Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)
hier ausflippt«, verteidigte sie sich. Und es schmerzte, dass er sie maßregelte, wo doch die irre Hexe es viel eher verdiente.
Aber sie war eben seine Freundin, wie Beth gesagt hatte.
Zane wandte sich zu Catalina. »Was sollte das?«
Verärgert befreite Jana ihren Arm.
Tränen liefen Catalina über die Wangen. Na, klasse, Tränen! Jetzt würde Zane wahrscheinlich ganz zahm, weil die hübsche Hexe heulte!
»Wieso bist du auf sie losgegangen?«, fragte er streng.
»Weil sie die Letzte war, die Laura lebend gesehen hat. Ich weiß es!«
Da mochte Catalina Recht haben, allerdings richteten sich nun wieder alle Blicke auf Jana, und ihr wurde mulmig.
»Warum ist diese Laura so wichtig?«, fragte Zane.
Catalina zeigte auf die Leiche. Eine Leiche, die Jana lieber nicht beachten wollte. »Sie ist wichtig, weil ihrer Schwester letzte Nacht die Kehle aufgeschlitzt wurde. Laura ist übersinnlich begabt und hat für Perseus gearbeitet. Ich habe sie dort gesehen.«
»Sie war bei mir, als das Feuer ausbrach«, erwiderte Jana, die sich bemühte, ihre Nervosität im Zaum zu halten. Sie sah Zane an. »Sie hat das Feuer nicht überlebt.«
Und Jana würde den Anblick der sterbenden Laura niemals vergessen. Eine einzige Berührung der Frau hatte genügt, um ihr das Feuer zu stehlen und es auf Beth zu übertragen.
Nur hatte Laura die Flammen falsch eingeschätzt. Es war zu viel Feuerkraft für sie gewesen, und als sie die Macht an Beth weitergeben wollte, hatte sie Laura verzehrt.
Sie war von innen nach außen verbrannt, während Beth herumbrüllte und Laura befahl, sie zu berühren.
Bevor sie starb, hatte Laura ihr einiges von der Kraft übertragen können. Und selbst dieser Bruchteil erwies sich am Ende als zu viel für Beth.
Catalinas Schultern sanken ein. »Lindsey muss von Perseus gewusst haben.«
»Deshalb zog sie die Vermisstenmeldung zurück«, folgerte Tony.
Vermisstenmeldung?
»Sie wusste, wo ihre Schwester war«, murmelte er und raufte sich das Haar. »Laura muss sie kontaktiert haben.«
»Und wahrscheinlich hat sie ihrer Schwester zu viel erzählt«, mutmaßte Catalina traurig. »So viel, dass jemand beschloss, Lindsey müsste sterben.«
Nun hatten sie zwei Tote, Lindsey und Marcus.
Erin räusperte sich. »Ähm, selbst auf die Gefahr hin, dass ihr mich für beschränkt haltet, hattet ihr Perseus nicht zerschlagen? Ich dachte, die Gruppe existiert nicht mehr.«
Catalina verneinte stumm. »Einer von ihnen lebt noch, und derjenige hat eine Menge Macht.«
Und keine Scheu, zu töten.
»Wir stehen alle auf der Liste, jeder, der dort war, als die Zentrale niederbrannte.« Catalinas Blick wanderte zu Tony, zu Jude und schließlich zu Zane.
»Zum Henker mit der Liste«, sagte Jude prompt.
Catalina sah Jana an. »Ich wette, du stehst ganz oben.«
»Und wenn schon«, konterte Jana, die sich ein Grinsen abrang.
»Immer noch so mutig?«, fragte Catalina misstrauisch. »Nach allem, was dir passiert ist?«
Oh, Mist, sie wusste Bescheid! Jana gab sich trotzig. »Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Weglaufen und mich verstecken, während andere sterben?« Was glaubte die Hexe, mit wem sie redete? »Ich gehe nirgends hin. Falls irgendein Schwein da draußen Überlebende jagt, ich bin bereit.« Mit oder ohne ihre Macht.
»Nein, bist du nicht«, erwiderte Catalina und wich zurück. »Nicht, wenn dich der Tod im Visier hat.«
»Danke für diese hübsche kleine Auskunft.« Es klang nicht nach einem netten Aufdruck für eine Weihnachtskarte, aber wann war das Leben schon mal nett?
»Du hast gependelt«, sagte Zane, der sich näher zu Jana stellte. Endlich. »Was hast du gesehen?«
»Ich sah, wie ich verbrenne.« Ihr Blick kehrte zu Jana zurück. »Manche Leute sehen gern den Flammen zu.«
Okay, jetzt trieb sie es zu weit. »Ich habe nie eine Hexe verbrannt. Überhaupt habe ich nie jemanden getötet, der es nicht verdient hatte. Du denkst, ich hätte aus lauter Jux und Dollerei gemordet, ist es das?« Sie ging auf die Hexe zu. »Mein Stiefvater war ein perverser Freak. Diese Dämonen und Vampire haben Menschen gefoltert und ermordet. Sie waren hinter mir her, also habe ich sie aufgehalten.«
»Schon gut, Baby.« Zane war bei ihr, legte seine Arme um sie und zog sie an seine breite Brust. »Du musst gar nichts erklären.«
Sie blickte sich im Raum um. Jude sah sie vollkommen regungslos an; Erin wirkte verständnisvoll, Tony finster grübelnd; und die Hexe – ach, zum Teufel mit der!
»Was hast du noch
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