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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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linke Hand.
    Pak hatte sie nie betrogen. Dee hob den Becher an ihre Lippen, und eine süße, aromatische Flüssigkeit glitt über ihre Zunge und ihre ausgedorrte Kehle hinab. Gott, war das gut!
    Mehr.
    Gierig, verzweifelt leerte sie den Becher in drei Schlucken. »Mehr!« Der Geschmack lag noch auf ihrer Zunge. Pak hatte ihr das hier vorenthalten. So etwas Köstliches hatte er ihr noch nie gegeben.
    »Vielleicht müssen wir ihr den ganzen Beutel geben.« Judes Stimme, tief und kräftig, dabei schien er zu flüstern.
    Ihr Blick huschte zu ihm, und sie bemerkte, dass er einen dieser Plastikbeutel hielt, wie man sie an Infusionsständern in Krankenhäusern sieht, nur – in dem hier war eine rote Flüssigkeit. Nein. Blut.
    Ihr den ganzen Beutel geben.
    Dee leckte sich die Lippen, und der Becher fiel scheppernd auf den Boden.
    Dann übergab sie sich, weil ihr klar wurde, was sie ihr gerade gereicht hatten. Und was sie bereitwillig trank.
    »Scheiße! Bringt Handtücher!«, schrie jemand irgendwo. »Es ist alles okay, Dee«, sagte Pak, der sie immer noch beschwichtigen wollte.
    Nein, es war nicht alles okay. Ihr Kopf fiel nach hinten, während ihre Zunge über ihre Zähne strich und zu scharfkantige Eckzähne erfühlte.
    Nein, Gott, nein! »Pak?«
    Jude kam auf sie zu, die verfluchte Vampirnahrung in der Hand, und Dee erschauderte. Sie riss beide Hände in die Höhe. Ihre kurzen Fingernägel verwandelten sich in Krallen. »Was hat er mit mir gemacht?«
    Simon.
    Der Vampir, der sie in ihren letzten Momenten gehalten hatte. Der Liebhaber, dem sie blöderweise vertraute. »Was hat er gemacht?« Aber das wusste sie schon. Ja, sie wusste es verdammt gut.
    Jude nahm seine Hand herunter. »Er hat gesagt, dass er gar nichts getan hat.«
    »Guck mich doch an!«, kreischte sie, während die Stimmen in ihrem Kopf hallten und unzählige Gerüche auf sie einstürmten. »Ich bin nicht mehr menschlich! Der Mistkerl hat mich gewandelt.« Ich bin zu dem geworden, was ich am meisten hasse.
    »Dee.« Pak, der sie beruhigen wollte. Aber wie sollte sie sich beruhigen?
    Das Blut, so nahe. Sie wollte mehr.
    Nein, nein, ihr würde wieder speiübel.
    Blut.
    Sie blickte auf Judes Hals, auf die Stelle, an der sein Puls unter der Haut schlug. Frisches Blut wäre besser. Viel besser.
    Er runzelte die Stirn. »Wieso siehst du mich an, als wäre ich dein Essen, Jägerin? Beherrsch dich, ja? Reiß dich zusammen!«
    Sie hielt sich eine Hand vor den Mund. Vor lauter Hunger krümmte sie sich beinahe. Ein Vampir. Genau wie die Schweine, die ihre Familie abgeschlachtet hatten. Nein. Das nie. Nie. »Bleib weg von mir«, knurrte sie, ohne ihn anzusehen. Das konnte sie nicht, weil er sie zu sehr reizte.
    »Du musst mehr trinken«, sagte Pak mit seidenweicher Stimme. Der ruhige, verlässliche Pak, der sich benahm, als wäre nichts. Als hätte sich ihre Welt nicht eben dank eines attraktiven, verlogenen Vampirs, der sie vom ersten Moment an hinters Licht geführt hatte, in eine Hölle verwandelt. »Der erste Hunger kann manchmal zu stark sein, und ich darf nicht zulassen, dass du jemanden angreifst, Dee. Du musst trinken.«
    Sie streckte die Hand aus. Ein neuer Becher wurde ihr gereicht. Sie schlang das Blut herunter. Behalte es drinnen.
    Ich trinke Blut! Wieder wurde ihr übel. Der Rest Mensch in ihr wehrte sich gegen das, was sie geworden war.
    Leer. Sie gab Pak den Becher, der ihn beinahe sofort wieder füllte.
    Dee schluckte die dunkle Flüssigkeit. Behalte es drinnen.
    Wieder.
    Wieder.
    Dee trank mit geschlossenen Augen. Ihre Wangen waren nass, aber das kümmerte sie nicht. Sie hatte noch nie vor den anderen Jägern geweint. Sie weinte nicht. Doch dies hier war anders. Dies war die Hölle.
    Ihre Zähne taten weh. Ihr Magen verkrampfte sich. Sie trank weiter. Trank, bis die fiese Gier in ihr abklang, bis sie atmen konnte, ohne ihre Zähne in Judes Hals graben zu wollen.
    Bis sich das Monster in ihr beruhigte.
    »Das reicht«, sagte Pak und nahm ihr den Becher ab. Dee wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen. Dämliche Tränen! Was nutzte ihr das Geflenne? Verwundert blickte sie auf ihre Hand. Moment, war das Blut? Weinte sie blutige Tränen?
    Dee hob den Kopf. »Wo ist Zane?« Sie war nicht blöd. Immerhin verdiente sie ihren Lebensunterhalt damit, Vampire zu jagen. Folglich hatte sie gewusst, dass dieser Tag kommen könnte, wahrscheinlich früher oder später kommen würde . Und sie hatte sich nach allen Seiten abgesichert, damit sie sich nicht in

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