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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Wächter hatte alles unter Kontrolle, hatte dafür aber offensichtlich einige Kinnhaken verteilen müssen. Kits Lippe blutete und Cory schien einen gebrochenen Kiefer zu haben, die anderen hatten blaue Flecken und alle bis auf Dorian waren nackt – ein sicheres Zeichen dafür, dass sie Leoparden gewesen waren, als Dorian eingegriffen hatte.
    „Was ist passiert?“, fragte Vaughn und nahm menschliche Gestalt an.
    Dorian fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Kit hat beschlossen, Niki den Hof zu machen, aber Cory glaubte, nur er habe ein Recht dazu.“
    „Es ging um ein Mädchen?“ Vaughn konnte es kaum glauben, denn normalerweise ging den weiblichen Jugendlichen ihre Freiheit über alles.
    „Diese beiden Knallköpfe haben das zum Anlass genommen, ihre sogenannten ‚Rudel‘ aufeinanderzuhetzen, um herauszufinden, wer von ihnen das Alphatier ist.“ Dorian fing Vaughns Blick auf. Beide wussten, dass Kit die Witterung des späteren Rudelführers hatte. Der Junge war einfach schneller, schwerer zu verletzen und aggressiver als die anderen Jugendlichen. Aber bevor er sich nicht offiziell als Alphatier bewiesen hatte, war er ein Jugendlicher wie alle anderen.
    „Kit.“ Vaughn griff ihm in den Nacken und zog ihn hoch. „Was zum Teufel soll dieses Gerede von einem eigenen Rudel?“
    Der Junge rieb sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht. „Ach was, wir sind einfach nur Freunde unter sich.“
    Vaughn sagte nichts und sah ihn nur an. Junge Alphatiere brauchten eine starke Führung und strenge Disziplinarmaßnahmen, wenn sie vom Weg abkamen. Sie konnten sonst leicht bösartig werden. „Was spricht dagegen, wenn wir uns Rudel nennen?“ Kit ballte die Fäuste. „Das macht doch nichts.“
    „Cory?“ Vaughn sah den schlaksigen Jungen an, der an einem Baum lehnte. „Ist das auch deine Meinung?“
    Der Junge spuckte Blut auf den Boden. „Ja, klar.“
    Dorian verteilte ein paar Ohrfeigen an diejenigen, die wütend aufspringen wollten. „Bleibt sitzen, zum Teufel noch mal, oder ich breche euch alle Knochen.“
    Niemand widersprach. Dorian war zwar ein unentwickelter Leopard, aber er war ein Wächter – er brauchte nicht lange zu fackeln.
    Vaughn wandte seine Aufmerksamkeit wieder Kit zu. Ganz egal, was Cory dachte, die Jugendlichen orientierten sich an Kit. „Als Alphatier deines Rudels bist du sicher bereit, deine Autorität gegen mich zu verteidigen.“
    Die Arroganz verschwand aus Kits Augen. „Wie bitte?“
    „Du willst ein eigenes Rudel führen? In Ordnung. Aber dann gehörst du nicht mehr zu den DarkRiver-Leoparden.“ Grausam, aber wahr. „Wir haben keine Vereinbarungen mit euch, das heißt, ihr habt ein Gesetz gebrochen. Ich kann euch töten, weil ihr in unserem Revier seid.“
    Kit wischte sich erneut das Blut aus dem Gesicht. „Wir wollen uns doch nicht vom DarkRiver-Rudel trennen.“ Er war jetzt etwas blass um die Nase.
    „Es gibt nur ein Rudel. Und keiner von euch beiden ist das Alphatier.“ Vaughn achtete darauf, jedem Jugendlichen auf der Lichtung in die Augen zu sehen. Ein paar Köpfe senkten sich. „Falls ihr irgendwann Lucas herausfordert, werde ich euch respektieren. Bis dahin seid ihr für mich ein jämmerlicher Haufen, der unsere Verteidigung schwächt, weil er zwei Wächter von ihren Pflichten abhält.“
    Verletzter Stolz zeigte sich auf mehr als einem Gesicht, aber nur Kit sagte etwas: „Wir haben nicht um eure Einmischung gebeten.“
    Vaughn gefiel, dass der Junge so viel Rückgrat zeigte, aber er würde ihm deshalb nicht mehr Raum geben, denn ihm war bei seiner Ankunft etwas aufgefallen. Er sah Dorian an. Der jüngere Wächter zog einen bewusstlosen Jugendlichen hinter einem Baum hervor und legte ihn Kit vor die Füße. „Das warst du.“
    Die Brust des Verletzten war aufgerissen. Ein Mensch wäre bereits tot gewesen. Auch ohne die Wunde am Kopf. „Hättet ihr auch ohne Dorians Einmischung aufgehört?“ Vaughns Frage klang scharf wie ein Peitschenschlag.
    Kit schluckte. „Scheiße, Mann, hab ich gar nicht mitgekriegt – kommt Jase wieder in Ordnung?“ Plötzlich war er wieder ein Kind und nicht die Spur das künftige Alphatier.
    Vaughn ließ von dem Jungen ab.
    Dorian beantwortete die Frage. „Tamsyn ist gerade auf dem Rückweg von den Wölfen. Kannst du Jase zu ihr bringen, ohne ihn umzubringen?“
    Kit nickte. „Klar.“
    „Ich helfe dir.“ Cory stand auf und hielt sich mit der Hand den Kiefer.
    Die beiden Jungen sahen sich an und blickten dann zu den

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