Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)
gesehen, Catalina?«, fragte Zane.
»Logan wurde gepfählt. Ich meine, er wird gepfählt werden.«
Der Vampir, der Jana als seinen Snack betrachtet hatte? Sollte sie wirklich kümmern, was mit ihm geschah?
»Uns bleibt nicht viel Zeit«, flüsterte Catalina. »Der Mörder kommt näher.«
Zanes Arme waren stark und ruhig. Sein Duft umgab Jana. »Hast du gesehen, wer kommt?« Seine Worte vibrierten durch ihren Leib.
Catalina schüttelte den Kopf. »Ich bin zu schwach. Das sind wir alle.« Der letzte Satz richtete sich nicht an Zane. Catalina wusste zu viel. »Sie haben uns geschwächt, und nun sind wir für sie nichts als Jagdbeute. Das war es, was sie wollten, dass wir diejenigen sind, die gejagt werden.«
»Seid ihr nicht«, sagte Jude. »Ich bin nicht schwach, und Zane ist es auch nicht. Wir …«
»Ist er nicht?«, fragte Catalina, die Jana mit ihren Blicken fast durchbohrte. »Ich habe gesehen, was passiert ist, als Logan dich biss. Seine dunkle Seite hätte beinahe übernommen. Ist dir klar, was passiert, wenn Zane die Kontrolle verliert?«
»Mann, das reicht jetzt!«, donnerte Zane. Er hielt Jana nach wie vor fest, doch sie spürte, wie sich etwas in ihrer Brust verhärtete. »Ich verliere die Kontrolle nicht, und keiner wird sterben. Keiner!«
Das klang wie ein Schwur.
Catalina drängte sich an ihnen vorbei. »Ich hoffe, du behältst Recht, auch wenn ich fürchte, dass du dich irrst.«
»Folgt ihr«, befahl Zane.
Auf Judes Nicken hin ergänzte er: »Sie läuft nicht wieder weg, und sie stirbt nicht.«
Jude strich sanft über Erins Wange. »Pass auf dich auf«, hörte Jana die Staatsanwältin flüstern.
Dann gab Jude Erin einen zarten Kuss und eilte der Hexe nach.
Zanes Atem strich über Janas Gesicht, als er ihr zuraunte. »Auf meiner Veranda liegt ein Toter.«
Als sie Luft holte, schien die in ihrer Lunge zu kochen. Marcus hatte nicht verdient, so zu sterben. Er hätte endlich frei sein sollen.
»Tony, schick ein paar von deinen Männern hin, damit sie sich mit Night Watch am Tatort umsehen. Aber möglichst welche, die Bescheid wissen.«
Tony bejahte stumm und machte sich ebenfalls auf den Weg.
»Ich rufe meinen Boss an«, sagte Erin, die sich das Haar nach hinten strich. »Jemand sollte ihm erklären, dass Night Watch in dieser Sache die Leitung übernimmt.«
»Danke, Erin.«
Sie blieb neben Zane und Jana stehen und sagte zu Jana: »Es ist egal, was andere über dich denken oder ob sie dich für einen Freak oder ein Monster halten. Sie kennen dich nicht.« Ein zartes Lächeln trat auf Erins Züge. »Sie kennen uns nicht.«
Und mit diesen Worten ging sie.
»Lass uns auch von hier verschwinden«, bat Jana Zane. Ihr behagte der Geruch nicht, von den Leichen ganz zu schweigen.
Zane hatte einen Arm fest um sie gelegt, als er sie aus der Leichenhalle führte. Eilig gingen sie den Korridor entlang und die Treppe hinauf.
Im Treppenhaus allerdings drängte er sie auf einmal an die Wand und sah sie prüfend an. »Irgendwas verschweigst du mir.«
Jana schluckte. Komisch, dass seine schwarzen Augen ihr keine Angst machten. Dabei sollten Dämonenaugen das eigentlich, dennoch fand Jana sie sexy.
So sehr, dass sie weiche Knie bekam und erregt wurde.
Er klatschte seine Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes gegen die Wand. »Was erzählst du mir nicht? Findest du nicht, dass du mir langsam mal vertrauen könntest? Ich falle dir nicht in den Rücken!«
Ihr stockte der Atem. »Ich vertraue dir ja«, gestand sie. Noch nie hatte sie jemandem vollkommen vertraut; den Leuten bei Perseus nicht, was sich als klug erwiesen hatte, vor allem aber der Handvoll Liebhaber oder sogenannter Freunde nicht.
»Nein, du wartest ab und beobachtest mich. Denkst du, dass ich dich reinlege?« Er schüttelte den Kopf, und sie bemerkte, dass sein Wangenmuskel zuckte. »Was muss ich tun? Wie kann ich dir beweisen, dass du mir trauen kannst?«
Er musste überhaupt nichts tun. »Beth bot mir einen Deal an.« Diesen Teil hatte sie ihm bereits erzählt, aber nun war es Zeit für die ganze Geschichte. »Wenn ich gehe und dich dalasse, kriege ich mein Leben zurück.«
»Und wie sollte das funktionieren?«
»Sie sagte, dass sie mir das Feuer nehmen kann. Die Hexe hatte Recht, Laura war übersinnlich begabt. Sie brauchte mich bloß zu berühren, um mir mein Feuer wegzunehmen.« Sag ihm alles! »Sie konnte es mir nehmen und … an jemand anderen übertragen.«
Sein Gesicht war wie versteinert. »Beth.« Zane drückte sich von
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