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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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herum war, sein Sehvermögen beeinträchtigte es nicht.
    Monster umgaben ihn: Drachen, die Feuer spien, gehörnte Stiere, so groß wie Busse, ein zorniger Poseidon, der mit angriffsbereiten Dreizack aus einem Teich sprang.
    »Ein Festwagenlager«, erklärte der Junge achselzuckend. »Nach den Karnevalsumzügen müssen die Dinger ja irgendwo bleiben.«
    Zane sah zu Nancy, die ihre Hände rang. »Ich muss gleich wieder weg.«
    Aber er würde sie gewiss wiedersehen.
    »Davey kann Sie nach hinten bringen. Er macht Sie mit den Leuten bekannt, die Ihnen helfen.« Sie seufzte. »Sie werden sich hier sehr wohlfühlen«, sagte sie vollkommen ernst. »Hier eröffnet sich Ihnen eine ganz neue Welt.«
    »Das will ich hoffen.«
    Sie lächelte unsicher, ehe sie sich dem Jungen zuwandte. »Okay, Davey, bring ihn nach hinten, dann komm zurück und fahr mich wieder zum Krankenhaus.«
    Wie seltsam. »Warum kommen Sie nicht mit uns?«
    Für einen winzigen Moment blitzte Furcht in ihren Augen auf. »I…ich brauche frische Luft.«
    Klar, doch die gab es auch reichlich hier drinnen.
    Sie drehte sich weg.
    »Sind Sie bereit?«, fragte Davey.
    Und ob. Zane rollte die Schultern und marschierte hinter Davey her durch den Wirrwarr von Festwagen, deren dunkle Riesenschatten über ihm hingen.
    Er hörte, wie die Stahltüren hinter ihm ächzend aufgingen. Nancy, die an die Luft musste? Davey blieb stehen, sah zu Zane und wies auf eine Holztür links von ihnen. »Hier ist es.«
    Na endlich!
    »Bin froh, dass Sie da sind, Mann«, sagte Davey mit einem schiefen Grinsen. »Sie … Sie sind wie ich. Schön zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin.«
    Der einzige Dämon? Weit gefehlt.
    »Mein Alter hat mir dauernd gesagt, dass ich total böse bin«, erzählte Davey und reckte das Kinn. »Bin ich aber nicht. Sind wir nicht. Wir können doch nichts dafür, wie wir geboren wurden.«
    Nein, konnten sie nicht.
    »Und jetzt verändern wir die Welt«, sagte Davey mit einem eifrigen Kopfnicken. »Wir machen sie um Klassen besser.«
    So verkauften die Perseus-Leute das ihren Rekruten? Wie sollte irgendetwas besser werden, indem sie gute Leute bei Night Watch umbrachten?
    Davey stieß die Tür auf, und Zane machte sich bereit, ein paar Idioten aufzumischen.
    In das Lagerhaus zu kommen war einfach. Zu einfach. Jana hatte auf der linken Seite des Gebäudes ein zerbrochenes Fenster entdeckt und war direkt eingestiegen.
    Drinnen jedoch zögerte sie, denn es dürfte eigentlich nicht so einfach sein, vor allem nicht, wenn dies hier die neue Perseus-Zentrale war. Da stimmte etwas nicht.
    »Ich hatte mich schon gefragt, wie lange es dauert, bis du aufkreuzt.«
    Eine plötzliche Lichtexplosion in der Halle blendete Jana. Im selben Moment sprang Schwester Nancy zwischen aufgestapelten Kartons hervor und packte Janas Arm.
    Jana sammelte ihre Energie, bereit zu feuern …
    Aber die Schwester rammte ihr eine Nadel in den Oberarm. »Hast du etwa geglaubt, dass ich dich vergessen habe, Jana?« Bei ihrem Lächeln gefror Jana das Blut in den Adern.
    Sie entwand sich der Schwester, fühlte aber schon, wie die Droge durch ihren Kreislauf rauschte. »Wie …«
    »Ich vergesse nie ein Gesicht.« Schritte donnerten, als noch mehr Leute aus den Schatten herbeigelaufen kamen. »Und ganz sicher nicht deins. Ja, man könnte fast sagen, es hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt.«
    O ja, gebrannt hatte die Krankenschwester. Jana torkelte und sank auf die Knie. Feuer, na los, feuer schon! Sie drängte die Dunkelheit zurück und fragte: »Wo ist …«
    »Dein Bruder?« Nancy lachte schrill, die Spritze noch fest in der Hand. »Oder vielmehr der Jäger Zane?«
    Wir wurden reingelegt.
    »Keine Bange, den haben wir genau da, wo wir ihn wollten.«
    »Nein!« Feuer schon! Sie fühlte, wie sich die Hitze in ihr aufbaute.
    Und Feuer schoss quer durch das Lagerhaus, schien aus dem gigantischen grünen Drachenmaul zu kommen und auf Poseidon zuzurasen.
    Mach schon, mach! Viel hatte sie nicht mehr, aber sie würde auf keinen Fall kampflos zu Boden gehen. Das Feuer züngelte vorwärts, auf die beiden Mistkerle in Schwarz zu, die ihre Waffe auf Jana anlegten. O nein, die sollten sie doch besser kennen!
    Wasser rieselte aus der Sprinkleranlage in der Decke: Dichte Wasserstrahlen, die ihr Feuer auslöschten, während sie noch versuchte, einen weiteren Schwall auszustoßen.
    »Wir hatten deine Rückkehr vorbereitet«, murmelte Nancy.
    Noch ein Typ in Schwarz, einer von den irren Wächtern, die sie nie

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