Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
Andererseits hätte sie nie etwas erfahren, wäre er zum Schuss gekommen.
    Und nun wusste sie alles, was sie wissen musste. Die Jagd auf die neue Beute war eröffnet. Und diese Beute hatte eine Schwachstelle.
    »Was ist los?« Jude schrak auf, die Krallen ausgefahren – exakt, wie Zane es erwartet hatte.
    Mit einem leisen Schnauben trat Zane weiter das Gaspedal durch. »Soll ich dir verraten, wie du bewusstlos wurdest?«
    Jude atmete pustend aus und drehte den Kopf zu Zane. »Bewusstlos?« Er klang ein bisschen heiser, was jedoch schnell vergehen würde. Gestaltwandler, ganz besonders seltene weiße Tigerwandler wie Jude, erholten sich rasch. Diese Heilkraft war auch der Grund, weshalb Jude nur insgesamt zehn Minuten lang weg gewesen war.
    »Ich habe dich bewusstlos im Truck gefunden.« Jana lag zwischen ihnen. Wie lange es dauern würde, bis sie wieder zu sich kam, ließ sich nicht sagen. »Prima Rückendeckung, Tiger.«
    »Scheiße!« Aus dem Augenwinkel sah Zane, wie Jude sich zitternd durchs Haar fuhr, ehe seine Hand in seinem Nacken verharrte. »Drogen!«
    Ja. Aber wenn dort tatsächlich ein Scharfschütze gewesen war, wieso hatte er nicht auf Zane geschossen? Sein Energieschub dürfte höchstens einen Block weit gereicht haben, folglich konnte der Schütze nichts abbekommen haben.
    »Wer war das?«, fragte Jude. In dem Moment fiel ihm erst die bewusstlose Jana zwischen ihnen auf. »Oh, verdammt, sie auch?«
    Zane biss die Zähne zusammen und schwieg eine Weile, ehe er schließlich sagte: »Auf sie wurde vor meinen Augen geschossen.« Er hatte nicht damit gerechnet, dass Special Agent Thomas feuern würde. Hätte sie echte Kugeln in ihrer Waffe gehabt …
    Finsternis umwölkte ihn, und der Truck erbebte.
    »Zane?«
    »Da war eine Frau, die behauptet hat, vom FBI zu sein.« Er bemühte sich, das Lenkrad nicht ganz so fest zu umfassen, und atmete ein paar Mal ruhig ein und aus. Beherrsch dich. Jana erholt sich wieder. »Special Agent Kelly Thomas, angeblich. Sie sagte, dass Jana auf ihrer Tötungsliste steht.«
    Jude erstarrte. Ja, sie alle wussten von dieser Liste, waren sogar schon angeheuert worden, um besonders gefährliche Übernatürliche von der Liste auszuschalten.
    Aber Jana?
    Zane riss das Steuer nach links. »Ich sollte ihr Jana übergeben, damit die sie umbringen können. Sie wollte …« Er bremste abrupt und drehte sich zu Jude. »Ich liefere Jana nicht ans FBI aus.«
    Jude pfiff leise. »Ist dir klar, was du tust?«
    »Seit wann gehört es zur normalen Vorgehensweise des FBI, Jäger zu betäuben? Seit wann? Die haben dich mit Drogen beschossen, Jude! Sie haben sofort angegriffen, und sie hatten nicht vor, uns später noch Fragen zu stellen.«
    Die Züge des Tigerwandlers verhärteten sich. »Ich bin genauso stinksauer wie du.« Das bewiesen seine verlängerten Zähne und die ausgefahrenen Krallen. »Aber Jana …«
    »Sie hätten Jana gleich dort töten können, wenn sie gewollt hätten.« Während ich Blödmann neben ihr stand. »Stattdessen hat sie Jana betäubt. Sie wollte sie gar nicht umbringen.« Folglich wollte Kelly Thomas irgendwas von Jana. Wollte sie die Incendorin benutzen? Zielen und Feuern – jeder wusste, dass ein Incendor eine praktische Waffe sein konnte.
    Zane blickte wieder zu Jana. Sie schien kaum zu atmen und war furchtbar bleich mit dunklen Schatten unter den Augen. »Ich liefere sie nicht aus«, wiederholte er. »Sie hat Night Watch nicht abgebrannt, und bevor irgendwer ihre Tötung plant, will ich genau wissen, was mit diesen Menschen in New Orleans passiert ist.« Er wollte alles wissen, jedes Detail ihres Lebens. Wie wurde sie zur Mörderin?
    Und er?
    »Du nimmst die Sache zu persönlich«, warnte Jude ihn.
    Ja, das tat er. »Steig aus, Jude.«
    Der Gestaltwandler sah ihn verdattert an. »Das ist mein Truck.«
    Zane strich Jana das dunkle Haar aus der Stirn. »Ich brauche ihn. Ich muss verschwinden und herauskriegen, was los ist.« Er sah wieder zu Jude. »Das FBI sucht jetzt nach mir, und ich will nicht, dass sie dich auch jagen.«
    »Zum Geier mit ihnen«, erwiderte Jude. »Soweit kommt’s noch, dass ich mich vor ein paar Anzugträgern verkrieche!«
    »Was ist mit Erin?«
    Jude stutzte. »Was soll mit ihr sein?«, fragte er gereizt.
    »Sie ist Staatsanwältin. Wie würde sie es finden, wenn du auf der Flucht vor den Behörden bist?«
    »Erin vertraut mir«, sagte Jude mit vollkommener Gewissheit.
    »Trotzdem sollte sie hier nicht mit reingezogen werden.« Zumal er sich

Weitere Kostenlose Bücher