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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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schienen Jana derart widersprüchlich, dass sie sie nicht deuten konnte. »Willst du wirklich gehen?«, fragte er.
    Darauf antwortete sie nicht. Sie bekam nicht, was sie wollte, das war offensichtlich. Er vertraute ihr nicht, musste in ihre Erinnerungen sehen, um ihr zu glauben. »Es ist ein Mörder in der Stadt, der es anscheinend auf mich abgesehen hat.« So viel zum Nachtreten, wenn jemand schon am Boden lag. »Wie deine Hexenfreundin sagt, stehe ich ganz oben auf seiner Liste.«
    Er kam näher. »Catalina ist nicht meine Freundin.«
    »Von wegen! Du hast mit ihr geschlafen.« Warum sprach sie das jetzt an? Als wäre es überhaupt noch wichtig, bei all dem Mist, der gerade passiert. Ihr konnte doch schnurz sein, was er mit der Hexe tat und was nicht. Sie verschwand, und es ging sie nichts mehr an. Der Parkplatz war verlassen, und auf den wenigen Wagen, die dort parkten, bildete sich eine Frostschicht. Die einzige Beleuchtung kam von einer Lampe an der Gebäuderückseite.
    »Wir haben zusammen geschlafen«, bestätigte er, und Jana wünschte sich inständig, sie hätte ihr Feuer zurück.
    Zane blieb vor ihr stehen, stellte die Beine leicht aus und straffte die Schultern. »Aber das ist schon lange vorbei. Catalina wusste, dass sie nicht die Richtige für mich war.«
    »Ach was? Hat sie das auch gependelt?«, schleuderte Jana ihm entgegen, wobei eine Dunstwolke vor ihrem Gesicht aufstieg.
    »Ja, hat sie.«
    Er ergriff ihren Arm und zog sie an sich. »Verlass mich nicht.« Diesmal war es kein Befehl; wahrscheinlich kam es für seine Begriffe schon einem Flehen nah. »Alles ist so verkorkst, aber ich brauche dich, Jana! Mehr als irgendetwas anderes auf der Welt.«
    Und sie brauchte ihn. Auch wenn sie ihn liebend gern ohrfeigen würde, brauchte sie ihn.
    Dann war sein Mund auf ihrem: hart, heiß, verzweifelt und wild. Genau wie sie es sich wünschte. Seine Zunge nahm sie ein, und ihr Herz begann zu rasen. Es wäre so einfach, ihm nachzugeben.
    Aber Jana löste sich von ihm. Sie war verletzt und die Wunde noch zu frisch, als dass sie direkt auf Leidenschaft umschwenken könnte. »Warum?«, flüsterte sie und gab ihre Gefühle leider deutlicher preis, als ihr lieb war. »Willst du nur Sex?« Denn das würde ihr nicht genügen.
    »Ja, verflucht, Sex, aber auch mehr!« Seine Augen verrieten ihr, dass er es ernst meinte. »Gib mir eine Chance, Baby. Ich weiß, dass ich ein Blödmann sein kann, aber gib mir bitte eine Chance.«
    »Du vertraust mir nicht.« Begriff er denn nicht, dass sie ohne Vertrauen gar nichts hatten?
    »Nein, ich vertraue mir nicht, wenn ich bei dir bin«, entgegnete er. »Ich will dich so sehr, dass ich mir selbst nicht mehr traue.« Er atmete langsam aus. »Du bist mir zu nahe, Jana, gehst mir unter die Haut, und selbst wenn du dein Feuer gegen mich eingetauscht hättest, würde ich dich nicht weniger brauchen.«
    Was? Oh, nein, er schaffte es wirklich, dass sie beständig schwächer wurde.
    »Mir ist gleich, welche Kräfte du besitzt oder ob du dein Feuer noch hast oder nicht.«
    Allerdings hatte sie den Eindruck, dass es zurückkam. Hin und wieder schien sie die Energie in sich wieder zu spüren. War es möglich, dass die Übertragung nur vorübergehend gewesen war? Wie sie Beth kannte, hatte die andere Übernatürliche, denen sie die Kräfte nahm, getötet. Sie niedergemetzelt, solange sie schwach waren, ja, das passte zu Beth. Falls ja, hatte sie es vielleicht nicht gewusst.
    Janas Feuer könnte zurückkommen. Und sie hoffte, dass es das tat.
    »Bleib bei mir«, bat Zane. »Wir knöpfen uns dieses Schwein vor, und dann …«
    »Sterbt ihr beide«, beendete eine andere Stimme seinen Satz, die kalt wie die Nacht und viel zu nahe war.
    Jana entwand sich Zane und drehte sich um. Da stand Special Agent Kelly Thomas, die lächelnd ihre Waffe auf sie richtete.

Sechzehntes Kapitel
    Oh, wenn man einmal vom Pech verfolgt war! »Das muss ich mir jetzt wirklich nicht geben«, sagte Jana. Zanes Hände umfingen sie fest. »Echt nicht.«
    »Glauben Sie, das interessiert mich?«, schnauzte Kelly.
    »Sie dürfen sie nicht festnehmen.« Zanes Stimme bebte vor Zorn. »Was die Brandstiftungen betrifft, wurde sie entlastet, und Ihr Boss weiß das. Miller ist nicht hinter ihr her, und Sie haben Weisung, sich zurückzuhalten.«
    »Das tat ich.« Ihr Lächeln hatte etwas von einem Hai. »Bis Sie und die Feuerspeierin wieder angefangen haben, Leute umzubringen.« Sie schüttelte den Kopf, doch die Waffe, auf deren Lauf

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