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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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der Wand ab.
    »Wie ich dir bereits sagte, war sie keine Incendorin. Aber in der Nacht hatte sie meine Kräfte, und die setzte sie gegen dich und jeden anderen dort ein.« Beth hatte Perseus niedergebrannt. Und obwohl sie nicht einmal die volle Feuerkraft abbekam – nicht so wie die arme Laura –, war sie außerstande gewesen, die Flammen zu kontrollieren. Jenes Feuer beherrschte nur Jana.
    Beth hätte das spätestens begreifen müssen, als Laura brannte.
    Zane drehte sich weg. Jana fühlte, wie seine Wut in Wellen von ihm abstrahlte. »War es das wert?«
    Wie bitte? Sie war sprachlos vor Angst und Verwirrung.
    »Ich wusste, dass etwas anders war, konnte nur nicht sagen, was.« Er lachte verbittert. »Und du hast auf den Vampir geschossen, ihn nicht in Brand gesteckt, nein.«
    Janas Lippen waren zu trocken. Sie befeuchtete sie und zwang sich, einen Schritt vorwärts zu machen. »Ich hatte versucht, auf ihn zu feuern, als er mich angriff, aber es kam nichts.«
    »Weil du dein Feuer und mich gegen deine Freiheit eingetauscht hattest.« Seine Stimme hallte durch das Treppenhaus. »Und ich Idiot dachte, dass du …«
    Was hatte er gedacht? Ihr Herz hämmerte wie wild. »Zane, so ist es nicht!« Sie streckte eine Hand nach ihm aus.
    Als er den Kopf zu ihr wandte, war seine Miene unerbittlich. »Ich habe dich aus dem Feuer bei Perseus geholt. Ich bin zu dir gelaufen, bevor ich irgendjemand anderem half«, sagte er angewidert. »Und du hattest mich längst verschachert.«
    Dann ging er. Er marschierte die Treppe hinauf, fort von ihr.
    Nein! »Ich bin auch deinetwegen zurückgekommen«, rief sie, doch er lief weiter die Stufen hinauf. »Zane! Ich bin zurück ins Feuer, als ich wusste, dass ich es nicht mehr kontrollieren konnte, deinetwegen. Ich habe dich nicht im Stich gelassen, verdammt! Ich wollte nicht, dass du verbrennst.«
    Trotzdem verließ er sie, und es zerriss ihr das Herz. Verlass mich nicht! Sie lief ihm nach. Er war schon beim Hinterausgang, der zum Parkplatz führte, als sie ihn einholte, seinen Arm packte und ihn zwang, sie anzusehen. »Was ist mit deinem Vertrauen?«
    Seine Augen waren eiskalt.
    »Glaubst du, dass ich dich einfach verkauft habe? Denkst du, ich habe dich ausgeliefert, damit ich normal sein kann? Mein Feuer war das Einzige, was mich all die Jahre gerettet hat. Nur mit ihm konnte ich mich schützen. Zuerst vor dem Schwein, das mich brechen wollte. Jede verfluchte Nacht kam er in mein Zimmer und hat mich begafft. Ich wusste, was kommen würde, ahnte es, und ich betete, dass ich ihn aufhalten könnte.«
    Die Maske bekam erste Risse; aber Jana war noch nicht fertig.
    »Meine Mutter hat mir nicht geglaubt. Keiner wollte mir helfen, keiner! Er fing an, mich zu prügeln, und es wurde immer schlimmer, doch mir war klar, dass er noch viel mehr geplant hatte.« Sie musste schlucken, als die alten Gefühle in ihr hochkochten. »Ich betete, und ich bekam mein Feuer. Damit konnte ich ihn stoppen.« Ja, ihr Feuer war es, was sie die ganzen Jahre geschützt hatte. »Als mir die Mistkerle im Dunkeln nachstellten, waren sie am Ende diejenigen, die ängstlich wegliefen, weil ich die Flammen beherrschen konnte. Sie waren es, die um Gnade flehten, nicht ich.«
    Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihre Fingernägel zu tief in seine Arme gebohrt hatte, und nahm die Hände herunter. »Ich wünsche mir schon lange nicht mehr, normal zu sein.«
    Seine Nasenflügel bebten. »Trotzdem hast du mich verkauft.«
    »Hätte es dich umgebracht«, fragte sie und trat auf die Tür zu, denn nun war es an ihr, ihn stehen zu lassen, »mir ein kleines bisschen zu vertrauen?«
    Guter Sex, nein, großartiger, war vielleicht alles, was sie jemals verbunden hatte. Was hatte sie anderes erwartet? »Eine junge Frau kam auf mich zu«, erzählte sie, ohne ihn anzusehen. »Beth schrie wie irre, ich könnte normal sein und könnte gehen.« Hinter Lauras dicken Brillengläsern hatten Tränen geglänzt. »Ich wollte diese Laura nicht verletzen, weil sie mir nicht gefährlich schien.«
    Nun kam Zane näher.
    »Ich dachte, Perseus benutzt sie, genau wie sie mich benutzt haben, deshalb wollte ich ihr nichts tun. Aber dann sprang sie auf mich zu, und ihre Finger streiften mich seitlich.«
    Es hatte sich angefühlt, als würde sie mit einem glühenden Messer aufgeschlitzt.
    Jana legte den Kopf in den Nacken. »Wenn du mir nicht glaubst, sieh es dir an. Na los, überzeug dich selbst.«
    Im nächsten Moment spürte sie, dass er in ihre Gedanken

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