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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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die Hand und bewegte ihre Finger, worauf zwei Männer zu ihr geeilt kamen. »Nehmt sie«, befahl sie. »Packt sie in den SUV und sorgt dafür, dass sie gesichert ist.«
    Tony beobachtete Zane.
    »Geben Sie uns die Frau«, sagte Kelly, »und Sie sind frei. Sie wissen, was sie getan hat, denn deshalb waren Sie hinter ihr her. Ihr Job ist erledigt. Sie kriegen Ihr Kopfgeld und sind aus dem Schneider.«
    Bei ihr klang alles ganz simpel. Nur … »Sie werden sie umbringen.« Aus dem Augenwinkel sah er Judes Truck.
    Kelly Thomas’ Lippen wurden zu schmalen Linien. »Sie steht auf der Liste.«
    »Zum Teufel mit der Liste!« Er hatte sich entschieden. »Sie kriegen sie nicht«, sagte er und ließ seiner Energie freien Lauf. Zum ersten Mal seit er sechzehn Jahre alt war, erlaubte er dem Dämonenteil seiner Natur die Vormacht.
    Eine Energiewelle rollte auf die anderen zu und schleuderte alle Menschen zu Boden. Sie verloren noch im Fall das Bewusstsein.
    Zane rannte an ihnen vorbei zu Judes Truck. Der Gestaltwandler saß zusammengesunken am Steuer. Diese Typen hatten ihn tatsächlich betäubt. Verdammt! Zane schob Jude auf die andere Seite, hob dann Jana vorsichtig hinein und setzte sich hinters Lenkrad. Sanft strich er ihr über die Wange, ehe sich seine Hand zu einer Faust ballte.
    Sein Blick wanderte hinüber zu Special Agent Kelly Thomas. Er drehte den Zündschlüssel, trat aufs Gas und fuhr los.
    Keiner rührte sich, folgte ihnen. Das konnten sie nicht, denn er hatte sie alle k. o. geschlagen.
    »Heiliger Bimbam.« Sie nahm ihr Fernglas herunter und war sehr froh, dass sie sich lieber zurückgehalten hatte, als sie die Sirenen hörte. »Hast du das gesehen?«
    Ihr großer stiller Partner knurrte: »Er hat sie alle umgehauen.« Es klang wenig beeindruckt.
    Dabei sollte er beeindruckt sein. »Der Dämon hat eben zwanzig Menschen auf einen Schlag umgehauen.« Zwanzig! »Wir haben es mindestens mit einem der achten Stufe zu tun.« Sie hatte noch nie einen der Stufe acht gefangen; fünf war bisher ihr höchster Dämon gewesen.
    »Ich dachte, wir bringen ihn um?«
    Sie holte ihr Handy hervor. »Der Plan wurde soeben geändert.« Und wie er sich geändert hatte! Sie hatten einen Dämon der Stufe acht – wenn nicht höher – in Reichweite, und sie kannte seine Schwäche. Es war fast zu perfekt.
    Dieser Dämon konnte noch viel nützlicher sein als die Incendorin. Andererseits erwies die sich sowieso nicht als besonders praktisch.
    Aber sie gab einen hübschen Lockvogel ab.
    »Ich will diesen Dämon«, wies sie die anderen per Handy an, die gleichfalls zuguckten, wie der Dämon mit ihrer Beute davonraste. »Folgt ihm und schnappt ihn!«
    Zane Wynter war ein Jäger, genau wie sie. Auch er jagte Monster. Der einzige Unterschied zwischen ihnen beiden war der, dass Wynter selbst ein Monster war. Sie hingegen war nur ein Mensch, der den Dreck aufkehren musste, den die Bestien machten. Das tat sie seit Jahren. Ich bin es so leid, ihren Mist wegzuräumen.
    »Wenn es geht, schnappt sie beide.« Die Incendorin war brauchbar, und sie arbeitete lieber mit Menschen. »Falls die Frau wieder Flammen wirft, erschießt sie.« Manchmal musste man geringe Verluste zugunsten eines größeren Gewinns in Kauf nehmen. »Er ist wertvoller für uns.« Was dieser Dämon alles für sie tun könnte …
    Er jagte bereits seine eigene Art. Ja, sie kannte die Geschichten. Entsprechend wäre das, was sie mit ihm vorhatte, ihm nicht gänzlich fremd.
    Dämonen töten; Vampire töten; Gestaltwandler töten. Mit anderen Worten: Er sollte all die kranken Übernatürlichen töten, die diese Welt zu einem Alptraum machten.
    Anfangs hatte das Perseus-Projekt versucht, sie mit menschlichen Waffen zu bekämpfen, mit Gewehren und Bomben. Bald war offensichtlich, dass sie auf die Art nicht weit kamen, und so begannen sie, Chamäleons einzusetzen: Menschen mit überlegenen genetischen Voraussetzungen, die bestens geeignet waren, sich an die Paranormalen heranzuschleichen. Sie konnten ihren Herzschlag drosseln, ihre Atmung verlangsamen, sogar Gestaltwandlern in einem Hinterhalt auflauern. Die Chamäleons hatten viele Monster vernichtet, sehr viele.
    Doch die Schlacht war nur zu gewinnen, indem sie einen von den Anderen selbst benutzten, ein Dämonenhalbblut, das seinesgleichen den Tod brachte.
    Sie lächelte, als sie wieder durch ihr Fernglas sah. Perfekt.
    Vorsichtig stieg sie über den toten Scharfschützen. Er war menschlich, Pech für ihn, denn sie musste ihn töten.

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