden“, befahl Vaughn. Das war keine freundliche Geste. Die weiblichen Leoparden waren gnadenlos, wenn es um die Einhaltung von Regeln ging, denn sie wussten, dass ihre Kinder sich ohne diese Regeln umbringen würden.
Zuerst kam das Rudel.
Das war unumstößliches Gesetz.
Sie brauchten mehrere Stunden, bis sie den Schlamassel, den die Jugendlichen angerichtet hatten, wieder in Ordnung gebracht hatten. Dazu gehörte auch, die Eltern von Jase auf der Jagd ausfindig zu machen und zu informieren sowie die für die disziplinarischen Maßnahmen zuständigen Frauen in Kenntnis zu setzen. Es war fast fünf, als Vaughn endlich bei Faith ankam, und er fühlte sich so aufgeladen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, nicht zu ihr zu gehen. Aber nichts in der Welt würde ihn dazu bringen, noch länger zu warten.
Er wollte gerade auf einen Baum klettern, um über den äußeren Zaun zu springen, als er seine „Beute“ am äußeren Rand des Geländes witterte. Überrascht kauerte er sich hin. Der Geruch wurde stärker, und schließlich konnte Vaughn ihren Herzschlag und ihren Atem hören. Nur wenige Zentimeter vor ihm blieb sie stehen, und als er aus dem Schatten der Bäume auftauchte, sagte sie: „Ich bin so weit.“
Ihre unerwartete Bereitschaft beruhigte ihn, aber nur teilweise. Er führte sie tiefer in den Wald hinein, nahm dann außerhalb ihrer Sichtweite menschliche Gestalt an und schlüpfte in eine Jeans, die er aus einem seiner Verstecke gezogen hatte. Als er zurückkam, trat ein wachsamer Ausdruck in ihre Augen.
„Dein Blick ist mehr Katze als Mann.“
„Ich weiß.“
Sie kam näher. „Ich komme mit dir nach Hause.“
„Wie lange wirst du bleiben?“ Er würde sie dabehalten. Daran gab es nichts zu rütteln. Er wollte nur wissen, wie viel Überzeugungsarbeit er noch leisten musste.
Ihre Hand legte sich auf seine Brust. Kaum spürte er die sanfte Berührung, verlangte die Katze wütend nach mehr. „Für immer.“
Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet, aber instinktiv hob er ihre Hand an seinen Mund und küsste ihre Fingerspitzen. Sie entzog sich nicht und die Katze war’s zufrieden. Dann ließ er ihre Hand los und drehte ihr den Rücken zu. „Spring auf.“
Ein kurzes Zögern, dann legten sich ihre Hände auf seine Schultern. Als er die Hände unter ihre Oberschenkel schob, spürte er ihre Angst, ihre Verwirrung und ihre Sehnsucht. Aber als er sie hochhob, schlang sie ihre Beine um seine Taille und hielt sich fest.
Freudige Erwartung pulste in Vaughns Adern, während er durch den Wald lief, der allmählich in Dunkelheit versank – unter den Bäumen wurde es schneller Nacht. Kaum spürte er ihr Gewicht, trotz ihres Rucksacks und obwohl er lange laufen musste. Der Jaguar genoss es, sie in seinem Revier zu haben, in seiner Welt. Die Lösung aus dem Medialnetz konnte später geschehen, sobald sie dazu bereit war. Zuerst würde e r – endlich ! – von ihr Besitz ergreifen, sie wahrhaftig zu seiner Frau machen.
Vaughn lief mit ihr tief ins Territorium der DarkRiver-Leoparden hinein und dann in sein eigenes Revier, hielt erst an, als sie im Schlafzimmer seiner Höhle waren. Noch nie hatte er eine Frau hierhergebracht. Er setzte sie ab, damit sie sich strecken und alles ansehen konnte. Es hatte keine Eile mehr, sie war ja bei ihm.
Obwohl Faith versuchte, gefasst und beherrscht zu wirken, brachen Erstaunen und Begeisterung immer wieder durch. „Dein Zuhause ist unglaublich! Als wären wir ein Teil des Waldes.“
Er atmete immer noch stoßweise aus. „Möchtest du, dass ich dusche?“
Ihr Blick fiel auf den Wasserfall hinter ihm. „Wi e … ?“
„Ich habe beim Laufen geschwitzt.“ Der Abend war kühl gewesen, die Luft eher kalt, aber auf seiner Haut lag ein feiner Schweißfilm.
„Nein, nein, bleib, wie du bist.“
Ohne es zu merken, war er an sie herangetreten, hob die Hand und strich mit den Fingern sacht über ihre Lippen. „Ich würde dich am liebsten aufesse n … “
Ihre Augen weiteten sich und er spürte, wie Begierde
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