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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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eindrang und ihre Erinnerungen sah.
    Laura stand vor ihr, dünn und zitternd.
    Wo war Zane? »Keinen Schritt weiter.«
    Die junge Frau erstarrte.
    »Was passiert, wenn sie mir das Feuer wegnimmt? Wo bleibt es?«, fragte Jana.
    Beth antwortete nicht, und Laura sagte kein Wort. Ihre Augen hinter den Brillengläsern waren riesig, und ihre Haut war kalkweiß.
    Sirenen heulten los, ein schrilles, durchdringendes Alarmsignal, bei dem Beth zusammenfuhr und fluchte. »Blöde Kuh! Wieso hat sie nicht gemacht, was sie sollte?«
    Was?
    Schritte donnerten draußen.
    Beths Gesicht wurde hart. Sie hob die Hand und wies mit zwei Fingern auf Jana. »Der Dämon stirbt. Wenn er uns nicht helfen will, vernichten wir ihn! Aber zuerst …«
    In diesem Moment stürmten Wachen herein. »Zuerst nehmen wir dir dein Feuer. Wir nehmen es, und wir sorgen dafür, dass von dir nur noch ein verkohlter Leichnam übrig bleibt.«
    Das war die Beth, die Jana kannte und hasste. »Nur zu.« Jana konzentrierte sich auf ihre Energie. »Wenn du glaubst, dass du stärker bist als ich, mach schon.« Eine Feuerlinie erschien zwischen ihnen. Mehr. Sie brauchte mehr. »Sehen wir mal, ob dir mein Feuer immer noch so gut gefällt.«
    »Erschießt sie!«, schrie Beth die Wachen an. »Nicht in den Kopf oder das Herz, aber schießt! Los!«
    Kugeln pfiffen durch die Luft, während die Flammen höher stiegen.
    Laura stolperte nach vorn, kippte gefährlich nahe an die Flammen. Jana sprang auf sie zu, und dann streiften Lauras Finger ihren Arm.
    Ein stechender Schmerz durchfuhr sie, brennend heiß.
    Schreiend fiel Jana zu Boden.
    Beths Lachen hallte über sie hinweg. »Gib’s mir! Gib schon her!«
    Etwas riss an Janas Eingeweiden, krallte sich in ihr Innerstes wie glühende Krallen, die in ihr gruben. Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Zane!«
    »Der kann dir nicht helfen. Und das will er auch nicht.«
    Mühsam stützte sie sich mit den Händen auf, hob den Kopf. Diese Flammen …
    Laura starrte sie mit großen Augen an, ihre Hand von Beths umklammert. »Gib’s mir!«
    Rauch quoll aus Lauras Nasenlöchern, ihrem Mund und ihren Augen.
    »Gib es mir!«
    Jana wollte etwas sagen, doch ihr tropfte nur Blut von den Lippen und tropfte auf den Boden.
    Lauras bleiche Haut rötete sich, und Beth lachte. Ja, sie lachte, als sie die Kraft übernahm.
    In dem Augenblick, in dem das Feuer anschwoll, ließ Beth das Mädchen los. Laura schrie.
    Genau wie Jana. Sie schrie nach Zane, weil sie wusste, dass Beth ihn angreifen würde, und sie konnte nichts tun, um sie aufzuhalten …
    »Raus!«, befahl sie Zane. Ihre Schläfen pochten, und er hatte genug gesehen, zudem sie nicht sicher war, dass er ihr jetzt glaubte.
    Zane atmete einmal tief durch und streckte die Arme nach ihr aus. Als wollte sie jetzt von ihm angefasst werden! »Ich bin nicht diejenige, die Probleme damit hat, anderen zu vertrauen. Ich habe mich nie von dir abgewandt, nie. Verdammt, deinetwegen bin ich sogar in das brennende Haus gelaufen, als ich die Chance hatte, zu fliehen! Und auch hinterher bin ich nicht geflohen, sondern zu dir gekommen.«
    »Warum?«
    »Weil ich bescheuert bin.« Sie griff nach der Tür.
    »Jana!«
    Ihre Finger umschlossen den Knauf. »Du bist mir nicht egal, Dämon.« Sie schämte sich, zuzugeben, dass sie sich so schnell verlieben konnte. Eigentlich hatte es gleich am ersten Tag begonnen, als er sie aus dem brennenden Haus in der Francis Street holte. Seitdem hatte sie gedacht, auf ihn könnte sie zählen.
    Weil er einer von den Guten war. Wie naiv von ihr! Im Innern war er auch bloß ein Wolf, nein, ein Dämon.
    Jana riss die Tür auf und lief hinaus. Die kühle Nachtluft kniff ihr in Gesicht und Arme und kroch ihr geradewegs in die Kleidung. Bevor sie halb über den Parkplatz war, bibberte sie bereits vor Kälte.
    »Ich lasse dich nicht gehen, Jana!« Seine lauten, verärgerten Worte drangen mühelos bis zu ihr. Oder klangen sie verzweifelt? Nein, ganz gewiss nicht. Zane konnte gar nicht verzweifelt sein.
    Leider waren es exakt die Worte, die sie unbedingt hören wollte und die sie zugleich wütend machten. Sie drehte sich zu ihm um. »Das entscheidest du nicht! Ich mache, was ich will, das habe ich immer und werde ich auch in Zukunft. Und jetzt verlasse ich dich.«
    Er kam nicht zu ihr gerannt. Lief nicht los, sondern schritt gelassen auf sie zu, als wäre sie eine Beute, die er in die Enge getrieben hatte. Falls er das glaubte, irrte er.
    In seinem Blick spiegelten sich Gefühle, doch sie

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