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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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, dass er nicht weggegangen war.«
    Er war geradewegs in die Flammen marschiert, um seinen Bruder zu retten. Hatte sein Leben riskiert.
    Und trotzdem kam Brian in dem Feuer um.
    Ian war nicht gestorben. Nicht ganz.
    »In jener Nacht habe ich den Tod gesehen.« Er wandte sich ab, so dass nur noch seine unversehrte Gesichtshälfte zu sehen war. »Ich sehe ihn jetzt wieder. Er ist bei dir. Nahe bei dir.«
    Das war nicht der Tipp, den sie sich erhofft hatte.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. »Keine Angst, Sandra Dee. Du wirst nicht allein sein. Ich bin bei dir. In jeder Minute.«
    Sie wich kopfschüttelnd zurück. »Ich sterbe heute Nacht nicht.«
    Aber das Lächeln blieb. »Doch, das werden wir beide«, flüsterte er. »Ich habe letzte Nacht von uns geträumt. Süße, schöne Träume voller Blut und Schreien.«
    Ein Schrei durchschnitt die nächtliche Stille, und Dee stürmte zur Seitengasse, Simons Namen auf ihren Lippen.
    Ich sterbe heute Nacht nicht.
    Simon packte den Vampir und schleuderte ihn an die Mauer. Der Blutgeruch flutete seine Sinne, und der Hunger, gegen den er mit aller Macht kämpfte, stieg an die Oberfläche.
    Schwach. Ich muss mich nur noch einmal nähren.
    Nein! Nicht mit Dee in unmittelbarer Nähe.
    Er warf einen Seitenblick auf die schreiende Frau. Blut lief ihr den Hals hinab. »Verschwinde von hier«, knurrte er. Wenn sie halbwegs bei Verstand war, würde sie schon loslaufen.
    Er öffnete den Mund und zeigte seine eigenen Reißzähne. »Weg hier!«
    Doch bei dem Anblick schrie die Rothaarige nur noch lauter.
    Und ein anderer Vampir fiel ihn an.
    Dee rannte schnell. Ihr Herz wummerte gegen ihre Rippen. Sie entdeckte Simon, der mit einem anderen Mann kämpfte. Beide wälzten sich auf dem Boden, als …
    Simons Angreifer den Mund aufriss und seine Reißzähne in Simons Schulter schlug.
    »Nein!« Der Schrei kam von ihr.
    Simon warf den Vampir von sich, so dass der Kerl gute drei Meter durch die Luft flog. Was? Wie in aller Welt hatte er das gemacht?
    Irgendeine Frau heulte ununterbrochen vor sich hin, dass es in Dees Ohren schrillte. Die Schreiende kauerte neben einem Müllcontainer.
    Der Vampir stand wieder auf. »Du denkst, du kannst mich angreifen? Chase, ich reiß dir dein beschissenes Herz raus!«
    Simon stürzte sich wieder auf den Kerl und warf ihn zu Boden. »Einen Teufel wirst du!«
    Und dann vergrub er seine Zähne im Hals des Vampirs.
    Vergrub seine Reißzähne im Hals des Vampirs.
    Dee erstarrte. Jeder Muskel in ihrem Leib verhärtete sich. Nein, gütiger Gott, nein, das durfte nicht wahr sein!
    Das Heulen brach ab, und die plötzliche Stille war erdrückend. Dee zog ihren Pflock. Dass ihre Handflächen schweißnass waren, bemerkte sie erst, als ihr die Waffe beinahe entglitt. »Simon?«
    Er ließ den Vampir los und drehte sich zu ihr. Blut tropfte aus seinem Mund.
    Sie hatte sich schon gefragt, ob er rein menschlich war, und gedacht, dass er ein Hybride sein könnte. Oder ein Dämon. Vielleicht ein Gestaltwandler.
    Am ehesten neigte sie zu der Annahme, dass er ein Zauberer war, wie Pak.
    Aber niemals wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass er ein Vampir war.
    Das durfte nicht sein. Nicht er.
    Er leckte sich die Lippen. Leckte das Blut ab.
    »Du bist ein beschissener Vampir.« Was hatte Ian gesagt? Mist, verdammter! Er sagte, er ist bei dir. Nahe bei dir.
    Simon war von Anfang an in ihrer Nähe gewesen, hatte sich in ihr Leben gedrängt. Er war ihr viel zu nahe gekommen.
    Die perfekte Falle.
    Sie hatte ihm vertraut. Vampir. Nein, nein …
    »Ganz ruhig.« Simon hob beide Hände. »Ich bin auf deiner Seite, Dee.«
    Nein, war er nicht. Er kannte den Vampir, den er gerade angegriffen hatte. »Du hast mich reingelegt.«
    »Nein, ich schwöre dir, ich habe versucht, dir zu helfen.«
    Zigaretten und alter Rauch brannten in ihrer Nase. Ian hatte sich zu ihnen gesellt. »Es wird Zeit«, rief er, und Dee blickte sich zu ihm um. Der dämliche, irre Ian. Er war wahnsinnig, seit er und Brian sich vor Jahren einen miesen Schuss gesetzt hat-ten.
    »Es wird Zeit, Schlampe«, fauchte eine andere Stimme, und Dee drehte sich nach links. Die Frau – die in dem hautengen Kleid und den High Heels, die Frau mit dem blutigen Hals und dem wahnsinnigen, zitternden Lächeln auf den Lippen – diese Irre stürzte sich auf Dee.
    Und rammte ihr ein Messer in die Brust.
    » Nein!«
    Dees Knie gaben nach, und sie fiel unsanft zu Boden. Die blutbefleckte Kuh sah blöde grinsend auf sie hinab.

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