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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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wissen.«
    »Dafür wird gesorgt«, antwortete Dietrich. »Man hat jemanden beauftragt -«
    »Wen, Dietrich? Ist ein Archäologe dabei?«
    »Das nicht -«
    »Schläger, Dietrich? Einige von Ihren harten Burschen?«
    »Professionals.«
    »Ah, aber keine Archäologen-Professionals. Woher wollen sie wissen, ob sie den Knauf gefunden haben? Woher wollen sie wissen, daß er keine Fälschung ist?«
    Dietrich lächelte.
    »Das Geheimnis liegt darin, zu wissen, wo man suchen muß, Belloq. Es kommt nicht allein darauf an, zu wissen, was man sucht.«
    »Ein Mann wie Ravenwood läßt sich nicht ohne weiteres zwingen«, sagte Belloq.
    »Habe ich von Zwang gesprochen?«
    »Das war gar nicht nötig«, gab Belloq zurück. »Ich sehe die Notwendigkeit ein, und das genügt. Ich glaube, Sie werden auf gewissen Gebieten feststellen, daß ich nicht zimperlich bin. Ganz im Gegenteil, wenn ich so sagen darf.«
    Dietrich nickte. Wieder näherten sich Schritte der Tür. Diesmal wurde sie geöffnet. Ein Adjutant in Uniform, in dem Schwarz, das Dietrich so verabscheute, kam herein. Er sagte nichts, sondern zeigte nur mit einer Kopfbewegung an, man möge ihm folgen.
    Belloq ging zur Tür. Das Innerste des Schreins, dachte er. Das Allerheiligste des kleinen Anstreichers, der davon träumt, der Geist und Beweger der Geschichte zu sein, ohne die Wahrheit erkennen zu können. Was Belloq an der Geschichte interessierte, das einzige, was Sinn ergab, lag in der Wüste von Ägypten vergraben. Mit Glück, dachte Belloq. Mit ein bißchen oder auch sehr viel Glück.
    Er ließ Dietrich vorangehen. Ein nervöser Mann, ging es Belloq durch den Kopf, das Gesicht so bleich, als gehe jemand seiner Einrichtung entgegen, um ein Mindestmaß an Würde bemüht. Der Gedanke belustigte den Franzosen.

Nepal
    Die DC 3 überflog die weißen Berghänge, schwebte ab und zu durch Nebelwände, durch dichte Haufenwolken.
    Die Gipfel der Bergkette waren zumeist unsichtbar, verborgen in den eisigen Wolken, in Gewölk, das regungslos und undurchdringlich erschien, ganz so, als könnte kein Winterwind, kein Sturm sie vertreiben.
    Umwege, dachte Indy, während er zum Fenster hinausstarrte, weite Umwege: durch die Vereinigten Staaten nach San Francisco, dann mit dem China Clipper von Pan Am nach vielen Zwischenlandungen das erste Hauptziel erreicht: Hongkong. Mit einem alten Flugzeug weiter nach Schanghai, und schließlich mit der alten Mühle hier weiter nach Katmandu.
    Indy fröstelte unwillkürlich, als er sich die eisige Trostlosigkeit des Himalaya vorstellte. Die ungeheuren Gipfel, die unerforschten Schluchten und Täler, der Schnee, der alles meterhoch bedeckte. Eine Umwelt, die sich der Vorstellung eigentlich entzog, und trotzdem gab es hier Leben, Menschen existierten, arbeiteten, liebten. Er klappte das Buch zu, in dem er gelesen hatte - das Tagebuch von Abner Ravenwood - und ließ den Blick durch das Innere der Maschine gleiten. Er steckte die Hand in die Innentasche seiner Jacke und betastete das Bündel Geldscheine, das Marcus Brody einen ›Vorschuß des amerikanischen Militärs‹ genannt hatte. Er besaß mehr als fünftausend Dollar, das er inzwischen als ›Nachdrucks‹-Geld sah, falls Abner Ravenwood seine Einstellung ihm gegenüber nicht geändert hatte. Ein bißchen Bestechung. Der alte Mann würde Geld sicherlich brauchen können, weil er, wie Indy wußte, seit Jahren keinen Lehrstuhl mehr innehatte. Er würde die große Geißel jeder akademischen Disziplin kennengelernt haben - die qualvolle Suche nach der Finanzierung. Die Bettelschale, mit der man unaufhörlich rasseln mußte. Fünftausend sind mehr Geld, als ich jemals bei mir getragen habe, dachte Indy. Eigentlich ein kleines Vermögen. Er fühlte sich ganz und gar nicht wohl damit. Geld hatte ihm nie etwas bedeutet, und er hatte es so rasch ausgegeben, wie es verdient worden war.
    Er schloß eine Zeitlang die Augen und fragte sich, ob er Marion noch bei ihrem Vater finden würde. Nein, dafür sprach nicht viel. Sie war erwachsen, sie würde fortgezogen sein, vielleicht sogar geheiratet haben, in den Staaten. Aber was, wenn sie doch noch bei ihrem Vater war? Was dann? Der Gedanke genügte, um ihn davor zurückschrecken zu lassen, Ravenwood in die Augen zu sehen.
    Aber all die Jahre. Inzwischen mußte sich doch vieles geändert haben.
    Vielleicht auch nicht, nicht bei jemandem, der so einseitig dachte wie Abner. Voreingenommen war voreingenommen - und wenn ein Kollege eine Liebesaffäre mit der eigenen

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