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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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des Rudels tat es seinem Anführer gleich. Einer nach dem anderen begrüßte Razvan, der merkte, dass er vor allem Blaez, den Rangzweiten, ins Herz geschlossen hatte. Ein eher ruhiges, unerschrockenes Tier, das seine Befehle von Raja entgegennahm und den Rest des Rudels mit einer Grimmigkeit verteidigte, die Razvan deutlich vor Augen führte, dass er, wenn die Umstände anders wären, ein eigenes Rudel führen würde.
    Es war den Wölfen anzumerken, dass sie darauf brannten, gefüttert zu werden, um das Band zwischen ihnen zu erneuern. Razvan überließ es Ivory, den Ablauf zu bestimmen.
    Zuerst nährst du Raja und Ayame, danach bin ich an der Reihe. Dann kommen Blaez und sein Weibchen Gynger dran. Die Letzten sind Farkas und Rikki. Wenn wir es so machen, akzeptieren sie dich schneller als Anführer.
    Das Angebot, die Führung des Rudels zu übernehmen, war ein weiteres Geschenk von Ivory. Ihm war bewusst, dass die Tiere, nachdem sie ein Jahrhundert lang von Ivory angeführt worden waren, sie immer respektieren und ihr folgen würden. Und nun trat sie beiseite, damit das Rudel auch ihm gehorchte.
    Das ist nicht nötig. Ich habe nichts gegen die bestehende Rangfolge einzuwenden. Lass mich derjenige sein, der die Kämpfe plant, während du sie durchführst und die Befehle gibst. Ich werde dich immer mit allem, was ich habe, verteidigen.
    Ivory sah ihn mit sanftem Blick an. »Nein. Ich möchte, dass sie dich genauso akzeptieren wie mich.«
    Razvans Magen zog sich zusammen. Seine Lenden regten sich. Am meisten war jedoch sein Herz in Gefahr. Während er Raja fütterte, konnte er nicht die Augen von ihr lassen, von ihrer erlesenen Schönheit, die weit über das Körperliche hinausging, denn das helle Licht ihrer Seele überstrahlte alles.
    Er war so lange allein gewesen, hatte niemanden gehabt, der ihm Wärme spendete, ihn zum Lachen brachte, den es interessierte, ob er lebte oder nicht - und nun war sie da, wie eine Waldprinzessin umringt von ihrem ungewöhnlichen Wolfsrudel, und bereit, ihr Leben mit ihm zu teilen, selbst wenn sie es nur tat, damit er ihr dabei helfen konnte, Xavier zu vernichten. Ihre Beweggründe waren ihm einerlei - Hauptsache, sie zählte ihn zur Familie.
    »Du bist so wichtig für mich wie die Luft zum Atmen und die Erde, in der wir uns ausruhen.« Sie sollte wissen, dass er sie auch ungeachtet ihrer Bestimmung auserwählt hätte. Sie sollte wissen, dass sie die Opfer, die ihm das Leben bislang abverlangt hatte, allemal wert war.
    Ivory warf ihm einen flüchtigen Blick zu. »Du bist mein wahrer Gefährte, meine andere Hälfte.«
    Razvan lächelte enttäuscht, weil sie scheinbar nicht dasselbe empfand. »Das ist nicht das, was ich ausdrücken wollte. Ich wollte auch keine Antwort von dir, Ivory. Ich wollte nur, dass du weißt, wie es in mir aussieht.«
    Nachdem auch die beiden rangniedrigsten Tiere sich sattgetrunken hatten, merkte Razvan, dass ihm ein wenig schwindelig war. Ivory hatte nicht übertrieben. Die Wölfe hatten so begierig wie selten getrunken, um das Band zu ihnen zu erneuern.
    Mit gesenktem Kopf kraulte Ivory das Fell von Gynger. Als sie sich dabei mit der Zungenspitze über die Unterlippe strich, begriff Razvan, dass er sie wieder einmal nervös gemacht hatte, und deswegen mochte er seine leidenschaftliche Kriegerin umso mehr. Sobald Gefühle ins Spiel kamen, fühlte sie sich unwohl. Dass die Wölfe sich näher an sie herandrängten, gab ihr die Kraft, ihm zu antworten.
    Ihr Kinn schob sich vor. Widerstrebend suchte sie Augenkontakt zu ihm, ehe sie die langen Wimpern niederschlug. »Du verstehst den Sinn meiner Worte nicht richtig.«
    Das war alles, was er ihr entlocken konnte, doch es genügte ihm. Das langsame Sieden, das in seiner Magengrube begonnen hatte, vermischte sich mit der flammenden Liebe seines Herzens zu einem höchst explosiven Gemisch. Er genoss das Gefühl, sie so sehr zu begehren. Nie hatte er sich vorstellen können, so viel für eine Frau zu empfinden. Er verabscheute die Gräueltaten, die sein Körper begangen hatte, und hätte nie gedacht, dass er dieses machtvolle Begehren, das zwischen wahren Gefährten existierte, jemals selbst spüren würde. Doch jeder Moment, den er und Ivory gemeinsam verbrachten, verstärkte seine Gefühle für sie und sein Verlangen nach ihr.
    Er wusste, tief in ihm hatte diese Frau ein Raubtier geweckt. Nur sie konnte diesen Teil von ihm befreien. Nur sie konnte seine wilde Natur bändigen. Als Razvan beobachtete, wie Ivorys Finger

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