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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Warf solch ein Dämon indes einen genaueren Blick auf Jana … Nein, das Risiko war unnötig.
    »Verstehe.«
    Jana wusste genau, was die Schwester meinte: Sie war nicht an ihr interessiert.
    »Ich habe einige Freunde«, sagte Nancy zu Zane, »die mit Leuten wie Ihnen arbeiten. Die können Ihnen helfen.«
    »Blödsinn, keiner kann mir helfen. Ich versuche schon seit Jahren, gegen dieses Ding in mir zu kämpfen.«
    Nancy wurde hellhörig. »Reizt es Sie, dieses Tier in Ihnen?«
    Zane schwieg.
    »Lockt es Sie, verführt Sie mit der Macht, die es besitzt?«
    Jana hatte Mühe, nicht die Augen zu verdrehen.
    »Ich weiß, dass ich alles kann, was ich will«, erwiderte Zane mit solch einer raspelnd tiefen Stimme, dass Jana unwillkürlich zu ihm sah. »Wenn ich die Kontrolle verliere, gibt es kein Halten mehr.«
    Das klang sehr echt, zu echt vielleicht. Jana wurde nervös.
    »Haben Sie schon mal die Kontrolle verloren?«, fragte Nancy.
    Ein Kopfnicken. »Einmal.«
    Nancy beugte sich vor. »Was ist da passiert?« Ihre Augen funkelten. Was für ein Geier!
    Zane straffte die Schultern. »Ich habe den Mistkerl umgebracht, der behauptete, dass er mein Vater ist, den Dämon zurück in die Hölle gescheucht.«
    Wow, der Mann war nicht nur ein erstklassiger Schauspieler, sondern auch ein Supergeschichtenerfinder, denn genau solch eine Story war ideales Futter für die Perseus-Leute.
    Ein Dämonentöter, der sogar seinen eigenen Vater umbringt, weil er so ist, wie er ist.
    Nancy lächelte. »Gut für Sie. Manche Gestalten müssen niedergeschlagen werden.«
    Manche, nur waren die nicht immer Dämonen. Menschen konnten ebenso übel sein.
    Nancy blickte wieder zu Jana.
    Sie wischte sich die Tränen von den Wangen, die sie nach wie vor fließen ließ. »Es war so furchtbar«, flüsterte sie.
    Nancy bedachte sie mit einem Lächeln, das vor falschem Mitgefühl troff. »Ja, das glaube ich Ihnen. Aber nun wird alles besser.« Sie wandte sich zur Tür.
    »Wo gehen Sie hin?«, erkundigte sich Zane.
    »Ich muss einen Freund anrufen. Er kann herkommen und Sie an einen Ort bringen, wo Sie heute Nacht sicher sind.«
    Sicher in den Fängen von Perseus, wie Zane es wollte. Hmm, eventuell öffneten sie die Türen ja extraweit für ihn, damit er sich willkommen fühlte. Der Mann hatte Nancy perfekt zum Narren gehalten.
    »Ich fürchte allerdings, Sie können nicht mit ihm gehen«, sagte Nancy zu Jana. »Das verstehen Sie sicher, nicht? Ihr Bruder sollte unter Menschen sein, die Verständnis für ihn aufbringen.«
    Okay, das gehörte nicht zum Plan. Jana blickte betont trotzig drein. »Ich habe vollstes Verständnis für ihn.«
    Huch? War das Mitleid in Nancys Augen? Das Letzte, was Jana wollte, war, von dieser Hexe bemitleidet zu werden. »Ihr Bruder ist ein sehr besonderes Geschöpf. Meine Freunde können ihm helfen, doch Sie, nun ja, Sie wären nur im Weg. Außerdem ist dort kein Platz für Sie.«
    Nein, natürlich nicht, denn Nancy hielt Jana für eine ganz gewöhnliche Frau ohne außergewöhnliche Talente. Wäre sie übernatürlich, hätte Nancy sich sofort auf sie gestürzt – entweder um sie zu benutzen oder sie zu töten. So hingegen durfte sie unbehelligt wieder gehen.
    Nur wollte sie das nicht. Sie wollte bei Zane bleiben, der sie vielleicht brauchte. Ach was, ganz gewiss würde er sie brauchen.
    »Ich gehe …«
    »Nach Hause«, fiel Zane ihr ins Wort und sah sie an. »Fahr nach Hause und warte da auf mich. Ich höre mir an, was diese Leute zu sagen haben, ob sie mir helfen können.«
    Jetzt schickte er sie auch noch weg?
    Obwohl, eigentlich hatte sie es doch so gewollt, oder nicht? Vom ersten Moment an hatte sie auf die Gelegenheit gewartet, ihn abzuschütteln. Warum wollte sie ihn auf einmal nicht mehr aus den Augen lassen? Nun, weil sie Nancy nicht traute, überhaupt niemandem vom Perseus-Projekt. Was, wenn Zane nicht stark genug war, um sie zu überwältigen?
    »Ich komme mit dir«, sagte sie und ergriff abermals seine Hand. »Wir sind ein Team, weißt du nicht mehr?« Er passte auf sie auf, sie auf ihn.
    Zane schaute zu ihren Händen und löste seine behutsam aus ihrer. »Diesmal nicht.«
    Wie bitte? Der Dämon schüttelte sie ab?
    So hatte Jana es nicht geplant. Es wäre wohl besser gewesen, sie hätten ein paar Dinge besprochen, ehe sie ins Krankenhaus stürmten. Zum Beispiel, dass keiner den anderen im Stich ließ.
    Nancy öffnete die Tür und wirkte nachgerade schadenfroh. »Ihrem Bruder wird es gutgehen. Vertrauen Sie mir, er ist

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