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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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vom Rauch der Explosion, und Marion, unter dem Ruß aschfahl, sah völlig erschöpft aus.
    »Du hast dir aber Zeit gelassen«, klagte sie.
    »Ich hab' dich herausgeholt, ja?«
    »Im letztmöglichen Augenblick«, sagte sie. »Warum wartest du immer so lange?«
    Er warf ihr einen Blick zu, fuhr mit seinen Fingerspitzen über ihr Gesicht, starrte auf den Ruß an den Fingern, drehte den Kopf und blickte zum Lastwagen hinüber. »Sie bringen die Lade fort, und das ist das einzige, was im Augenblick wichtig ist.«
    Eine Gruppe von Arabern lief vorbei. Unter ihnen entdeckte Indy zu seiner Freude und Überraschung Sallah. Er streckte den Fuß aus. Sallah stolperte darüber, fiel hin und raffte sich mit strahlender Miene wieder auf.
    »Indy! Marion! Ich dachte schon, wir hätten uns zum letztenmal gesehen.«
    »Gleichfalls«, sagte Indy. »Was ist passiert?«
    »Sie achten kaum auf die Araber«, berichtete Sallah. »Sie halten uns für Dummköpfe, für ahnungslose Narren - außerdem können sie uns kaum voneinander unterscheiden. Ich bin entwischt, aber sie haben ohnehin nicht gut aufgepaßt.« Er sank keuchend hinter die Fässer. »Ich nehme an, die Explosion ist Ihnen zu verdanken.«
    »Richtig.«
    »Sie wissen nicht, daß man die Lade mit dem Lastwagen nach Kairo bringen will?«
    »Nach Kairo?«
    »Und von dort aus wohl nach Berlin.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Indy. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Belloq die Lade nach Berlin gelangen läßt, bevor er hineingeschaut hat.«
    Ein offener Wagen hielt neben dem Lastauto. Belloq und Dietrich stiegen zusammen mit einem Fahrer und einem Bewaffneten ein. Füße knirschten durch den Sand; zehn oder noch mehr Soldaten mit Karabinern stiegen hinten zu der Lade auf das Fahrzeug.
    »Aussichtslos«, sagte Marion.
    Indy antwortete nicht. Paß genau auf, ermahnte er sich. Paß auf und konzentrier dich. Denk nach. Ein zweites Geländefahrzeug ohne Verdeck erschien. Hinten war ein Maschinengewehr montiert, an dem ein MG-Schütze saß. Am Steuer saß Gobler, neben ihm Arnold Toht.
    Marion zog heftig den Atem ein, als sie Toht erkannte.
    »Ein Ungeheuer«, sagte sie.
    »Das sind sie alle«, gab Sallah zurück.
    »Ungeheuer oder nicht, es sieht mit jedem Augenblick hoffnungsloser aus«, erklärte sie tonlos.
    Maschinengewehr, Soldaten, dachte Indy. Vielleicht ließ sich doch etwas machen. Vielleicht brauchte er nicht daran zu glauben daß es hoffnungslos war. Er sah zu, als die Kolonne sich in Bewegung setzte und durch die Sanddünen fuhr.
    »Ich folge ihnen«, sagte er.
    »Wie denn?« fragte Marion. »Kannst du so schnell laufen?«
    »Ich habe eine bessere Idee.« Indy stand auf. »Ihr zwei seht zu, daß ihr so schnell wie möglich nach Kairo zurückkommt und ein Transportmittel nach England beschafft - egal was, ein Schiff, ein Flugzeug, ganz egal.«
    »Warum England?« fragte Marion.
    »Da gibt es keine Sprachhindernisse und keine Nazis«, gab Indy zurück. Er sah Sallah an. »Wo können wir uns in Kairo treffen?«
    Sallah überlegte. »In Omars Werkstatt, wo sein Lastwagen steht. Kennen Sie den Platz der Schlangen?«
    »Grausig«, sagte Indy. »Aber diese Adresse werde ich wohl nicht so leicht vergessen, wie?«
    »In der Altstadt«, sagte Sallah.
    »Ich werde da sein.«
    Marion stand auf. »Woher weiß ich, daß du da unversehrt ankommst?«
    »Verlaß dich auf mich.« Er küßte sie, als sie nach seinem Arm griff.
    »Ich möchte wissen, ob eine Zeit kommen wird, in der du mich nicht mehr verläßt«, sagte sie.
    Er huschte davon und schlängelte sich zwischen den Fässern hindurch.
    »Wir können mit meinem Lastwagen fahren«, sagte Sallah zu Marion, als Jones verschwunden war. »Das geht langsam, aber es ist sicher.«
    Marion starrte ins Leere. Was war es, das sie an Indy so anzog? Er war nicht gerade ein zärtlicher Liebhaber, wenn man überhaupt einen Liebhaber nennen konnte. Er tauchte schlagartig in ihrem Leben auf und verschwand wieder. Was, zum Teufel, war das? Manche Dinge kann man einfach nicht ergründen, dachte sie. Manchmal will man es auch gar nicht.
    Indy hatte die Hengste gesehen, die zwischen der Landebahn und der Ausgrabungsstätte angepflockt waren.
    Zwei von den Pferden, ein weißer Araber und ein Rappe, wurden durch ein Sonnensegel vor der ärgsten Sonnenstrahlung geschützt. Als er Marion und Sallah zurückgelassen hatte, lief er auf die Stelle zu in der Hoffnung, daß die Pferde noch da waren. Sie waren es. Ein Glück, dachte er.
    Vorsichtig ging er auf

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